Bockjagd-Erlebnis 2013

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Nach dem tollen Erfolg im vergangenen Jahr suchen wir dieses Jahr wieder das interessanteste Erlegerfoto in Verbindung mit einer spannenden Story.

WILD UND HUND und die Firma Helmut Hofmann küren das exzellenteste Bockjagd-Foto 2013 der Forumsteilnehmer.


Nicht die stärkste Trophäe muss gewinnen, sondern das am eindrucksvollsten arrangierte Erlegerfoto mit kurzer Geschichte.
gesponsort wird die Aktion von der Helmut Hofmann GmbH in Mellrichstadt Generalimporteur für Leupold, Savage uvm
Der Gewinner erhält eine Savage 10Ph Precision Hunter mit einem Leupold VX-R 3-9x50

Bedingung: Der Preis wird nur an Inhaber eines gültigen Jagdscheins ausgegeben.


Und so funktioniert es:

- Postet Euer Jagderlebnis einfach in diesem Thread, 1 Foto mit spannender Geschichte.

-Füllt für die Teilnahme am Gewinnspiel das Formular http://www.wildundhund.de/438,7644/

aus, dabei als Lösungswort Euren Nick + Leupold eingeben (z.B. Jaeger2-Leupold).

- Jeder Teilnehmer kann maximal 2 Jagderlebnisse aus dem Jahr 2013 posten.

- Die WILD UND HUND-Redaktion wählt aus allen Beiträgen die 5 eindrucksvollsten Erlebnisse aus.

Die Endausscheidung erfolgt im Anschluss durch die Forumsteilnehmer in diesem Thread.

Einsendeschluss ist der 15.10.2013.

Chancenlos sind Aufnahmen von Wild in roten Kisten oder im Kühlhaus. Wir bitten die Teilnehmer um brauchtumsgerechte Arrangements, die Ehrfurcht vor dem Geschöpf erkennen lassen.


Um die Übersicht in diesem Gewinnspiel-Thread zu wahren, bitten wir, Kommentare und Fragen hier viewtopic.php?f=77&t=91379 auszutauschen.



Mit kräftigem Waidmannsheil
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Preisbeschreibung: gesponsort von der Helmut Hofmann GmbH und Leupold
Savage.jpg
Waffe:
Savage 10Ph Precision Hunter
Kaliber: .308 Win., Accustock-Alubettung, einstellbarer
Accutriggerabzug, freischwingender Matchlauf (20“/51 cm
Länge, brüniert, ge¬flutet), Dralllänge 1-10“, herausnehmbares
Magazin (Kapazität: 4+1), Gewicht: ca. 3,8 kg, Gesamtlänge:
103 cm


Optik:
Leupold VX-R 3-9x50
Vergrößerung:3-9x
Objektiv:50mm
Linsenbeschichtung: Index Matched Linsen System
Mittelrohr:30mm
Farbe: schwarz matt

Montage:
Weaver (Base)/Leupold (Ringe)

Zubehör: Sidekick Nylon Sling
 
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Na dann will ich mal den Anfang machen.

Gestern Abend setzte ich mich bei gutem Wind auf einen Drückjagdbock inmitten des großen Waldgebiets, in dem ich mich momentan jagdlich ausleben darf. Der Sitz steht auf einem Schneisenkreuz, vorne Fichtenaltholz und im Rücken ein junger Buchenbestand. Linkerhand befindet sich eine frisch angelegte Douglasienkultur mit einer kleinen Fichtendickung, rechterhand ebenfalls Fichtendickung, allerdings deutlich größer und älter. Hier spielt sich die Geschichte auch ab.

Blick nach rechts:
Stand040513_zpsfdaa6963.jpg


Ich saß noch nicht lange, vielleicht 45 Minuten, als ich rechts am linken Bildrand ein Reh auf mich zuwechseln sah. Im Glas sprach ich es zuerst als weibliches Stück an, als es plötzlich anfing an einer liegenden Fichtenkrone zu "fegen". Ein Knopfbock! Die Entscheidung war natürlich schnell gefällt, der passte auf jeden Fall. Ich setzte das Glas ab und nahm gerade die Waffe hoch, als ich just an derselben Stelle noch eine Bewegung sah. Da stand das Brüderchen, genauso schwach und genauso wenig auf. Beide zogen entlang der kleinen Dickung auf die Schneise. "Das dürfte funktionieren" dachte ich mir, "zuerst den hinteren, und wenn der zweite Knopfbock den anderen nicht zusammenbrechen sieht kannst du vielleicht beide erlegen".

Daraus wurde aber nichts.

Gerade als das Absehen auf dem Blatt des Böckchens stand krachte es laut in der Dickung und ein weiteres Reh kam aus der Dickung geschossen. Die beiden Knopfer flüchteten Hals über Kopf über die Schneise. Ich konnte nur schemenhaft ein relativ hohes und schwach verecktes Gehörn auf dem Haupt des Bockes erkennen. Jetzt musste alles sehr schnell gehen. Sobald der Bock über die Schneise den Knopfern nachsetzte musste ich ihn stoppen und dann meine Entscheidung fällen.

