Datenbankvergleich QL vs. GRT

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Beim (zufälligen) Vergleich der Ladedaten zwischen QL und GRT sind mir einige Abweichungen in der Pulverdatenbank aufgefallen, siehe das PDF. Ich habe da willkürlich einige Pulver miteinander verglichen. Simuliert man nun mit identischen Daten für Hülse und Geschoß, ergab das deutliche Ergebnisabweichungen zwischen QL und GRT. Gleicht man aber die Datensätze an, sind auch die Ergebnisse ähnlich.
Mir liegen nur für das RS60 die Daten des Herstellers vor, und da ist die Datenbank von GRT zutreffend, die von QL nicht.

Bei den Geschossen muß man auch aufpassen. GRT zeigt dort für einige Reichenbergs eine falsche Heckform an (Flatbase, die haben aber ein boattail), da stimmt QL wiederum.

Für die RS-Pulver, die ich verwende (RS40,50,60) werde ich mir von Relaod Swiss mal die genauen Daten erbitten und eintragen. Im Servicebereich steht leider nicht alles.
Die Geschosse hatte ich für QL schon ausgemessen und die Datenbank angepasst, das muß jetzt in GRT auch geschehen.

Mag für manche ein alter Hut sein, aber ich hatte mich bislang auf die Datenbankeinträge verlassen, das war wohl blauäugig.

Im PDF stehen links die screenshots von GRT, rechts die von QL. In der Mitte hab ich die Daten von QL neben denen von GRT eingetragen zur besseren Vergleichbarkeit, die Formate und SI-Einheiten sind unterschiedlich.
 

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Wheelgunner_45ACP

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Die Daten bei QL sind halbwegs zuverlässig. Aber bei GRT geht man mittlerweile in die falschen Richtung. Dort kann JEDER Daten einreichen und dann wird das Pulverprofil angepasst. Dazu reicht eine V0- Messung aus. Aber man hat keine Kontrolle wie sorgfältig die eingereichten Daten ermittelt wurden. Das beginnt schon bei Hülsenlänge und -Volumen, wurden die Geschosse überprüft usw. . .

Und endgültig bedenklich finde ich das Einbinden von GRTrace, dass über DMS versucht den Gasdruck zu berechnen. Und dabei als Referenz auf eine "bekannte" Ladung als ausreichend erachtet.

Mein Resümee: Ich bin mittlerweile wieder weg von GRT. Im Ansatz gut, aber der Weg ist in meinen Augen mittlerweile der Falsche . . .
 
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Ich bin bis jetzt mit QL immer gut gefahren. Erstellen und messen von mindestens 3 jeweils höherer Ladungen, diese messen und das Pulverprofil entsprechend anzupassen. Natürlich alle Daten Geschoß, Volumen,Lauflänge etc. mit Realwerten ersetzt.
Dies bis theoretisch 10-15% unter Pmax. Danach nach den ermittelten Werten eine auf Pmax abgestellte Ladung zum Beschußamt. Was idR. auf +- 50 bar gepasst hat.
Gescheitert bin ich am RS 60, mit dem hinterlegten Profil stimmen die V Werte , aber es gibt gemessen um ca. 200 bar höheren Druck. Nach etlichen Versuchen ist mir nicht gelungen das Profil da genau auf die Messwerte anzupassen.
Ich gehe da eben dann von +200 aus und lasse die als Puffer.
 

Wheelgunner_45ACP

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@Stomberger Bin da absolut bei dir, wenn man weiß was man tut. Dazu gehört, dass man alle Daten akribisch erfasst und auch die V0 messen kann. Dann ist man durchaus in der Lage, BEIDE Simulationen so abzustimmen, dass man im Bereich +/- 100 bis150bar zu einer BA- Messung ist.

