Drückjagden fallen aus wegen Sauenmangel & erbrachtem Rehabschuss.

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Jetzt könnte man ja durchaus sagen, dass die Bestandesreduktion gewollt und sinnvoll ist! Was machen viele Jägerleins-jammern, weil die Sauen weniger sind! Rasch wirds gehen und die Aufhege der geschundenen Sauenbestände wird wieder beginnen.🤣

Ich halte von "hochgehegten" Wildbeständen ebenfalls nix. Aber ganz ehrlich, solche Aussagen kommen schon ziemlich abgehoben rüber - nicht jeder ist Förster und jagt beruflich auf großen Flächen für lau.

Sich aus deiner Position heraus über Pächter lustig zu machen, die tlw. erhebliche Summen Pacht bezahlen und denen dann eine der Hauptwildarten dramatisch zurückgeht ist kein guter Stil.

Und Bestandsreduktion ist natürlich vielerorts sinnvoll, aber wenn der Wolf das Damwild erledigt und die ASP die Sauen dahinrafft und du Pacht für 1000 Hektar latzen kannst, dann ist das nachvollziehbar bitter.
 
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Damitnich das als Ösi verstehe: Sind dann quasi die Holländer für die Jagd das gleiche wie die Piefkes für den Urlaub?😂
Wenn Du so willst, richtig! Ich schäme mich ja auch oft für meine Landsleute. Nicht nur im Urlaub, sondern auch auf der Jagd. Hängt aber sicher mit d er Neigung zusammen, im Ausland erst mal die Sau rauszulassen.
Aber wenn wir zwei ein Bier zusammen trinken würden.....ich würde zwei Stunden Österreicherwitze erzählen, Du würdest schon vorher gehen.

Andere Frage: Der Rudl ist in Pension gegangen? Hab ihn gemocht.
 
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Drückjagd beim Staatsforrt irgendwo bei Leipzig. 120 Schützen. Strecke: 3 Sauen, 7 St. Rehwild.

Mein Jagdnachbar hat noch ein 1.000ha-Revier nördlich der A4 in Ostsachsen. Früher Damwild satt. Hat der Wolf bis auf kleinste Reste erledigt. Rehwild deutlich weniger. Und dann wurden bei ihm auch noch 94 tote Sauen mit ASP abgeholt. Der freut sich wahrscheinlich, wenn er mal einen Fuchs sieht.
Das es gute und schlechte Strecken gibt, ist normal. Aber das man mit 120 Schützen so daneben langt, zeugt doch eher davon das man von den eigenen Revierverhältnissen wenig Ahnung hat. Oder ist schreibt der Geist des Ökologischen Killerordens vor, das immer noch zuviel Wild da ist auch wenn man nichts sieht? Empfehlung in diesem Fall: Waidlaute Stöberhunde!
Und wenn es die Funboys noch so ärgert: Wenn der Abschuss auf der Einzeljagd erfüllt werden kann, hat die Drückjagd keine Berechtigung. Da geht natürlich einigen ganz schön was ab. Auf der Einzeljagd würden sie vermutlich mit ihren "Können" an die Wand laufen.

Wenn der ganze Sauenhype mal etwas abnimmt, ich hätte nichts dagegen. Ich jage gern auf Sauen, sie sind sicher eine interessante Wildart. Aber eine von vielen. Wenn das Ranking mit den Sauengewichten schon bei den Jungjägern mal aufhört, der Jagd an sich schadet es bestimmt nicht.
 
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Wenn der ganze Sauenhype mal etwas abnimmt, ich hätte nichts dagegen. Ich jage gern auf Sauen, sie sind sicher eine interessante Wildart. Aber eine von vielen. Wenn das Ranking mit den Sauengewichten schon bei den Jungjägern mal aufhört, der Jagd an sich schadet es bestimmt nicht.
Das denke ich auch immer. Ein alter Jagdfreund von mir, begeisterter Niederwildjäger und langjähriger Beständer handhabte das mit unseren Jagdgästen ganz einfach, wer beim Schüsseltreiben zuviel von Sauen erzählte, der wurde nicht mehr eingeladen! Genau so traf es aber auch die Hundeführer, für die die Niederwildjagd zu einer Art Hundebespaßung verkommen war.