Nur kam der Bock nicht auf die Schneise...sobald er in der Fichtenverjüngung am Schneisenrand eintauchte war er wie vom Erdboden verschluckt. Die Büchse im Anschlag wartete ich eine Minute, zwei Minuten, fünf Minuten...nach zehn Minuten sah ich noch immer kein Haar vom Bock. Ich vermutete bereits, dass der Bock nach hinten in die Dickung eingezogen war und sich nicht mehr zeigen würde, als es hinter mir knackte...ein Dachs kam des Weges und zog schnurgerade in eben genannte Verjüngung. Vielleicht veranlasste das den Bock ja zu einer Bewegung, doch es kam wie es kommen musste. Nichts passierte.

Nach 15 Minuten stellte ich die Büchse resigniert in die Ecke. Das würde so wohl nichts werden. Doch ich hatte meinen Blick kaum eine Minute von der Stelle abgewandt, als ich wieder auf die Schneise schaute und sofort erstarrte - da stand der Bock am Schneisenrand und sicherte. Jetzt war meine Chance gekommen. Der Bock setzte sich bereits wieder in Bewegung, als ich die Büchse hochriss und den Bock anpfiff. Im Zielfernrohr sah ich ein sehr schwach verecktes Gehörn, eine Stange sogar nur ein starker Spieß. Der Bock war allerdings definitiv mehrjährig und somit passend. Der Bock schien den Pfiff nicht zu hören, war aber schon fast über der Schneise. "HEY", jetzt blieb er stehen. Auf den Schuss hin steilte er vorne auf und ging hochflüchtig ab. Bereits nach 20m wurde er aber deutlich langsamer und nach 40m blieb er stehen, spreizte die Hinterläufe und brach zusammen. Nach ca. 15 Minuten ging ich langsam zum Bock, aber seht selbst:

Und so sieht er aus:
Bock040513_zpse5add6b5.jpg


Die eine Seite ein Spieß, die andere Seite eine Gabel mit angedeuteter Augsprosse. Der Bock ist der Nasenscheidewand 3 Jahr alt.

Viele Grüße und Waidmannsheil

Mauser03Michel
 
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Den dritten Morgen hintereinander verbringe ich nun schon in diesem Hochsitz. Der Nebel kommt wie die zwei Tage zuvor auch gegen 06:30, und versucht sich in den Anstizsack zu schleichen. Doch wie zuvor schafft er es nicht.

Ein kurzes Reiben über die Augen lassen spüren das 32h Ansitzen in 2 Tagen hinter mir liegen. Doch der Bock vom ersten Tag, an dem nur „auskundschaften“ ausgemacht wurde, will einfach nicht mehr kommen. Viele Schüsse sind gefallen. Vielleicht hat ihn ja schon jemand anders erlegt, und erfreut sich über den sehr guten „6er“.

Die Knie schmerzen, der Rücken meldet sich, und der Hintern hat schon wieder aufgegeben, doch vor 09:00 wird es keine Pause geben. Eine kurze Bewegung im linken Gesichtsfeld lässt mich Aufmerksam werden. 5 Stück – 3 Gais und 2 Böcke, ein Spießer und ein Gabler.
Schon zum 3en Mal kann ich diese Böcke ansprechen. Mit einem leichtem Schmunzeln lege ich das Spektiv wieder auf das Brett vor mir. „Ihr habt noch Zeit. Mein erster Bock wird ein anderer sein,“ geht es mir durch den Kopf.

Eine Stunde später kommt ein bekanntes Geräusch von hinten auf dem Weg. Frühstückszeit.
Eine weitere Stunde später sitz ich wieder am Hochsitz. Mein Vater verstand mich als ich sagte:„Ich komm erst wieder rein, wenn der Bock liegt.“

Bis 17:00 sitze ich da, spreche an, und senke das Fernglas immer wieder enttäuscht, weil der Bock wohl nicht mehr kommen will. Der Gedanke das ein andere ihn erlegt hat, kommt immer häufiger. Ich werde einfach mal wechseln. Hier wird er wohl nicht mehr kommen, und 4h Licht sind ja noch. Also alles zusammenpacken und die 800m wieder zurück zum anderen Ansitz.

Das Brett wird gerichtet, der Ansitzsack wird die Unterlage. Der Stuhl wird gestellt, das Fernglas neben dem Spektiv platziert, und der Entfernungsmesser wird gezückt. Dunkle Fichte 148m, gelber Busch 122m, Wegbiegung voraus 88m, das ist der Bereich der vor mir liegt. Alles sieht gut aus, also weiter warten und mal Zigarette anzünden.

Eine Bewegung links, 2 Gais und ein Spießer. Das Spektiv zeigt die vorsichtigen Bewegungen der alten Gais, die nicht weit vom Waldrand steht, und die verspielten schnellen Schritte der beiden jüngeren die weiter ins Feld springen. Plötzlich hebt der Spießer den Kopf, und nimmt reiß aus. Ein Blick zur rechten Seite zeigt den Grund.

DER BOCK.