Eine ergänzende Erkenntnis meinerseits: Am Besten arbeitet man dann auch gleich mit kaliberspezifischen Pulverprofilen
 

Wheelgunner_45ACP

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Nur mal ein weitere Punkt bei GRT: Da erarbeitete man sich alles, angepasstes Pulver usw. Und dann entscheiden die Programmierer dem Parameter "Anfangsgasdruck" noch dem Parameter Geschoßwiderstand zur Seite zu stellen. Und gleichzeitig den Anfangsgasdruck für viele Geschosse zu erniedrigen, weil es jetzt eine weiteren Parameter gibt . . Und plötzlich kommt bei vom BA gemessene Ladungen wieder ein ganz andere Gasdruck raus.
 
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Ich bin bis jetzt mit QL immer gut gefahren. Erstellen und messen von mindestens 3 jeweils höherer Ladungen, diese messen und das Pulverprofil entsprechend anzupassen. Natürlich alle Daten Geschoß, Volumen,Lauflänge etc. mit Realwerten ersetzt.
Dies bis theoretisch 10-15% unter Pmax. Danach nach den ermittelten Werten eine auf Pmax abgestellte Ladung zum Beschußamt. Was idR. auf +- 50 bar gepasst hat.
Gescheitert bin ich am RS 60, mit dem hinterlegten Profil stimmen die V Werte , aber es gibt gemessen um ca. 200 bar höheren Druck. Nach etlichen Versuchen ist mir nicht gelungen das Profil da genau auf die Messwerte anzupassen.
Ich gehe da eben dann von +200 aus und lasse die als Puffer.
das erklärt auch beim RS60 die zumindest rechnerisch hohen Leistungen.
 
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GRT verwendet eine dreiteilige Abbrandkurve. QL nur eine zweiteilige. Daher sind die Abbranddaten schon mal nicht vergleichbar. Die thermochemischen Daten sollten gleich sein, wobei man hier auch mit den Werten spielen kann und am Ende kommt das gleiche Ergebnis raus. So z.B. unterschiedliche Explosionswärmen können durch abweichende cp/cv-Werte ausgeglichen werden.
 
S

savage_23

Guest
RS bietet doch eh immer die aktuellen QuickLoad Daten auf deren Homepage an.
Ich benutze QuickLoad seit ca 9 Jahren, passe immer meine Waffe und Hülsen an und hab bei Messungen dann meist nur mehr Abweichungen von +-10m/s
 
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mir scheint eine Prüfung beim Beschußamt die annäherungsweise sicherste
Methode zu sein. Es ist wahrscheinlich, daß ein Pilotlos bei den verschiedenen
Ämtern oder sonstigen Stellen abweichende Ergebnisse liefert.
 
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Wenn man nicht das Patronenlager des Beschussamtes, bzw. das Hülsenvolumen seiner abgeschossenen Hülse oder Hülsen beim BA kennt, dann ist das Ergebnis auch nur mit Vorsicht zu genießen.
 
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Wenn man nicht das Patronenlager des Beschussamtes, bzw. das Hülsenvolumen seiner abgeschossenen Hülse oder Hülsen beim BA kennt, dann ist das Ergebnis auch nur mit Vorsicht zu genießen.
Das sind idR . CIP Minimallager. Und von den Hülsen die von mir beim BA waren kannte ich das Volumen. Lager von Waffen welche durch den Beschuß gekommen sind, dürften eine Ladung welche nach Gasdruckprüfung beim BA die Kriterien erfüllt hat kaum über die Druckgrenze heben.
Eher Maßabweichung bei den Geschossen, bei der Setztiefe oder dem Puverlos.
Eventuell noch hoffnungslos zugekupferte Übergänge.
Es ist auch an jedem selbst ob er eine Maxladung um einige Prozentpukte zurücknimmt oder nicht .
 

Wheelgunner_45ACP

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Wenn man nicht das Patronenlager des Beschussamtes, bzw. das Hülsenvolumen seiner abgeschossenen Hülse oder Hülsen beim BA kennt, dann ist das Ergebnis auch nur mit Vorsicht zu genießen.
Je nach BA gibt es den Service, dass sie die die Hülsen zusammen mit der Ergebnissen zusenden.
 

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