Bracke interessiert sich mehr für Menschen als für Wild

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Hallo Forum,

ich bin Erstlingsführerin einer Alpenländischen Dachsbracke. 1 1/2 Jahre.

Sie macht ihre Sache allgemein recht gut.

Mir macht blos die Tatsache Schwierigkeiten, dass wenn ich sie zum Brackieren schicke, sie schon aktiv nach Spuren sucht und diese auch laut verfolgt, aber sobald ein Mensch, Auto, Radfahrer oder anderer Hund in Sicht kommen ist alles andere vergessen. Dann geht sie auf diejenigen los und stellt sie. Ich versuche dann immer hinzuzukommen und sie wieder einzufangen, das geht aber nur wenn es nicht zu weit weg von meinem Standort ist.

Was kann man dagegen tun?

Danke

Sabine
 
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Hallo Sabine -

Klarnamen wollen wir hier nicht wissen, freuen uns aber über eine kurze persönliche Vorstellung, bevor mal schnell der Ratschlag fürs jagdliche Leben abgerufen wird.

Zur Frage kann man aus der Ferne nur sagen:
Standverteidigung im Sinne, andere Hunde um den Wirkungskreis des Herrn, v.a wenn Beute da liegt, verjagen zu wollen, gibts bei allen Brackenrassen sehr häufig. Gegen Menschen müssen sie sich neutral verhalten.
Bracken sind "Autisten", sprich Solohunde aus Veranlagung, die nicht kapieren, daß es um sie rum eine Welt gibt. Ab gewisser Entfernung um den Stand sollte das nicht mehr vorkommen und vor allem die jagdlichen Aufgaben von anderem ablenken.
Wie weit ist der Hund entfernt, wenn er das Verhalten zeigt ?

Menschen, sprich andere Jäger oder sogar Passanten (bei der Jagd ?) müssen ignoriert werden.
Wenn der noch junge Hund das macht, kann das noch die Junghund-Unsicherheit sein aufgrund zu weniger Erfahrungen bzw. er hats auch durch die Abführung nicht gelernt, daß sowas nicht sein soll. Radfahrer/Autobewegung muss ein Welpe früh kennenlernen, daß denen nicht hinterher zu laufen ist, auch wenns noch so lockt...
Vielleicht hilft, solche Situationen kontrolliert mit paar Bekannten zu stellen, um dann auf den Hund einwirken zu können. Auf Jagden ist die Einwirkungsmöglichkeit beim geschnallten Hund zu gering, daher sollte man erst schnallen, wenn das Fehlverhalten abgewöhnt ist.

Es gibt aber durchaus mal unter ADBr auch Agro-Hunde - ich kenne selbst einen;
völlig unbrauchbar, weil extrem aggressiv gegen alles, was sich bewegt... solch seltener Fall wirds hoffentlich nicht sein.

Du sprichst vom "Brackieren"- wirkst Du in Österreich ?
Wurde der Hund schon auf Anlagenprüfung vorgestellt ?
Wie benimmt er sich im zivilen Leben?
 
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Hallo.
@Busch hat die wichtigsten Details angesprochen , bzw. Fragen gestellt. Wichtig aus meiner Sicht ist hier die Zeit zu nutzen. I.d.R. besteht bis Ende Januar die Möglichkeit den Hund "im kleinen Kreis" sowohl zu testen, als auch ihm jagdliche Erfolge zu ermöglichen. Später im Jahr ist dies schwieriger und somit vertane Zeit.
Berichte bitte was mit dem Hund bisher gemacht wurde und bei welchen Gelegenheiten er dieses Verhalten zeigt.

wipi
 
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Hallo Forum,

ich bin Erstlingsführerin einer Alpenländischen Dachsbracke. 1 1/2 Jahre.

Ok, selbst 2 Jahre JS, Hund 1,5 Jahre.

Sie macht ihre Sache allgemein recht gut.

WAS ist denn "die Sache", die sie (DIE = Bracke oder DIE = Hündin?) "gut" macht?

Mir macht blos die Tatsache Schwierigkeiten, dass wenn ich sie zum Brackieren schicke, sie schon aktiv nach Spuren sucht und diese auch laut verfolgt, aber sobald ein Mensch, Auto, Radfahrer oder anderer Hund in Sicht kommen ist alles andere vergessen. Dann geht sie auf diejenigen los und stellt sie.

Wie verhält "sie" sich denn ggü. Mensch, Auto, Rad, andere Hunde, wenn sie in Deinem direkten Einwirkungsbereich ist?

Seit wann geht das beschriebene Verhalten schon so?

Ich versuche dann immer hinzuzukommen und sie wieder einzufangen, das geht aber nur wenn es nicht zu weit weg von meinem Standort ist.

Was kann man dagegen tun?