Langsam drehe ich mich komplett herum und setze das Spektiv an. Die Farbe stimmt, die Höhe passt, das ist er wieder. Den Bock im Auge bewege ich mich nur wenn er äst, und wechsle das Spektiv mit der BBF. Die Auflage passt nicht ganz, der Sitz ist zu weit hinten und eigentlich verrenk ich mich recht. Doch das Absehen liegt mittig am Blatt. „Noch einen Schritt nach rechts dann stehst du richtig,“ geht es mir durch den Kopf. Er hebt den Lauf, und auch den Kopf.

Auf der Bundesstraße hinter dem Hügel, meint ein vermeintlicher Porsche (wohl eher ein kaputter Auspuff) er muss den Motor aufheulen lassen. „Nein, nicht“ Das der Porsche in den 2en Gang schaltet, bekommt der Bock schon gar nicht mehr mit, den mit einem Sprung ist er durch die Fichte verdeckt.

Die Waffe bleibt liegen, der Griff zur Zigarette kommt mit dem schweren Ausatmen. „Er hat nicht viel geäst. Der kommt nochmal.“ Hoffnungsvolle Gedanken. Alle Böcke die in den vergangenen 3 Tagen an mir vorbeigezogen sind, gehen mir durch den Kopf, doch nein es muss dieser sein. Nur Schießen um einen Bock zu haben, ist zu wenig. Es muss der richtige sein.
Die Waffe bleibt liegen, der Stuhl kommt nach vorne, die Auflage wird verändert. Das Kinn ruht am Hinterschaft, und der Blick bleibt gebannt.“Wenn er nochmal austritt, nicht mehr warten,“ geht es mir durch den Kopf.

3 Zigaretten, und etliche Gedanken, ob es nicht ein andere Bock auch sein könnte, tritt er wieder aus. Der Blick bleibt ruhig. Der Finger drück die Sicherung nach vorne, und sticht den Abzug. Das Absehen wandert auf das Blatt. 2 Schritte macht er nach vorne. Das Absehen ist ruhig. Der Atem wird angehalten und der Finger krümmt sich.

Ich blicke über die Waffe mit einem leisen Sirren in den Ohren. Er macht 3 Schritte nach vorne, bleibt kurz stehen, um dann einfach umzufallen.

Ich nehmen die Hülse aus dem Lauf und stecke diese ein um gleich nachzuladen. Ich nehme meine Zigaretten, die Kamera und den Entfernungsmesser und gehe auf den Bock zu. Da liegt er, mein erster. Ein kurzer Blick und dann zur Fichte, für die letzte Äsung. Der Ast ist platziert, und das aufgeregte Kribbeln im Körper legt sich langsam, als die Zigarette brennt. Ich sehe mir den Bock an, und freue mich, das sich das warten letztendlich doch rentiert hat. Nach nicht einmal 3 minuten, erblicke ich das Auto meines Vaters.

Freudestrahlend kommt er übers Feld, blickt auf den Bock und macht sich ohne ein Wort auf zur Fichte. Mit einem Bruch kommt er zurück.“Waidmannsheil mein Sohn. Das hast du gut gemacht. Und nun mach einen Schluck“

Der Schnaps tut gut, und vernichtet das letzte Zittern, das sich nun doch noch eingestellt hat, was mir gar nicht auffiel. Ich ziehe die Jacke aus und schiebe die Ärmel nach oben„Na dann machen wir uns mal an die rote Arbeit“



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Der Ansitz begann an einem Erdsitz mit Blick über eine weite Grünlandfläche, rechts ein eingestreutes Wäldchen, in der Mitte ein kleiner Bachlauf der sich romantisch durch die Wiese schlängelt und recht weit hinten, da wo der Bach nach links abknickt, erst ein Rapsfeld und dann ein weiters, kleines Gehölz. Die Sonne schien vom blauen Himmel, Insekten summten geschäftig um mich herum, ein Hase hoppelte über die Wiese, ein Bussard zog seine Kreise, sehr romantisch, nur Rehe - die kamen nicht.

Nach mehr als 2h des kontemplativen Naturgenusses wollte ich schon den Standort wechseln, als wie aus dem Nichts, ganz weit hinten, da wo der Bach den Knick macht, zwischen den Weiden die sein Ufer säumen, eine Bewegung meine Aufmerksamkeit erregt, tatsächlich ein Reh und auf dem Kopp hat er auch was, na also. Es sieht so aus, als ob der Bock im Bachbett stehen würde, sichtbar ist nur das Haupt und die Rückenlinie, mal etwas mehr, mal weniger, zum schießen ist es zu weit, ich werde ihn also anpirschen.

