Damwild 2023/24

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Es wundert mich ja fast, dass es wieder so spät im Jahr ist bis der Faden eröffnet wird. Die paar Wochen vor der Brunft herrscht reger Betrieb im Revier. So habe ich heute nochmal mein Glück versucht bevor das schlechte Wetter kommt.
Der Ansitzbock steht an einer der wenigen Stellen im Revier wo noch alter Nadelholzbestand steht, für das Reh- und Schwarzwild zu offen.
Bereits 20min nach dem aufbaumen rauscht es im angrenzenden Jungbuchenbestand. Ein schmaler Streifen Douglasie, vielleicht 10m breit, trennt hier die den aufwachsenden Wald vom offenen Stangenholz. Ein Tier wechselt durch die Douglasien ins helle und das Kalb folgt unmittelbar. Der Blick folgt dem Tier, das Kalb bleibt immer wieder stehen um dann mit zwei Sätzen wieder auszuschließen. Ganz vertieft und schon fast träumend sehe ich viel zu spät den Hirsch. Auf vielleicht 30m steht er an den Douglasien spitz in meine Richtung. Nachdem letztes Jahr mein Vater einen guten Schaufler erlegen konnte ist diese Klasse dieses Jahr für uns zu. Worauf also warten wenn Diana es so gut meint. Jetzt bloß nicht mehr bewegen, kurze "knuffige" Stangen, für einen Knieper zu stark im Wildbret und auch vom allgemeinen Erscheinungsbild, die linke Stange zeigt eine Krebsschere -> der passt und macht Freude!
Die eigentliche Kunst war es unbemerkt in den Anschlag zu gehen. Der Hirsch zieht parallel zum Kahlwild auf maximal 35m quer. Das Absehen wandert auf das Blatt und ich lasse fliegen, noch zwei, drei Meter und er bricht zusammen.
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Wer so früh am Tage schießt kann mit den Freunden noch die ein oder andere Hopfenkaltschale auf das Erlebte trinken und den Tag nochmal revue passieren lassen.
Vielleicht bekommen wir hier in dem Faden ja dieses Jahr noch den ein oder anderen Schaufler zusehen.

Wmh allen
 
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Ich bin absoluter Damwild Laie - wir haben bei mir im Revier ab und an Kahlwild das aus dem Gatter im Nachbarrevier ausbüxt. Leider fehlt da dann der Hirsch dazu ;) - wie sind die beiden hier gezeigten Hirsche vom Alter her und was die Krebsschere betrifft, einzuordnen?
 
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Eine Krebsschere ist m. W. n. nicht mehr in jedem Bundesland ein Kriterium für einen Abschusshirsch.
 
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Der von mir erlegte Hirsch ist vom dritten Kopf, also ein Jahr älter als der klassische Knieper. Die Krebsschere ist kein Abschussgrund, es wird innerhalb der HG aber immer lieber gesehen als wenn der Löffler 2 gleichmäßig ausgebildete Leisten hat. Wenn man schon in der mittleren Klasse schießt bin ich ein Freund davon möglichst im unteren Altersbereich zu jagen. Den von @Skeetjäger gezeigten Hirsch würde ich als angehenden Schaufler bezeichnen und auf den 6ten bis maximal 7ten Kopf schätzen. Ab dem 9ten Kopf wird das ein Hirsch sein der seinem Erleger eine riesige Freude bereiten wird.
 
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Gestern früh an der Brunftkuhle angesessen. Es zeigte sich leider kein Hirsch. Dafür stand schon beim aufbaumen neben anderen Rehen ein einzelnes Reh da. Als es langsam hell wurde erkannte ich, dass es gar kein Reh ist. Sondern ein Kalb. Allein. Der Schuss viel dann schnell und sicher. Beim herantreten dann die große Verwunderung wie klein es doch war. Vielleicht 6-7 Kg Lebendgewicht.

Kurz den Pächter vom Nachbarrevier angerufen: Ja, erst letzte Woche wurde wieder ein Alltier überfahren. Dicke Spinne voll mit Milch. Hoffentlich war es das dazugehörige Kalb. Das Tier muss unheimlich spät gesetzt haben. Abgekommen war es nicht. Einfach nur klein und schwach.
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Hatte ich vor Jahren auch mal, ein Kalb erlegt und gefreut. Hatte keinen Vergleich und keine Ahnung. Komme damit zum Sammelplatz und alle erstaunt was ich da kleines anschleppe.
Die anderen Kälber waren 5x so groß.
 
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Am 01. Oktober die Chance genutzt und noch einen Schmalspießer erwischt bevor sie sich bei den Alten in die Brunftkuhlen packen.

Für die, die das Problem mit meinem Drilling unter "Langwaffen" verfolgt haben: Keine Ahnung was mein Jungjäger da gemacht hat. Ihn wurmt es richtig doll. Müssen mal auf den Schiesstand.

