Wollte grad auf Sauen raus, ein bisschen vorgeschlafen aber da wütet ein Schneesturm. Daher gibt es wieder Bilder....
Die letzten 2 Tage wollten wir an der Schwarzmeerküste auf Schnepfen verbringen. Petrus bescherte uns 15-18 Grad und die Schnepfen blieben in den Bergen. Bei der Schnepfenjagd ist immer eine gehörige Portion Glück dabei. Dann kommt noch ein bisschen Kondition und Treffsicherheit dazu.
Preisfrage: Stellt Euch vor, Ihr fahrt die Einbahnstraße falsch rein, stellt Euch vor die Bank und zerlegt auf dem Gehsteig eine Flinte? Jeweils früh und am Abend. In drei Minuten küsst Ihr den Rinnstein, mit den Händen auf den Rücken gefesselt.
So hatten wir uns das gedacht: Die Küste entlang schlendern....
Beflügelt von solchen Bildern im Speiseraum des Hotels. Wäre bei uns schon wieder ein Shitstorm fällig auf unserem Weg zur galoppierenden Ver****ung.
Mit uns jagte getrennt je zwei Franzosen und zwei Italiener.
Uns erwartete eine Suchjagd im von Gräben durchzogenen Bergwald und bald stand der Schweiß auf der Stirn.
Immer wieder ging es durch steile Gräben und wir legten am ersten Tag 15 und am zweiten Tag 21 Kilometer zurück. Das ganze Gelände war flächig mit Dornbüschen bewachsen waren. Nur auf Wildwechseln konnten wir uns zweitweise fortbewegen, immer in der Hoffnung dass Hund eine Schnepfe vorsteht, die wir dann auch erreichen können.
Am ersten Tag fanden wir nur auf dem Rückweg eine Schnepfe, hatte sie selbst herausgetreten, wir fanden sie 200 m weiter wieder, wäre mir breit gekommen. Machte aber hinter einem Haselstockausschlagbusch einen Haken und tauchte erst wieder nach 35 m auf. Geschossen wird übrigens mit 2,2 mm.
Der Mäusedorn kam zwar nicht flächendeckend vor, aber der Rest sorgte dafür dass nach 2 Tagen die Jagdhose nur noch Erinnerungswert hat.
Am zweiten Tag fanden wir bald nach zwei Stunden die erste Schnepfe, zwei mal trickste sie uns aus. Im mazedonischen Dornbusch wusste man wenigstens dass die Steinhühner immer bergab streichen. Hier fordern die Schnepfen dem Jäger alles ab.
Unser ganze Hoffnug lag in der kleinen Setterhündin, ausgestattet mit einem akustischen Sender wenn sie mal vorstand. Dann hieß es erst einmal an den Platz kommen. Als sie im lichten Eichenwald vorstand war es für uns "a gmahte Wiesn". Wie zu Stein erstart die Kleine. Dann wurde ein Hase hoch, leider der Hund zu nah.
Dann Schüsse auf der anderen Talseite, die Franzosen hatten 3 Schnepfen hochgemacht und eine geschossen. Das war aber nicht der Grund des Anrufes. Auf 20 m kam ihnen ein Wolf aus dem Dornbusch und sie waren nicht vorbereitet. So eine Chance hat man nur einmal. Auch wegen des Schwarzwildes führten die Jagdführer immer Posten und FLG mit. Aber kein Grund zur Aufregung. Die Wölfe haben hier alle Angst, laufen nach einem Schuss 40 km sagte man uns. Es würde den Faden hier sprengen, aber ich habe eine Menge in Sachen Wolf dazugelernt.
Also unterm Strich keine Beute, je ein Fehlschuss bei mir und meinem Jagdfreund. Aber das ist kein Grund zur Trauer, wir hatten eine schöne Zeit an einem tollen Fleck auf dieser Erde.
Daheim angekommen, meist der Spruch: "Du warst in Bulgarien? Auf an Hirschn wohl?" Dreht sich alles nur um die Trophäe? Ich habe nix an der Wand, einen Teil der Beute im Bauch gehabt und ich liebe dieses Land mit seinen Leuten, fahre glücklich nach Hause und es gibt 1000 Gründe wieder zu kommen.
Mit diesem Bild will ich den Bericht schließen und ich hoffe er hat Euch ohne Streckenfotos gefallen.