Wer schoneinmal versucht hat, über die offene Pläne ein Stück der Gattung Capreolus anzupirschen weiß, daß dies nicht so ganz einfach ist und nur unter Ausnutzung jeder natürlichen Deckung klappt. Es sind etwa 300 m bis zu den ersten Weiden am Bachlauf, die erreiche ich in tiefer Gangart, ständig den Bock im Auge behaltend und zur Salzsäule erstarrend wen er zu mir heräugt, recht flott und unproblematisch, nun sind es noch etwa 400 bis 500 m bis zum Bock die ich vorsichtig von Weide zu Weide, immer dem Verlauf des Baches folgend, näherpirsche. Ich muß aufgrund der Geländeverhältnisse bis auf etwa 70 m an den Bock herankommen um Schußfeld und sicheren Kugelfang zu haben, es dauert also eine Weile, bis ich da bin. So bei etwa 80 Metern passiert es, kennt Ihr das Geräusch, wenn ein Stiefel knöcheltief in nassem, lehmigen Boden versinkt? Kennt Ihr den unvergleichlich satten Klang, wenn sich der Stiefel wieder aus der Umklammerung von Mutter Erde löst? Ja? Der Bock auch, kaum hat er dieses "SCHMATZ" vernommen zieht er gemütlich, ohne jede Eile von mir weg und verschwindet im angrenzenden Gehölz. Diverse Verbalinjurien gehen mir durch den Kopf, die meisten drehen sich um die eigene Blödheit.

Den zentimeterdick mit Schlamm überzogen Stiefel betrachtend, sinniere ich über die Ungerechtigkeit der Welt, das Schicksal im allgemeinen und besonderen und darüber was ich nun tue. Links von mir, am oberen Rand des sanft ansteigenden Geländes steht eine uralte, vergessene offene Kanzel. Ich hüpfe also über den Bach und beschließe von dort nochmal mein Glück zu versuchen. Ein kurzer Test zeigt eine gute Stabilität von Leiter und restlicher Konstruktion und setze mich an, etwa 90 m entfernt von dort wo der Bock bis eben äste und mache mir so meine Gedanken. "Du bist beim Abendessen gestört worden, Du hast hunger, Du kommst wieder!" Die nächste Stunde verstreicht und wieder Sonne, Hasen, Bussard, Elstern, Krähen und ein paar ziemlich laute Eichelhäher vertreiben mir die Zeit. Plötzlich steht auch der Bock wieder da und wieder steht er im Bachbett und äst die an der Uferböschung wachsenden Pflanzen und jetzt habe ich von meiner erhöten Position auch einen deutlich besseren Blick auf den augenscheinlich älteren Herrn. Nach gut einer Viertelstunde steht er breit und am oberen Böschungsrand, der Schuß bricht und der Bock nach 2-3 Schritten zusammen, ich warte eine Weile und gehe dann zu ihm. Es ist ein recht kleinrahmiger Bock und ein Blick in den Äser offenbart einen Methusalem der fast vollständig auf den Felgen kaut, die weichen Pflanzen am Bach machten ihm das Äsen wohl leichter. Beim aufbrechen zeigt sich, daß er nichts auf den Rippen hat, das Nierenfett ist fast nicht vorhanden, hier hat der lange Winter seinen Tribut gefordert, die Waage bestätigt nachher meinen Eindruck, er wiegt nur 13 kg. Das genaue Alter kann ich nicht einschätzen aber dieser Bock ist richtig alt, Statur und Zahnstatus sprechen eine klare Sprache.

Der alte Herr

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admin

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Sehr schöne Berichte und kräftiges Waidmannsheil :thumbup:

Sorry für OT

Bitte die Bilder für das Gewinnspiel nur über die Forensoftware hochladen !
 
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Neuer Versuch mit Forensoftware:

Gestern Abend setzte ich mich bei gutem Wind auf einen Drückjagdbock inmitten des großen Waldgebiets, in dem ich mich momentan jagdlich ausleben darf. Der Sitz steht auf einem Schneisenkreuz, vorne Fichtenaltholz und im Rücken ein junger Buchenbestand. Linkerhand befindet sich eine frisch angelegte Douglasienkultur mit einer kleinen Fichtendickung, rechterhand ebenfalls Fichtendickung, allerdings deutlich größer und älter. Hier spielt sich die Geschichte auch ab.

Blick nach rechts
[attachment=0:po9x05gv]Stand 04.05.13.jpg[/attachment:po9x05gv]

Ich saß noch nicht lange, vielleicht 45 Minuten, als ich rechts am linken Bildrand ein Reh auf mich zuwechseln sah. Im Glas sprach ich es zuerst als weibliches Stück an, als es plötzlich anfing an einer liegenden Fichtenkrone zu "fegen". Ein Knopfbock! Die Entscheidung war natürlich schnell gefällt, der passte auf jeden Fall. Ich setzte das Glas ab und nahm gerade die Waffe hoch, als ich just an derselben Stelle noch eine Bewegung sah. Da stand das Brüderchen, genauso schwach und genauso wenig auf. Beide zogen entlang der kleinen Dickung auf die Schneise. "Das dürfte funktionieren" dachte ich mir, "zuerst den hinteren, und wenn der zweite Knopfbock den anderen nicht zusammenbrechen sieht kannst du vielleicht beide erlegen".

Daraus wurde aber nichts.

Gerade als das Absehen auf dem Blatt des Böckchens stand krachte es laut in der Dickung und ein weiteres Reh kam aus der Dickung geschossen. Die beiden Knopfer flüchteten Hals über Kopf über die Schneise. Ich konnte nur schemenhaft ein relativ hohes und schwach verecktes Gehörn auf dem Haupt des Bockes erkennen. Jetzt musste alles sehr schnell gehen. Sobald der Bock über die Schneise den Knopfern nachsetzte musste ich ihn stoppen und dann meine Entscheidung fällen.