Danke

Sabine
 
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Ok, selbst 2 Jahre JS, Hund 1,5 Jahre.
Ja richtig.
WAS ist denn "die Sache", die sie (DIE = Bracke oder DIE = Hündin?) "gut" macht?
Na ihr generelles Verhalten. Gehorsam und so. Aber auch Schleppe.
Wie verhält "sie" sich denn ggü. Mensch, Auto, Rad, andere Hunde, wenn sie in Deinem direkten Einwirkungsbereich ist?
Sie läuft hin und stellt sei regelrecht. Auto und Rad wird hinterher gerannt.

Im direkten Einwirkungsbereich ist alles ok.
Seit wann geht das beschriebene Verhalten schon so?
Schon immer, bzw. seit ich sie laufen lasse
 
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Hallo Sabine -

Klarnamen wollen wir hier nicht wissen, freuen uns aber über eine kurze persönliche Vorstellung, bevor mal schnell der Ratschlag fürs jagdliche Leben abgerufen wird.
Ist schon erledigt 😁
Zur Frage kann man aus der Ferne nur sagen:
Standverteidigung im Sinne, andere Hunde um den Wirkungskreis des Herrn, v.a wenn Beute da liegt, verjagen zu wollen, gibts bei allen Brackenrassen sehr häufig. Gegen Menschen müssen sie sich neutral verhalten.
ok
Bracken sind "Autisten", sprich Solohunde aus Veranlagung, die nicht kapieren, daß es um sie rum eine Welt gibt. Ab gewisser Entfernung um den Stand sollte das nicht mehr vorkommen und vor allem die jagdlichen Aufgaben von anderem ablenken.
Wie weit ist der Hund entfernt, wenn er das Verhalten zeigt ?
Ganz unterschiedlich

mal waren es 100 m mal war es wesentlich mehr. Da habe ich es nur gehört, konnte aber nicht hin, da im Wald und ich nicht genau wusste wo der Hund war
Menschen, sprich andere Jäger oder sogar Passanten (bei der Jagd ?) müssen ignoriert werden.
Wenn der noch junge Hund das macht, kann das noch die Junghund-Unsicherheit sein aufgrund zu weniger Erfahrungen bzw. er hats auch durch die Abführung nicht gelernt, daß sowas nicht sein soll.
Das wird der Fehler sein. Wie bringe ich das am besten raus?
Radfahrer/Autobewegung muss ein Welpe früh kennenlernen, daß denen nicht hinterher zu laufen ist, auch wenns noch so lockt...
Vielleicht hilft, solche Situationen kontrolliert mit paar Bekannten zu stellen, um dann auf den Hund einwirken zu können. Auf Jagden ist die Einwirkungsmöglichkeit beim geschnallten Hund zu gering, daher sollte man erst schnallen, wenn das Fehlverhalten abgewöhnt ist.
Das werde ich versuchen!
Es gibt aber durchaus mal unter ADBr auch Agro-Hunde - ich kenne selbst einen;
völlig unbrauchbar, weil extrem aggressiv gegen alles, was sich bewegt... solch seltener Fall wirds hoffentlich nicht sein.
Nein, aggressiv ist sie eigentlich nicht. Nur territorial im Garten u. der Wohnung
Du sprichst vom "Brackieren"- wirkst Du in Österreich ?
Nein, bzw. nicht mehr. Das hat sich erstmal erledigt.
Wurde der Hund schon auf Anlagenprüfung vorgestellt ?
Nein noch nicht.
Wie benimmt er sich im zivilen Leben?
Friedlich. Außer manchmal bei anderen Hunden aber nicht allen und bei fremden Katzen. Die will sie erlegen.
 
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Hallo.
Ich habe nun den Eindruck, dass der Hund nicht ausreichend gefördert, beschäftigt, ausgebildet und integriert wurde - um es vorsichtig auszudrücken, da es auf die Distanz natürlich sehr schwer zu beurteilen ist. Probleme solcher Art sind weniger rassebedingt, als durch den Führer verursacht.
Ich würde den Hund nun gezielt auf die Prüfungen vorbereiten. Im Frühjahr die AP/laute Jagd und im kommenden Herbst die GP. Diese Arbeit bedingt auch eine Einflussnahme deinerseits um einen Grundgehorsam für die Prüfung zu bekommen. Das Üben bindet Euch und du solltest Dir angewöhnen unerwünschtes Verhalten bereits zu Hause zu unterbinden. Dort kannst Du zunächst mal Einfluss nehmen. Draußen ist dies viel schwieriger, bzw. manchmal auch unmöglich. Damit er sich nicht verselbstständigt würde ich ihn nicht frei laufen lassen, sondern nur an der Leine Gassi gehen oder im Revier arbeiten.
Alles wird nicht von heute auf morgen helfen, allerdings kann Deine Konsequenz das Verhalten nachträglich verändern.

