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WMH Thomas
Hirschbrunft im Großstadtrevier
Unterwegs im Duvenstedter Brook
Es ist fünf Uhr morgens im September: Die große Stadt schläft noch. Am Eingang zum Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook trifft Julia Sen in der Dunkelheit Gernot Maaß.
Der studierte Biologe arbeitet in der Altenpflege und hat sich Urlaub genommen. So wie jedes Jahr zur Hirschbrunft - seit 33 Jahren fotografiert und filmt er das Rotwild. Es ist seine Leidenschaft. Niemand kennt das Wild so gut, wie er. Jeder Hirsch trägt hier einen Namen erfährt Julia Sen: der Drahtzieher, der Ammersbeker, das Schlitzohr, der Lange, alle benannt von Förstern nach Orten, Eigenarten und Begebenheiten, mit denen das Tier verbunden wird. Der Platzhirsch an diesem Morgen: der Notar. Ein Hirsch, dessen massiges Geweih in der Trophäenweltrangliste wahrscheinlich zu den Top Five gehört, meint der Brookförster Jan Malskat. Seit Beginn der Brunft verteidigt der "Notar" sein Rudel gegen viele Nebenbuhler und es ist nur eine Frage der Zeit, wann ihn die Kräfte verlassen werden.
Gernot Maaß filmt alle Hirsche des Brooks. Ein gelungenes Bildporträt jedes einzelnen Hirsches bedeutet ihm alles. Er sammelt die Bilder für seine alljährliche Dokumentation der Brookhirsche. Er macht Lebensporträts von ihnen, bis sie eines Tages zur Trophäe eines Jägers werden, oder eines natürlichen Todes sterben. Dem Förster vom Brook und den Jägern der Umgebung liefert der Biologe alljährlich eine perfekte Dokumentation aller Brookhirsche, was wichtig ist für die Jagd und für den Abschuss zum rechten Zeitpunkt.
WMH Thomas