Nur kam der Bock nicht auf die Schneise...sobald er in der Fichtenverjüngung am Schneisenrand eintauchte war er wie vom Erdboden verschluckt. Die Büchse im Anschlag wartete ich eine Minute, zwei Minuten, fünf Minuten...nach zehn Minuten sah ich noch immer kein Haar vom Bock. Ich vermutete bereits, dass der Bock nach hinten in die Dickung eingezogen war und sich nicht mehr zeigen würde, als es hinter mir knackte...ein Dachs kam des Weges und zog schnurgerade in eben genannte Verjüngung. Vielleicht veranlasste das den Bock ja zu einer Bewegung, doch es kam wie es kommen musste. Nichts passierte.

Nach 15 Minuten stellte ich die Büchse resigniert in die Ecke. Das würde so wohl nichts werden. Doch ich hatte meinen Blick kaum eine Minute von der Stelle abgewandt, als ich wieder auf die Schneise schaute und sofort erstarrte - da stand der Bock am Schneisenrand und sicherte. Jetzt war meine Chance gekommen. Der Bock setzte sich bereits wieder in Bewegung, als ich die Büchse hochriss und den Bock anpfiff. Im Zielfernrohr sah ich ein sehr schwach verecktes Gehörn, eine Stange sogar nur ein starker Spieß. Der Bock war allerdings definitiv mehrjährig und somit passend. Der Bock schien den Pfiff nicht zu hören, war aber schon fast über der Schneise. "HEY", jetzt blieb er stehen. Auf den Schuss hin steilte er vorne auf und ging hochflüchtig ab. Bereits nach 20m wurde er aber deutlich langsamer und nach 40m blieb er stehen, spreizte die Hinterläufe und brach zusammen. Nach ca. 15 Minuten ging ich langsam zum Bock, aber seht selbst.

[attachment=1:po9x05gv]Bock 04.05.13 für WuH.jpg[/attachment:po9x05gv]

Die eine Seite ein Spieß, die andere Seite eine Gabel mit angedeuteter Augsprosse. Der Bock ist der Nasenscheidewand 3 Jahr alt.

Viele Grüße und Waidmannsheil

Mauser03Michel
 
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Und weil´s so schön ist mach ich auch mit !

Mein 4ter Rehbock überhaupt...

Nachdem Ich mich seit November eigentlich fast nur noch den Rotröcken gewidmet habe ging es immer näher auf den Stichtag zu ! 1.Mai

Also eine Woche vorher nochmal ins Schützenhaus um Waffe einzuschießen die ja eine ganze Weile lang nicht mehr in Gebrauch war. Da die alte Munition sich dem Ende neigte, musste eine neue Sorte Munition her...Mhhh naja der Geldbeutel war leer und nachdem man sich hier im Forum informiert hat, kam man zum Schluss : " Früher sind die Rehlein auch mit einer einfachen Teilmantel umgefallen. Ergebnis.... ernüchternd --->

Waffe streut ..aber wie... So schlecht schieß ich nun auch wieder nicht dacht ich mir...ok evtl liegt´s am Schaft (Vollschaft einer CZ550 in .308) Waffe nach jedem Schuss abkühlen lassen.. dem Herrgott sei Dank !
Sie schießt. Aber ein bisschen Suspekt war mir das ganze schon.. die Montage und die Optik sind nicht gerade "High End" egal .. dann wirds eben ein rustikales Waidwerken dieses Jahr...

Die Woche neigte sich dem Ende zu. Zum Glück ist am 1ten Feiertag (Dem Menschen der sich den Feiertag ausgedacht hat ,verdanke ich schon so einigen Anblick !)

Montag.. in der Schule ist´s schon nicht mehr auszuhalten... die Gedanken schweifen nur noch... Man kann die Natur nur so förmlich explodieren Sehen...
Dienstag Abend war an Schlaf nicht mehr zu denken ! Die ganze Nacht wach, den Rucksack und die Kleidung gefühlte 10 mal kontroliert. "Ist auch alles dabei?"

Und dann 3.30 am 1.5.13 "abgemacht ist eigl erst um 4.15.. egal ich halts hier drin nicht mehr länger aus !"
Um 4.10 dann kam mein Lehrprinz um mich abzuholen. Ein verschlafenes " guden Morgn..." mehr war nicht zu hören.. " Wenn ich nix mit dir ausgemacht hätt wär ich liegen geblieben !" - (mein Lehrprinz hat schon ein paar Jagdjahre auf dem Buckel :trophy: ) - von mir erntet die Aussage nur ein Unverständliches Kopfschütteln...

4.20 im Revier... Ich sitze an der Grenze zum "Lieblings Nachbarn " - "Vergiss nicht wir brauchen Aufbruch für Heute Abend und es wird geschossen was kommt ! bevor wir sie von der Straße kratzen erlegen wir sie lieber, Waidmanns Heil !" das waren die Worte mit denen auf den Weg zu meiner Kanzel entlassen worden bin..