Ich bin mittlerweile genau so strickt, wer die Niederwildjagd nicht zu schätzen weiß, den brauch ich nicht auf unseren Treibjagden!
 
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Den Hype um die Drückjagden in den - sagen wir mal den letzten 20 Jahren - finde ich allmählich auch deutlich überzogen.
Die Jagden wurden teilweise immer größer und verkamen zum "Jagdevent", nicht nur im öffentlichen Wald, sondern auch in vielen Privatrevieren.
Die Qualität einer Jagd erschöpft sich nicht darin, möglichst viele Schützen einzuladen, sondern v.a. in der Qualität der geeigneten Hunde, deren Führern und der richtigen Standauswahl. Darum baut sich der Rest auf.
Wenn alles passt, kann man auch ruhig mal mit 20 Mann jagen und eine zünftige Waldjagd mit Stöberhunden auf alles Wild machen (von mir aus gern auf Fuchs, Has und Schnepf).
Das soll nicht heißen, früher war alles besser, aber man muß auch den erheblichen Aufwand sehen, der eine 60 Schützen-Jagd bedeutet und doch nicht längst immer 25-30 Stück an Strecke bringt, was dann angemessen wäre.
Abgesehen vom Gebot der großräumigen, strategisch abgestellten Jagd bei Schalenwild, wäre wieder in vielen Revieren der Mut zur Lücke oder eben der Mut zu kleinflächigeren Jagden angebracht. Alternativ kann man auch zu einem gemeinsamen Ansitz einladen, über die normale Reviermannschaft hinaus.
Allerdings darf man beim Drücken nicht das Hasenjagd-Prinzip (Schützenketten entlang von Wegen vor einer Dickung) anwenden, das sich leider noch immer hält (ausschl. in privaten Revieren).

Und wenn sich jetzt auch Einige davon wieder provoziert fühlen, ein schönes Rehdrückerle mit kurzläufigen, sicher spurlauten Hunden ist etwas ganz Feines, kann fast in jedem Revier so ab 100 ha Waldanteil im kleineren Kreis durchgeführt werden.
Rehe gibts überall und der Abschuß an einem Tag um ein paar Stück vorangebracht, tut vielen Revieren gut und ist auch im Sinne des Wildes.
Weitere Vorteile sind die persönlichere Atmosphäre bei kleinen Jagden, man kenn sich oder lernt sich kennen. Der Rückgriff auf völlig unbekannte Teilnehmer ist entbehrlicher, gewisse Risiken sind viell. kleiner (s. Hundstod in Hessen kürzlich).

Der permanente Fokus auf Sauen verstellt vielen Jägern mittlerweile den Blick und lässt bewährte Praxis-Kenntnisse den Bach runter gehen.
Ebenso die einfach nur "moderne" einseitige Sicht auf die "Schweißhundearbeit" (auch dank Werbung Ausrüstungsbranche) lässt in vielen Revieren viele falsche Hunde anschaffen oder sie gar nicht umfassend führen. Wenn man aber jagen will, haben Pächter oder Mitgeher dafür keine geeigneten Hunde...

Und da ich ja gern als letzten Satz etwas "Herabwürdigendes" äußere ;) :
Die Jagd verkommt heute oft zum Theater-Stück, in dem sich Viele als Sondereinsatz-Kämpfer sehen...!
Für die Jagd grundlegende Kenntnisse um Natur und Wild gehen zunehmend verloren und das nicht nur bei Jungjägern.
 
