Drückjagden 2024/25

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30 Dez 2013
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Heute mal wieder Lückenbüßer...
.....Corona und Erkältungswelle reißen große Lücken.
Kleines Revier von 150 ha inmitten eines Waldkomplexes von 1200 ha, außenrum nochmal 1400 ha Acker, aufgeteilt in drei Reviere und unser kleines in der Mitte.
Morgens Begrüßung, Freigabe und Einteilung der Schützen.
Wetter war schlimm, eisiger Wind und Schneegriesel.
Ich sollte auf einem Abfangposten, wo das Rehwild immer Richtung Acker abhaut.
Der Revierleiter fragte mich noch, ob ich auf diesen Sitz will, "der steht im eisigen Wind an der Feldkante".......
Mir egal, ich kenne die Örtlichkeiten nicht, aber wenn da Beute zu machen ist, gehe ich natürlich da hin.
Wollte als Neuling natürlich nicht unangenehm auffallen.....
Frei waren Sauen, Rehwild, Damis und Rotwild.
Klein vor groß, jung vor alt und alt.
In diesem Forstrevier wird viel erlegt, die drei Reviere rundum dienen nur der Jagd.
Aufsetzen und abrücken.
Nach kurzer Fahrt wird gehalten, "diese Rückegasse runter, bis du am Sitz ankommst"!
Ok, durch eine mittelalte Lärche mit Brombeere ging es bis zu einer geschlossenen Kanzel.
Halleluja......das paßt bei beißenden Wind.
Der Plan war, rauf, rein, Fenster zulassen, lesen und auf 12 Uhr warten.
Ich wollte nur nicht erfrieren.
Habe dann doch ein Fenster Richtung Acker geöffnet, man ist ja doch neugierig.
Nach ein paar Minuten kam das erste Rehwild auf die Ackerfläche, zu schnell, zu weit.
Der Acker war riesig, oder das noch zur Jagd gehört?
Erstmal meinen Kumpel angerufen.....
Wie weit darf ich auf den Acker schießen?
"Welcher Acker?"
Der, wo die schöne geschlossene Kanzel steht!
"Was für eine Kanzel, im ganzen Revier gibt's keine Kanzel!!!
Du sitzt beim NACHBARN!!!!
Sofort da runter, der ist ganz griffig!!!!!"
Also gut, Fenster zu, Sachen gepackt, runter und durch die Lärche drei Rückegassen nach rechts, bis auf einen Grasweg, da stand ein Drückjagdbock, das war mein Platz.
Hier machte die Frage, ob ich da hinwollte echt Sinn.
Ich hab noch nie so gefroren wie da.
Egal, rauf, einmummeln, überleben.
Es war mittlerweile 9 Uhr, 9.30 sollte das Treiben losgehen.
Bei mir kam nichts, obwohl der Platz absolut fänggisch und als Rehwildfluchtroute ideal war.
Rechts und links der Weg, vor mir ein Eichenjungbestand, bürstendicht.
Durch den Schnee war er etwas aufgehellt, ansonsten schwer einzusehen.
Die ganze Zeit passierte.....nix!!
Halb zwölf, mit einmal eine Bewegung in der Eiche, weit weg und nur zufällig erhascht.
Glas hoch, zwei dunkle Wildkörper, endlich das angesagte Rehwild.
Wild zieht ganz vorsichtig näher, Glas weg, Waffe eingerichtet, Glas hoch, Wild ist bißchen näher gekommen.
Der Wind paßt, das Wild kommt aber nur Schritt für Schritt näher.
Die Augen tränen im Wind, abgewischt, Glas hoch......Verdammt....Rotwild.....Hirsche.....
Was nu.....
Die beiden kommen ganz langsam näher, alles paßt, aber irgendwas gefällt ihnen nicht.
Wenn sie über den Weg kommen wollen, sehen sie mich vorher.
Also im Bestand ansprechen, Lücke suchen und hoffen, daß es klappt.
Wieder Glas hoch, die Hirsche standen jetzt auf 60-70m.
Der vordere war mittelalt, Achter, Zehner, vielleicht Zwölfer....paßte jedenfalls mit "Reserve" in die morgendliche Freigabe.
Rüber mit dem Glas auf den Zweiten.
Statur, Gesicht, Farbe, alter Hirsch.
Geweih, Zwölfer aufwärts, paßt also auch.
Der Plan war rankommen lassen, anhalten und wer frei steht, schießen.
Hirsche kommen im Troll, stehen auf 40 m in der Eiche.
Sie kommen näher....
Vorsichtig angehalten, die Hirsche ahnen was, Waffe rauf auf den ersten, keine Lücke.
Rüber auf den zweiten, da ist die Lücke.
In dem Augenblick starten die Hirsche durch.
Hoch vom Sitz, Schritt nach hinten, Sitzbrett mit Glas fällt nach hinten, Waffe rum nach links, der erste Hirsch ist schon rüber, der zweite springt ins Absehen.....Schuß, der Hirsch bricht zusammen....repetiert..... draufbleiben.....Ruhe......
Nach 5 Minuten merke ich die Eiseskälte, kann meine Finger nicht mehr bewegen.
Die Handschuhe hatte ich ja vorher ausgezogen.
Also erstmal das Sitzbrett wieder gerichtet, Hände in die Hosentasche und gewärmt.
Noch 20 min bis Ende.
Jetzt mal das Glas hochgenommen und den Hirsch angeschaut.
Der lag mit dem Geweih in der Brombeere, nichts zu sehen.....
Die Zeit verstrich langsam, um 12 Uhr dann zusammen gepackt, Waffe in die Hand und zum Hirsch.
Der Wildkörper lag auf der Ausschußseite, der Schuß war Hochblatt, Rücken vorne mit angerissen.
Erstmal das Haupt aus der Brombeere gepuhlt und gerichtet.
Und da lag er.....
Mein Lebenshirsch....
mein Pensionshirsch....
die einmalige Gelegenheit in einer Rehwildabstauberecke......
Ein Vierzehnender mit geschätzten 9-10 kg.
Alter deutlich über 12 Jahre.
Das bestellte Bergekommando dauerte etwas und ich saß bestimmt eine halbe Std. auf dem Boden in den Brombeeren neben diesem Hirsch, der sich mit seinem Kumpel ganz schlau auf dem Rehwildwechsel verkrümeln wollte.....
Kalt war mir den ganzen Tag nicht mehr....