Wie sich so das Auto immer weiter von mir entfernt, stehe ich immer noch einfach nur da, lass den Blick über die Felder streifen ,atme tief durch und mich durchkommt ein Glücksgefühl auf das ich mich seit fast einem Halben Jahr gesehnt habe. Ich schließe die Augen und vernehme die vielen verschiedenen Vogelstimmen...
Mit einem Mal öffne ich die Augen..und mache mich auf den Weg zum Sitz.
Am Sitz angekommen Baume ich auf..und Bumm "ZEFIX" mit dem Schaft an der Leiter hängen geblieben.. " So ein Sch**ß !" egal , jetzt erstmal laden und auspacken !

Die erste halbe Stunde (es war je immer noch stock düster) bleiben meine Augen geschlossen und ich versuche einfach nur Ruhe einkehren zu lassen... nix da ! " SCHU---HU !!!" - " HIMMEL HERRGOTT SACKZEFIX! " landet doch so ne dreck´s Eule auf meiner Kanzel ich hab mich zu Tod erschrocken ! Vor lauter Schreck fällt mir mein Fernglas auf den Kanzelboden " DOONG !" - " Super :? "

"Wie geht eigentlich der Wind ?" - Seifenblasen raus geholt.. " Sag mal was ist den Hier los ? Wind volles Programm in das Feldgehölz aus dem ich mir eigentlich Anlauf erhoffe.
" Egal viel schlimmer kann´s ja gar nicht mehr kommen... den Ansitz lässt du dir doch nicht von sowas nicht versaun , und selbst wenn du damit den ganzen Wald vergrämst ! MIR WURSCHT! Ich bleibe Sitzen ! "

Es wird 05.00 es wird 06.00 es wird 06.30 ich guck fleißig den Krähenpärchen hinter her als auf einmal eine Weihe mit ihrem Segelndem , ja fast schon gleitendem Flug auf sich aufmerksam macht. Elegant streicht sie am Horizont entlang.. mein Blick folgt ihr und als ich mich nach hinten umdrehe um Ihr hinterher zu schauen... "ACH DU HEILIGS BLÄCHLA !" da steht er mitten Auf der Wiese ! genau hinter mir ,mit perfektem Wind auf ca. 120 Schritt.

"Ok, jetzt ganz ruhig.". nur duch diesen so überraschenden Anblick rast mein Puls schon durch die Kanzeldecke ... mich packt das Fieber.. aber wie...
"Erstmal ganz in Ruhe ansprechen, der rennt nicht davon der nächste Wald ist 200m weg" - "mhh.. super Rehbock ja toll , hat relativ hoch auf, aber ein Jährling ist das nimmer...was machst jetzt?"- "erstmal Jahdherrn anschreiben" (man hat ja Heutzutage die Möglichkeit!)


Text der SMS :
"Habe Rehbock vor mir hat relativ hoch auf , aber kein Jährling !"
insgeheim wusste ich was kommt....
Jagdherr :
"schießen"


Mittlerweile hat das Jagdfieber so gut wie nachgelassen.. aber jetzt da ich zur waffe griff um mich ersteinmal fertig zu machen fing es wieder an. Puhhh "tief einatmen" Puhhhh....." Wie weit ist das überhaupt? mhh naja ein bisl mehr wie 2 Ackerbreiten... 50+50+ca.20 = 120... PASST."

Nach dem der Bock gefühlte Stunden brauchte um sich breit zu stellen wartete das Absehen meiner bereits gestochenen und entsicherten Waffe , auf dem Knapp hinter dem Blatt des Knaben.

Er zog im zickzack parallel zu mir bestimmt 20 m.. " Du Depp, wenn´s jetzt ned steh´n bleibst !"
"mhh was machst jetzt ? genau in dem moment zog der Bock wieder ein stück aber exact breit zu mir... "HEY KOLLEGE ! " rief ich Ihm entgegen... worauf er verhoffte und Ihn die 180gr schwere Federal Fusion aus meiner CZ550FS in .308 ereilte und sofort auf Grund und Boden bannte..

Trotz meines Anfangs extrem einsetzendem Jagdfiebers war ich im entscheidenen Moment ruhig..

Ich ließ meiner Beute trotz sicher tödlichem Treffer noch 10 Minuten zeit ehe ich abbaumte um den Rehbock zu bergen...


Beim Bergen stellte sich heraus das man wieder einmal " Die Zukunft tot geschossen hat" wie es mein Jagdherr so schön formuliert ...Meist eher zum Scherz da dort wo ich ansaß meist das Rehwild in den gegenüberliegenden Wald wechselt und auf dem Weg dorthin meist KFZ´s zum Opfer fällt.

Ich war einfach nur überweltigt von der Gesamtsituation , sodass ich bis zum erscheinen meines Jahdhernn´s der mich einem herzlichen "Waidmanns Heil ! " begrüßte und mir einen Erlegerbruch auf dem Jagdnicker überreichte , einfach vor meine Beute gesessen habe und ruhig war...
Die Krönung dieses Jagdtages war ein gemeinsame Weißwurschtfrühstück mit Weißbier und Brezn bei meinem Jagdherrn ,zu dem unsere ganze Klique an Jägern der Nachbarreviere zusammen kam. Wir waren insgesamt zu 6 und konnten unsere Jagderlebnisse des Frühansitzes austauschen....