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Ich bin die meiste Zeit stiller Mitleser, möchte aber jetzt auch mal wieder etwas zum Besten geben, da ich so etwas noch nicht erlebt habe und ich es mehr als interessant fand.
Am Montag morgen wollte ich noch kurz vor der Arbeit auf den Ansitz um mit dem Abschuss des weiblichen Rehwildes etwas weiter zu kommen. Das Revier ist ein reines Waldrevier, überwiegend Kiefer mit viel Traubenkirschen und einigen Freiflächen, in der Regel Magerwiesen oder Heideflächen. Mein Ziel war eine geschlossene Kanzel, rückseitig zu einer großen Magerwiese, nach vorne raus ein älterer lockerer Kiefernbestand mit Wacholder, eine kleine Magerwiese, auf der sich auch eine Kirrung befindet, dahinter Kiefernstangenhölzer. Hier wusste ich, geht noch ein Schmalreh und auch ein Jährlingsbock, beide würden uns beim Rehwild weiterhelfen. Schon zeitig bei völliger Dunkelheit sass ich nun auf dem Hochsitz. Das Rehwild hatte ich bereits zweimal vor, nutzte aber nicht die Gelegenheiten. Ich rechnete aber gegen viertel vor acht mit den Stücken, das war ihre Zeit. Zu dieser Zeit kam dann auch der Jährlingsbock von der rechten Seite aus dem Wacholderhain herangezogen. Das Licht war mittlerweile mehr als gut. Also Büchse hoch und schauen. Entgegen der letzten beiden Male ging er jetzt nicht zügig über die kleine Wiese und verschwand dahinter im bestand, sondern äste seelenruhig direkt vor der Kanzel. Leider hatte ich ihn aber immer nur von hinten oder schräg von hinten, nicht breit im Anblick. Das ganze Schauspiel dauerte keine fünf Minuten und er zog in das Kiefernstangenholz und ward nicht mehr gesehen. Also weitersitzen und hoffen, dass vielleicht doch noch das Schmalreh kommt oder der Bock zurückkommt. Die Zeit verstrich und ich haderte mit mir selber, ob ich abbreche oder noch weiter ansitze. Gleitzeit ist eine schöne Sache. Fünf Minuten gehen, fünf Minuten gehen noch.
Gegen 08.30 wollte ich dann endgültig runter, hörte aber hinter mir Sträucher rascheln. Das rückseitige Kanzelfenster hatte ich gar nicht geöffnet, da sich meine Jagd auf der anderen Seite abspielen sollte! Also aus den seitlichen Fenster rausgelugt, steht dort auf der anderen Seite der Wiese ein Damhirsch und bearbeitet am Waldrand die Traubenkirschen. Ganz vorsichtig habe ich das Fenster geöffnet und mir den Hirsch genauer angeguckt. Da die Brunft ja schon ingange ist, war Hirsch nicht unbedingt di oberste Prämisse. Durch das Fernglas konnte ich erkennen, dass es sich um einen relativ jungen Hirsch vom 3. oder 4. Kopf mit einer Krebsschere in der einen Schaufel handelte. Bei uns der perfekte 2B-Hirsch. Kurz überlegt, die Waffe genommen und als der Hirsch vernünftig breit und ruhig stand, die Kugel auf ca. 65 m fliegen lassen (Kaliber 7x57, Lutz-Möller, bleifrei). Der Hirsch zeichnete mit einem steilen Sprung und einer tiefen Flucht, direkt auf die Kanzel zu und ging 10 m neben der Kanzel zu Boden. Deutlich war der Einschuß auf dem Blatt zu erkennen, Schweiß trat aus. Ich hatte zwar direkt durchrepetiert, da der Hirsch aber gut zeichnete und direkt neben der Kanzel zu Boden ging, habe ich gezögert nachzuschießen. Der Schuß saß ja direkt auf dem Blatt.
Kaum gelegen, machte er sich aber wieder hoch, sprang weiter ab mit den fürs Damwild typischen Bocksprüngen und verschwand in den Traubenkirschen vor dem Stangenholz. Was nun? Ich beschloß, mindestens noch eine Viertelstunde zu warten, dann hinterher und das Stück suchen. Ich bin dann nach der verstrichenen Zeit zum Anschuß gegangen. Dieser war leicht zu finden, deutlich Lungenfetzen auf den Traubenkirschenblättern und reichlich Schweiß. Dann der Fluchtfährte folgend direkt zur Kanzel, wo das erste Wundbett ist. Auch hier deutlich Schweiß. Nun weiter in Richtung Stangenholz. Gott sei Dank, ich weiß nicht, ob es eine Vorahnung war, bin ich seitlich der Fluchtfährte gegangen und habe die Traubenkirschen umschlagen mit dem Gedanken, der Hirsch liegt ja gleich da und ist bestimmt leicht zu finden. So war es auch, direkt hinter den Traubenkirschen am Stangenholz ist der Hirsch wieder runtergegangen. Ich war etwa 10 m weg, in dem Glauben der Hirsch ist verendet, da springt dieser auf, flüchtet über die kleine magerweise und biegt dort rechts ab in eine Rückegasse. Scheiße! was war das? Innerlich total aufgerührt, beschloss ich für mich, dem Hirsch noch mindestens eine Stunde Zeit zu