16 Schützen, 5 Treiber und 6 Hunde erlegten 2 Stück Rotwild, 6 Damis, 5 Sauen und 9 Rehe

Ist jetzt ein längerer Bericht geworden, aber Ofenwärme und schöne Getränke machen flinke Finger....
Waidmannsheil!
Reviere mit solchen Freigaben auf der DJ erlebt man nicht oft.

Guillermo
 
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Den Bildern nach zu urteilen war dein Stand ebenso Mist wie die Ereignisse. Täuscht das, oder geht's dort wenig professionell zu?
Der Stand war sicherlich suboptimal für eine Drückjagd, aber die Leitung ist eigentlich immer sehr professionell (große Staatsjagd). Aber mal generell: ich habe nach all den Jahren auf Bewegungsjagden in DIESER Saison schon sehr viele unbrauchbare Hunde (ständig waidlaut durch die Wälder rasend), unfähige Schützen ( Schießfertigkeit, Fähigkeit sauber anzusprechen und fehlende Selbstkontrolle) und Treiber gesehen (oft sehr unerfahren, nicht bereit auf die gestandenen Obertreiber zu hören und immer bereit, alle Dickungen auch gern zu dritt sich unterhaltend zu umschlagen).
 
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Waidmannsheil!
Reviere mit solchen Freigaben auf der DJ erlebt man nicht oft.

Guillermo
Ist natürlich keine Selbverständlichkeit!
Tatsächlich geben 1/4 der Reviere die ich dieses Jahr auf Drücke besuche AK 4 bei Dam -und Rotwild mit frei!
 

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Heute Stöberjagd bei mildfreundlichem Wetter 3 Grad auf Reh und Sau; letztere kamen aber in unserer Gruppe nicht in Anblick.
Rehe waren ein paar unterwegs, waren durchs Anstellen schon locker. Nach Schnallen der Hunde kam am Nahkampfstand (wie ich sie mag) schon nach 10 min ein flottes Reh vor den fährtenlaut weit dahinter jagenden Hunden an mir vorbei, verhoffte auf 30 Schritt in den niedrigen Brombeeren und erhielt die Kugel. Bum, um.
Mich wieder ins Hauptschußfeld umdrehend und die Büchse abgekippt eine neue Pille aus dem Ärmeletui fummelnd, sehe ich das zweite Reh kommen, hupp, hupp, hupp und der typische Verhoffer, der meist nur 2 Sekunden dauert. Ich verschiebe also nach reiflicher Überlegung ;)das Nachladen, schließe die Waffe und der linke Lauf spricht - wofür ist der schließlich an Püster dran. Ein paar tiefe Fluchten und das Stück liegt auch.
Die Ansage des FAL am Morgen besagte, das Wild ist vor den Hunden zu retten, dazu darf der Stand kurz verlassen werden (!) - also barg ich das verdeckt liegende Stück und das erste wurde dazu genutzt, meinen jetzt auf den Reh-Fährten nachkommenden Burschen deutlich in den Senkel zu stellen.
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