Anhang anzeigen 7937

Waidmann´s Heil u. Horrido
Max
 
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Der Heimliche aus dem Stadtwald

Ich habe einen Begehungsschein für ein schönes Revier in Norddeutschland, doch leider werde ich wegen einigen auf der Bundesstraße verunfallten Böcken und einem kürzlich von meiner kleinen Tochter unterm Hochsitz gefundenen verluderten Knopfer kaum auf Bockansitz gehen können. Der Abschußplan ist fast erledigt vor Aufgang der Jagd.
Daher habe ich beim Land NRW eine Bockjagdmöglichkeit (1.-10. Mai) ohne Erfolgsgarantie im internet „gebucht“. Die Grundgebühr von 120 € ist auf jeden Fall fällig, Trophäe und Wildbret kommen bei Jagderfolg noch hinzu. Das Risiko war es mir aber Wert.
Der nette Förster hatte alles für mich und zwei weitere Jagdgäste perfekt organisiert und wohlgemut ging es nach der Arbeit über die Autobahn ins 60 km entfernte Hünxe. Das Revier ist ein Naherholungsgebiet, folglich laufen und radeln überall Menschen auf dem dichten Wegenetz. Diziplin und Besonnenheit sind daher bei den Jägern Bedingung. Felder sucht man vergebens, es ist ein Waldrevier. Und Waldrehe sind ja bekanntlich heimliche Waldgeister. Ob es die hier überhaupt gibt?
Beim ersten Ansitz tat sich gar nichts. Kein Schalenwild, kein Vogel, kein Käfer – nix. Motorradfahrer donnerten 200m hinter der Kanzel über die Kurvenstrecke, Wanderer mit Kofferradio störten die Stille. Das war ernüchternd. Rückweg, Auspacken, Waffe in den Tresor, ins Bett um Mitternacht. Was für ein Aufwand! Am Dienstag das gleiche Spiel. Auf dem Weg zum Sitz raschelt das trockene Laub gehörig. Pirschwege gibt es nicht, um Spaziergänger nicht anzulocken. Im Landesforst ist Jagen übrigens nur wochentags erlaubt: am Wochenende zuviel Publikum im Bestand. Ich kann als Berufstätiger nur den Abendansitz nutzen. Also, am zweiten Abend wieder hin, gleich früh ein Fuchs. Die starke Fähe kommt absolut geräuschlos (!) daher, räkelt sich, gähnt,legt sich 50m vor den Hochsitz und döst. Der Wind passt. Nach einiger Zeit bewegen sich die Gehöre und der Fuchs blickt nach rechts: Ein Rotspießer zieht leise durch. Später blickt der Fuchs nach links: Zwei Alttiere kommen vorbei. Dieser Fuchs ist mein Helfer, ohne ihn hätte ich das Wild nicht mitbekommen! Dann hämmert ein Mittelspecht rechts vor dem Fenster und ein Baumläufer pickt nach Insekten. Wieder Straßenlärm, 21:30 baume ich ab.

Am Mittwoch nun dritter Versuch. Kinder zum Sportverein gebracht und los. Viel zu spät. Aufbaumen um 19:45 Uhr. Heute habe ich per Los die „Wiesenkanzel“ bekommen. Die gefällt mir besser. Früh schon links Hasen. 40m hinter mir reger Betrieb auf dem Weg. Fast jeder hat einen freilaufenden Hund dabei. Ohjeh, das kann ja heiter werden. Nach einer halben Stunde mache ich Anschlagsübungen und stelle das Glas auf 10 fach, schalte das Leuchtabsehen ein. Nochmal durchgucken: Da! Was ist das denn, unglaublich?! Ein Bock mitten im Absehen. Ein starker, grauer Gabler. Zufällig beim Probeanschlag erfasst. Weit hinten auf 140m im Wald. Das ist ja Wahnsinn. Er kommt schnell näher und wechselt raus auf die Wiese. Mich packt schon lange nicht mehr verspürtes Jagdfieber und das Absehen hüpft. Nicht auch noch das jetzt! Einatmen, Ausatmen. Wegen der Hunde ist er sehr unruhig und will sofort zurück in die Hecke, doch schon bricht mein Schuß! 20:10 Uhr, noch taghell, Fußvolk in Sichtweite – und der Bock liegt! Puuh, Weiteratmen nicht vergessen. Er quittierte die .308 Win. (bleifrei dort vorgeschrieben) spitz von vorn noch mit kurzem Schlegeln, blieb aber an Ort und Stelle liegen. Wow. Nach knapp 30 min schon Waidmannsheil. Mein erster Waldbock und, wie´s scheint, ein ganz alter in Winterdecke am 6. Mai. Das ganze hat nur wenige Sekunden gedauert und hätte ich das Gewehr nicht an der Schulter gehabt, wäre er genauso schnell wieder weg gewesen, wie er kam. So ein Glück!
Habe dann noch gewartet, bis die Spaziergänger weniger wurden, ihm den letzten Bissen gegeben und etwas innegehalten. Daher ist es auf dem Photo schon dämmrig. Inmitten von Myriaden von Mücken musste ich aufgebrechen. Eine rechte Schinderei war das bei 25 Grad. Und überall klebten die lockeren Winterhaare: Messer, Kleidung, Arme (später auch im Auto) - Pfui Deibel. Erstaunt war ich über die weintraubengroßen (!) Zecken. Der Arme! Den kapitalen Burschen hab ich mit Mühe nur zum Wagen bekommen, 20kg zeigte die Waage später. Mein stärkster Bock bisher.