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Sehr guter Post @Busch
Die Rehdrückerle wurden bei uns schon so lange ich denken kann praktiziert.
Nächsten Samstag ist unsere revierübergreifende "Waldjagd" angesetzt. Unser Revier hat mangels Sauen abgesagt, der Nachbar möchte unbedingt...
Im Hegering war eine weitere Jagd letzten Samstag...Ergebnis 3 Rehe...war aber abzusehen.
Ich wünschte mir, dass die Revierverantwortlichen sich mehr Gedanken um die Druchführung ihrer Jagden machen müssten, zumindest sollten sie ihre Wildbestände besser kennen.
Natürlich sollte man die gesellschaftlichen Aspekte nicht ganz ausser Acht lassen, wenn das gewünscht ist, aber das geht auch mit einem Sammelansitz auf Rehwild und Fuchs und anschliessender gemeinsamer "Einkehr" ganz gut.
 
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So, hier sind die letzten zwei privaten Drückjagd nun abgesagt worden. Ist auch nur konsequent, Damwild ist zu, Sauen kaum/sporadisch vorhanden und ans eigene Rehwild geht man nicht.

Schon im letzten Jahr war die Freigabe so Mau, dass da kaum einer auch nur in den Anschlag gegangen ist, entsprechend war die Strecke.

So eine Jagd um ihrer selbst Willen abzuhalten macht einfach keinen Sinn. Dafür muss man nicht haufenweise Schützen in den Wald fahren und das Wild das eh nicht geschossen werden darf mit Treibern beunruhigen.
 
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@Benji.308
sind die Abschusspläne beim Damwild schon erfüllt, oder weshalb sind diese bei Euch schon "zu"?
Jup, Abschussplan ist in fast allen Kategorien erfüllt bzw. überschossen (Unfallwild). Teils schon seit Monaten, dass ist halt der Nachteil bei revierübergreifenden Abschussplänen.
Jeder ist sich da selbst der Nächste und keine will zu kurz kommen.
Bei den 3er Hirschen war es dieses Jahr besonders schlimm.
 
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Was sind denn revierübergreifende Abschusspläne? Meinst Du Gruppenabschusspläne?
 
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Den Hype um die Drückjagden in den - sagen wir mal den letzten 20 Jahren - finde ich allmählich auch deutlich überzogen.
Die Jagden wurden teilweise immer größer und verkamen zum "Jagdevent", nicht nur im öffentlichen Wald, sondern auch in vielen Privatrevieren.
Die Qualität einer Jagd erschöpft sich nicht darin, möglichst viele Schützen einzuladen, sondern v.a. in der Qualität der geeigneten Hunde, deren Führern und der richtigen Standauswahl. Darum baut sich der Rest auf.
.......
ich kenne Drückjagden, die waren und sind immer als "Gesellschaftsjagd" geplant und die Anzahl der Schützen richtet sich nur nach der Anzahl der Reviereinrichtungen die man parallel sicher besetzen kann.
Natürlich möchte man Strecke machen, aber Strecke ist eben nicht Alles. Von 30 Sauen und 30 Stück Rehwild bis 5 und 8 kann es über die Jahre schon schwanken. (es gab auch mal nen Jahr mit 160 Stück Wild bei 100 Schützen in 2 Treiben an 1 Tag)

100% aller eingeladenen Schützen sind seit Jahrzehnten persönlich bekannt, ebenso die meisten Treiber und Meuten-bzw. Hundeführer.
Manchmal sind die Freigaben Schwarzwild erst 30kg+ und manchmal auch nur Rehwild für einzelne Stände frei ( weil man im Dezember eben nur noch 5-10 Stück zusätzlich auf der Streckenliste haben will und nicht 30).
Manchmal ist vorrangiges Ziel im Kreise von 100 Freunden einen gemeinsamen Jagdtag und dann gemeinsamen Abend zu verbringen, manchmal möglichst viel zu erlegen.

