Bogenjagd und "Wundballistik"

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Moin,

Bogenjagd ist ja bekanntlich nicht erlaubt. Ggf. gibt es ja trotzdem hier Jäger, die im Ausland Erfahrung sammeln konnten.

Gestern kam ein neues Video von "MeatEater" heraus, wo sie Wildschweine bzw. verwilderte Schweine mit dem Bogen jagen. Hier

Früher habe ich mir sowas nicht gefragt, aber nachdem ich inzwischen zwar nicht viele aber doch einige Kreaturen erlegt habe (dabei zum Glück bisher immer mit sicheren Blattschüssen), hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen wie weit die Schweine in dem Video noch flüchten und offensichtlich unter Schmerzen quicken.

Ich habe zwar mal gelesen, dass bei einem guten Treffer mit dem Bogen die Tiere nach kurzer Zeit bewusstlos werden. Subjektiv geht das bei einem Schuss mit der Kugel schneller als in dem Video, wenn dabei gerne mal das Herz und die Lunge quasi explodieren durch die schockartige Energieabgabe.

Täuscht hier der Eindruck oder braucht Wild bei der Bogenjagd wirklich länger zum verenden, leidet ggf. sogar mehr?

Natürlich geht es mir hierbei um den idealen Fall. Wir alle kennen auch unter uns Nicht-Bogenjägern die Spezies, die hinten und vorne nicht sauber ansprechen können, bei der Drückjagd ein Magazin auf nen Reh entladen etc pp
 
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Bei den Nachbarn in Frankreich scheint die Bogenjagd zu funktionieren. Wie auch in weiten Teilen der restlichen Welt. Viele Jagdarten sind mit dem Bogen sicherlich herausfordernder als mit der Feuerwaffe. Aber letztendlich ist immer der Treffersitz entscheidend.

Hierzulande würde ich mir die Bogenjagd insbesondere für Nutria wünschen.

Der DBJV hat auf seiner Homepage verschiedene Studien verlinkt, welche eine dem Büchsenschuss vergleichbare Wirkung belegen sollen:

 
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Bei den Nachbarn in Frankreich scheint die Bogenjagd zu funktionieren. Wie auch in weiten Teilen der restlichen Welt. Viele Jagdarten sind mit dem Bogen sicherlich herausfordernder als mit der Feuerwaffe. Aber letztendlich ist immer der Treffersitz entscheidend.

Hierzulande würde ich mir die Bogenjagd insbesondere für Nutria wünschen.

Der DBJV hat auf seiner Homepage verschiedene Studien verlinkt, welche eine dem Büchsenschuss vergleichbare Wirkung belegen sollen:

Danke, werde ich mir mal angucken. Wäre es erlaubt, wäre ich dem ganzen sicher auch nicht abgeneigt gute Wirkung vorausgesetzt. Ordentlich gepirscht oder zB aus der Tarnung kann ich mir vorstellen, dass man damit etwas Jagddruck nehmen kann. Von der interessanten Herausforderung mal abgesehen.
 
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Ich höre in dem Film kein Klagen und sehe auch keine langen Fluchten. Nur grosse Wunden und viel Schweiss auf dem Boden. Das Geschrei am Anfang des Filmes wurde ja von der anwesenden Frau gemacht, evtl um die Schweine anzulocken. Die drei Leute waren ja auch nicht bewaffnet.
 
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Der Bogen tötet ausschließlich über den Blutverlust, einer Schnittwunde, im Idealfall im Herzen.
Bei guten Treffern dauert das Verbluten nicht lange und das Tier wird nach wenigen Sekunden ohnmächtig.
Eine Schockwirkung wie bei der Kugel gibt es so nicht.
Bei schlechten Treffern oder ungenügendem Equipment, passiert das gleiche wie bei der Kugel, das Tier leidet.
 
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Aber bekommt man damit auch ein Blatt richtig durch oder muss man mit dem Bogen dahinter halten?
 
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Ich höre in dem Film kein Klagen und sehe auch keine langen Fluchten. Nur grosse Wunden und viel Schweiss auf dem Boden.
Da hast du recht, stundenlanges Klagen im Wundbett sicher nicht. Ein Wegrennen unter nervlichen Schock ist es aber auch nicht, oder?

Will denen auch gar nicht unterstellen, dass da großartig Leid produziert wird. Möchte nur generell die Wirkung verstehen, um auch ggf. besser zu verstehen, ob man unter dem Gesichtspunkt von einer guten alternativen Jagdform reden kann.
 
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Bei den Videos, die ich gesehen habe, war die Wirkung immer sehr überzeugend, bis hin zum Schwarzbären.
Dabei hatte ich den Eindruck, dass das Wild deutlich weniger gestresst ist.
Oft blieb der typische Fluchtreflex aus, das Tier machte einen Satz, (beäugte ggf was der „angriff“ war) und ging zu boden.

Schlechte treffer wirken aber genauso wenig wie schlechte büchsenschüsse.

Wenn man bedenkt, welche Fluchtstrecke z.B. ein Reh nach einem -in Verhältnis zum Wildkörper- absolut überdimensioniert Kaliber noch leistet, sind „die Reserven bei schlechterem Schuss“ der Büchse zu vernachlässigen.

Aus diesem Grund würde ich persönlich die Bogenjagd, lieber aber mit der Armbrust, selbst ausprobieren.
 
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Wenn man bedenkt, welche Fluchtstrecke z.B. ein Reh nach einem -in Verhältnis zum Wildkörper- absolut überdimensioniert Kaliber noch leistet, sind „die Reserven bei schlechterem Schuss“ der Büchse zu vernachlässigen.
Guter Punkt, kennt man ja gerade auch aus der Blattzeit, wenn der Bock sowieso schon unter Strom steht.
 
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Moin,

Bogenjagd ist ja bekanntlich nicht erlaubt. Ggf. gibt es ja trotzdem hier Jäger, die im Ausland Erfahrung sammeln konnten.

Gestern kam ein neues Video von "MeatEater" heraus, wo sie Wildschweine bzw. verwilderte Schweine mit dem Bogen jagen. Hier

Früher habe ich mir sowas nicht gefragt, aber nachdem ich inzwischen zwar nicht viele aber doch einige Kreaturen erlegt habe (dabei zum Glück bisher immer mit sicheren Blattschüssen), hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen wie weit die Schweine in dem Video noch flüchten und offensichtlich unter Schmerzen quicken.

Ich habe zwar mal gelesen, dass bei einem guten Treffer mit dem Bogen die Tiere nach kurzer Zeit bewusstlos werden. Subjektiv geht das bei einem Schuss mit der Kugel schneller als in dem Video, wenn dabei gerne mal das Herz und die Lunge quasi explodieren durch die schockartige Energieabgabe.

Täuscht hier der Eindruck oder braucht Wild bei der Bogenjagd wirklich länger zum verenden, leidet ggf. sogar mehr?

Natürlich geht es mir hierbei um den idealen Fall. Wir alle kennen auch unter uns Nicht-Bogenjägern die Spezies, die hinten und vorne nicht sauber ansprechen können, bei der Drückjagd ein Magazin auf nen Reh entladen etc pp
Bei einem Geschoss sind auch, ich nenns mal “Schockwellen” im Gewebe unterwegs.
Beim Pfeil tötet eine Klinge.

Natürlich ist ein Unterschied zwischen Erstochen oder Erschossen werden, aber daraus eine Wertung zwischen besser und schlechter Sterben ableiten?
Sterben ist wohl nie schön und kann bei beiden Waffenarten auch weh tun.
 

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