geben. Also erst in den Betrieb, im Wald Ruhe einkehren lassen und dann nochmal von vorne. Nach etwas mehr als einer Stunde bin ich dann mit einem Mitarbeiter nochmals zum Anschuß, erstes Wundbett, zweites Wundbett, dann der Fluchtfährte so wie ich den Hirsch laufen gesehen habe, gefolgt. Immer wieder Schweiß. Der Hirsch ist nach dem Rechts abbiegen in die Rückegasse wieder nach etwa 10 m links in den Kiefernbestand gewechselt. Hier ein etwa 70 jähriger Kiefernbestand mit reichlich Traubenkirsche und Birke im Unterstand. Man kommt da kaum durch. Der Schweiß verlor isch relativ schnell. Wir machten einige Quersuchen, aber es war nichts zu finden. Den kompletten Bestand bin ich dann noch einmal umschlagen, um vielleicht noch irgendwo einen Schweißtropfen auf nem Wechsel zu sehen. Nichts! Wieder die große Frage? Was nun? Den eigenen Hund holen? Mangels Erfahrung in der Nachsuche und dem betagten Alter, mittlerweile im Neunten Feld, verwarf ich diesen Gedanken. Also versucht unseren Nachsuchenführer zu kriegen. Wie immer, wenn man jemanden dringend braucht, geht der nicht ans Telefon und reagier auch nicht auf Whatsapp. Die zeit verstrich. Also eine Nachsuchenführerin aus der benachbarten Jägerschaft angerufen, die sofort zusagte zu kommen, aber erst um 12.00 Uhr. Dann meldete sich auch unser Nachsuchenführer, ich erklärte ihm die Situation und er sagte, er würde mit der Kollegin sprechen, ich würde von ihm hören. auch wenn wir alle drei von einer Totsuche ausgingen, verabredeten sich die beiden Hundeführer die Suche gemeinsam anzugehen. Der KLM der Führerin sollte suchen, der BGS unseres Nachsuchenführers hetzen, wenn es nötig würde. Wir verabredetn uns zu 12.30 Uhr. Beiden Hundeführern erklärte ich vor Ort die Situation noch einmal und beide bestätigten mir den Lungenschweiß am Anschuß. Dann ging die Suche los. Der Münsterländer arbeitete die Fährte genauso aus, wie ich es gesehen habe und den beiden Hundeführern vorher beschrieben habe. Erstes Wundbett, zweites Wundbett, Haken rechts Haken links und dann immer noch weiter durch die Traubenkirschen, immer wieder fanden wir auch Schweiß und Wundbetten und wussten, das wir richtig waren. Dann über den ersten Weg, dann über den zweiten Weg, aber der Hirsch war noch nicht zu finden. Nach knapp einem Kilometer Riemenarbeit kam der Hirsch in Anblick. Die Hundeführer tauschten sich aus und der BGS übernahm die Hetze, da der Hirsch vor uns hoch wurde. Es gelang ihm, den Hirsch sehr schnell zustellen, er war aber so dicht daran, dass der Hundeführer nicht schießen konnte. Die hetze ging weiter und wieder stellte der Hund den Hirsch. Dieses mal konnte der Hundeführer den erlösenden Fangschuß antragen. Beide Hunde wurden abgeliebelt und genossen gemacht. Wir standen noch einige Zeit am verendeten Hirsch und betrachteten die beiden Schüsse. Mein erster Schuß, das war natürlich nach dem Aufbrechen besser zu sehen, saß wirklich auf dem Blatt, hatte auch wohl Teile der Lunge zerlegt und die Kammer geöffnet, auch die Leber hatte Teile des Geschoßes abbekommen. Obwohl auch beim Eintreten des Geschoßes eine Rippe touchiert wurde, hat sich das Geschoß wohl nicht komplett zerlegt. Der Ausschuß war etwa 2 Euro-Stück groß. Das Herz war noch komplett intakt. Ich habe nur an diesem Tag wieder einmal viel dazugelernt und bin froh, dass ich sofort, ohne auf eigene Faust zu viel zu unternehmen, den Profi angerufen habe. Beide Hundeführer sagten mir, dass sie das so auch noch nicht gesehen haben und selbst jetzt am Stück von einem eigentlch tödlichen Schuß ausgegangen wären. Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass der Hirsch zur Strecke gekommen ist und das mein Morgenansitz dann wohl doch etwas länger ausgefallen ist. Ich habe mir Urlaub eingetragen! ;-)
 

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Waidmannsheil. Klingt für mich nach einem Hohlschuss. Dabei wird die Kammer zwar getroffen aber das Geschoss trifft keinen Knochen oder wie bei dir scheinbar nur ganz wenig. Ein- und Ausschuss sind nicht sonderlich groß, dadurch kollabiert die Lunge nicht und die Stücke gehen noch ewig weit. Sei froh das du die Leber noch erwischt hast.

Hatte ich bis jetzt einmal bei einem Schmalspießer. Der ist auch noch 3km gegangen dann konnte ihn der Hund stellen.

W. Frevert beschreibt das sehr gut in einem seiner Bücher.
 

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