Wenn natürlich alle Abschusspläne ( so vorhanden) bereits erfüllt sind, und nur 3 Stück Schwarzwild zu erwarten sind.. dann braucht man keine 50 Schützen 30 Hunde und Treiber einladen, dann kann man auch nen Sammelansitz mit 8 Mann machen.

Die Beständer wissen aber meist schon, was an Wild "da ist" und wie man die DJ dann plant oder eben nicht. Und man kennt auch die Stände und weiß wer auch passenden Anlauf dort verwerten könnte.

Und jeder der zusagt kennt das auch seit Jahren. Es geht also nicht immer darum möglichst effizient den Bestand an Wild zu reduzieren.. Reine Effizienzjagden werde ich nie besuchen

( und ich erlege auch auf einer DJ wo ich einen Obolus für den Stand oder das Abendessen "bezahlt" habe, nach meinen eigenen Vorgaben was sich mit den Freigaben deckt. Was ich nicht ansprechen kann wird auch nicht erlegt ( kam ich nicht ran, war zu schnell, bin nicht fertig geworden, oder was auch immer man dann sagt), ist eigentlich ganz einfach, und Rehwild wird auf der DJ nur erlegt, wenn alle 4 Läufe gleichzeitig auf dem Boden sind.)

Eine DJ kann aber jeder der einlädt halten wie er mag und nach seinen Vorgaben freigeben. ( evtl. bin ich dann der falsche "Gast" und werde nicht mehr eingeladen, oder sage dankend ab.)
 
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Ich habe jetzt seit 22 Jahren den Jagdschein und muß feststellen, die Jagd und die Jäger haben sich sehr verändert. Der Einfluß der Politik (Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft, Forstwirtschaft) und der Medien (jagdlich wie nichtjagdlich) haben sehr geschadet. Man hat es geschafft den Kern der Jagd, die extensive Bewirtschaftung in Einklang von Ökonomie und Ökologie, von Wildbeständen in Feld und Wald, nahezu zu zerstören. Man hat die Jagd zu einem Kasperltheater, Terminatorgehabe, Waldrettung, Wildschadensverhinderung, Seuchenverhinderung, Umweltrettung, Klimarettung, Weitschuß oder Massenschießevent, Konsum von Jagdausrüstung etc. verkommen lassen! Es geht oftmals nicht mehr um die Jagd, sondern nur noch um Teilaspekte, bei der ein paar Jagdscheininhaber geduldet werden. Aber auch nur dann, wenn sie für den jeweiligen Zweck die richtige innere Überzeugung haben.

Jagd ist für mich die regionale Gewinnung von hochwertigem Wildbret, die Erhaltung gesunder und artenreicher Wildbestände und eine Gemeinschaft von gleichgesinnten Jägersleuten. Jagd ist für mich ein Gemeinschaftswerk von Jägern, Landwirten und Forstleuten.
 
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Wobei auch vieles was du schreibst schon vor über 40 Jahren, als ich mit der Jagd angefangen habe, schon so war.
Nur da gab es keine Presse und kein Internet wo alles breit getreten und diskutiert wurde.
Dazu kam, gerade beim Verbiss, das die Gemeinden sich den Schutz und die Pflege noch was kosten ließen, meine Oma war auch eine Heckenfrau, die pflegten den Wald wie ihren Vorgarten, da gab es keine Gatter die dem Wild ha weiße Fläche wegnehmen, da wurde jedes Bäumchen die ersten Jahre lang geteert, das ist heute überhaupt nicht mehr vorstellbar was die Heckenfrauen für einen Aufwand betrieben haben um den Wald hin zu bekommen.
Heute meint jeder er könnte alles besser und billiger und durch das Internet finden viele auch noch ein Sprachrohr dafür.
Hier gab es auch vor 40 Jahren schon grosse DJ auf Sauen, die Stecken waren sogar höher als heute. Nur es wurde nicht um alles so ein Wirbel gemacht wie heute.
 
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