Bei weiteren Fragen kannst Du Dich gerne hier oder per PN melden.

wipi
 
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Ganz unterschiedlich

mal waren es 100 m mal war es wesentlich mehr. Da habe ich es nur gehört, konnte aber nicht hin, da im Wald und ich nicht genau wusste wo der Hund war
Dann würde ich sofern noch nicht geschehen, schnellstens in ein Ortungsgerät investieren bzw. dieses nutzen. Insbesondere wenn du den Hund zur Arbeit schickst dann könnte das Ortungshalsband eine Verknüpfung mit "jetzt ist Jagd" bringen und wenn dann Jagd noch mit Erfolg verknüpft wird könnten Spaziergänger auf einmal ganz uninteressant sein.
 
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Wie schon geschrieben, wurde wahrscheinlich
Hallo.
Ich habe nun den Eindruck, dass der Hund nicht ausreichend gefördert, beschäftigt, ausgebildet und integriert wurde - um es vorsichtig auszudrücken, da es auf die Distanz natürlich sehr schwer zu beurteilen ist. Probleme solcher Art sind weniger rassebedingt, als durch den Führer verursacht.
Ich würde den Hund nun gezielt auf die Prüfungen vorbereiten. Im Frühjahr die AP/laute Jagd und im kommenden Herbst die GP. Diese Arbeit bedingt auch eine Einflussnahme deinerseits um einen Grundgehorsam für die Prüfung zu bekommen. Das Üben bindet Euch und du solltest Dir angewöhnen unerwünschtes Verhalten bereits zu Hause zu unterbinden. Dort kannst Du zunächst mal Einfluss nehmen. Draußen ist dies viel schwieriger, bzw. manchmal auch unmöglich. Damit er sich nicht verselbstständigt würde ich ihn nicht frei laufen lassen, sondern nur an der Leine Gassi gehen oder im Revier arbeiten.
Alles wird nicht von heute auf morgen helfen, allerdings kann Deine Konsequenz das Verhalten nachträglich verändern.

Bei weiteren Fragen kannst Du Dich gerne hier oder per PN melden.

wipi
Grundsätzlich dàccord,
aber meines Erachtens ist das Kind (Hund) schon in den Brunnen gefallen. Wenn die Bracke schon ständig frei laufen/jagen kann, wird sie dieses führerverschuldete Eigenleben/Fehlverhalten nicht oder nur schwerlich wieder aufgeben. Es sei denn, es nimmt sich ein erfahrener HF mit viel Zeit und Geduld der Sache an.
Sorry 98er Fan, aber über die Einarbeitung von Bracken hätte man sich besser schon im Vorfeld Gedanken machen müssen.
Vulpes
 
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Naja, so alt ist dieser Spätentwickler mit 1,5 Jahren noch nicht, der Krug ist noch nicht zerbrochen, nichts desto trotz heißt es, eher gestern anfangen MIT Hilfe als Morgen und von vorne anfangen um das Problem zu reduzieren. Ansonsten würde ich aus der Ferne auch auf keinen anderen Schluss kommen als die vorhergehenden Kommentierenden.
 
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Ist schon erledigt 😁

ok

Ganz unterschiedlich

mal waren es 100 m mal war es wesentlich mehr. Da habe ich es nur gehört, konnte aber nicht hin, da im Wald und ich nicht genau wusste wo der Hund war

Das wird der Fehler sein. Wie bringe ich das am besten raus?

Das werde ich versuchen!

Nein, aggressiv ist sie eigentlich nicht. Nur territorial im Garten u. der Wohnung

Nein, bzw. nicht mehr. Das hat sich erstmal erledigt.

Nein noch nicht.

Friedlich. Außer manchmal bei anderen Hunden aber nicht allen und bei fremden Katzen. Die will sie erlegen.
Es ist halt auch die Frage, ob die denen richtig an die Wäsche will oder nur den dicken Maxe gibt?
 
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Ich interpretiere alle Schilderung so, daß mit dem Hund bisher viel zu wenig gemacht wurde und mit "Jagen" demzufolge auch noch nicht viel sein kann...auf Jagden gehen und den Hund vom Strick lassen, reicht eben nicht aus, nur weil er eine Bracke ist.

Ein bejagter Hund, der weiß, was schön ist, rennt keinen Radfahrern (mehr) nach.

Es kommt mal wieder alles zusammen, ein jagdlich unerfahrener Führer und eine ("sensible") Rasse, die etwas anders abgerichtet werden muss, als andere Jagdhunde.
 
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Wenn die Bracke schon ständig frei laufen/jagen kann, wird sie dieses führerverschuldete Eigenleben/Fehlverhalten nicht oder nur schwerlich wieder aufgeben. Es sei denn, es nimmt sich ein erfahrener HF mit viel Zeit und Geduld der Sache an.
Sorry 98er Fan, aber über die Einarbeitung von Bracken hätte man sich besser schon im Vorfeld Gedanken machen müssen.
Vulpes
Werden Bracken nicht von Anfang an auf selbstständiges und freies Jagen eingearbeitet? Das man mit einem 1,5 Jahre alten Hund das macht, wozu er gezüchtet worden ist, ist doch nicht ungewöhnlich?
 

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