Nach Einbruch der Dunkelheit im Hof der Försterei habe ich leise „Reh tot“ auf dem Horn angestimmt und der Forstbeamte kam noch heraus. Er überreichte mir aufrichtig freudestrahlend den Bruch und wir bewerteten den Bock zunächst als „uralt“ und zurückgesetzt. Blitzeblank verfegt und noch im Winterhaar. Also goldrichtig! Da fiel nicht nur mir ein Stein von Herzen , sondern auch dem Förster. Das Leid einer Nachsuche oder eines für ein Reh gehaltenen Rotspießers (wie im Vorjahr) bleib ihm heute erspart. Außerdem war es der erste Ansitz auf seiner neu errichteten Kanzel und gleich mit Jagderfolg gekrönt. Die Stelle hatte er also bestens ausgewählt!

Nachwort. Methusalem hin oder her: Die Leber haben wir zuhause zubereitet und das Wildbret hab ich natürlich auch abgenommen, 4,50 € das Kilo. Die Trophäengebühr beträgt auch nochmal 200 €. Günstiger als eine eigene Pacht ist solch eine Jagd beim Land oder Staat allemal, aber eben auch ganz anders. Das muss jeder für sich entscheiden. Für mich war Jagen im Stadtwald mal eine ganz neue Erfahrung mit glücklichem Ausgang. Die beiden anderen Jagdgäste blieben übrigens Schneider. Aber nun freue ich mich nach dem "dunklen Tann" wirklich wieder auf „meine Felder“ oben im Norden.

Ich wünsche Euch Sitzfleisch, guten Anblick und eine sichere Kugel und uns allen noch viele schöne Jagdgeschichten draußen und hier im Forum!
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Waidmannsheil.

Stephan
 
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B

baumkoeter

Guest
Wie schon in den letzten Jahren , haben sich meine Freunde Heinz und Lothar sowie ich uns im Februar für das Bockjagdwochenende im Soonwald angemeldet .
Wie jedes Jahr steigt die Vorfreude von Tag zu Tag und man hofft auch erfolgreich waidwerken zu können .
Da ich diese Jahr das halbe Jahrhundert voll gemacht habe , sollte ein möglicher Bock , mein " Geburtstagbock " werden .
Am Sonntag morgen waren Heinz und Lothar schon 1 Stunde früher als geplant eingetroffen und somit hatten wir noch genügend Zeit für ein ausgiebiges Frühstück , bevor wir uns auf die Reise machten .
Die knapp 3 Std. Fahrt verging im Nu , denn wir hatten uns länger nicht gesehen .
In der Unterkunft angekommen , noch etwas gegessen und dann auf den Weg zum Forstamt gemacht .
Ob wir wieder in " unser " Revier " kommen , welche Jäger aus den letzten Jahren wohl da sein werden , waren Fragen welche einen im Vorfeld beschäftigen .
Das Wetter war super , und wir kamen auch in "unser" Revier .
Ich bekam eine offene Leiter zugewiesen , welche ca 15 Meter im Bestand stand . Nach vorne eine Wiese , welche man aber nur zu einem Drittel einsehen konnte und nach hinten eine ältere Windwurffläche umgeben von Buchen mit Verjüngung .

Mein Bauchgefühl sagte mir , dass das ein guter Platz ist und ich genoss die Natur in vollen Zügen . Irgendwie scheint das beim älter werden viel wichtiger zu sein und aus der Ferne vernahm ich die ersten Schüsse .
Gegen 20 Uhr , dann ein Rascheln im trockenen Buchenlaub links von mir , welches hörbar auf mich zu kam , aber noch konnte ich nichts sehen . Plötzlich dann zwischen den Buchen ein Stück Rehwild , Glas hoch und beobachtet . Was ist es genau ? Dann sah ich den Kopf der Ricke und das sie hochtragend war . Völlig vertraut zog sie dann bis 10 Meter vor die Leiter und wollte Richtung Wiese ziehen . Plötzlich sprang sie ab , da der Wind küselte und ich vermute mal sie hat Wind bekommen . Ansonsten kam nichts in Anblick und so verging der erste Abend .Am nächsten morgen riss der Wecker mich um 4 Uhr aus den Träumen und wir machten uns auf zu den Sitzen . Wir hatten zwar keinen Anblick , aber dieser Morgen bescherte einen wunderbaren Sonnenaufgang .
Abends dann wieder raus zum letzten Ansitz und es tat sich zuerst nichts . Um 20 Uhr wieder ein Rascheln aus der Richtung
wo gestern die Ricke kam .
Diesmal aber näherte sich das Geräusch schneller und lauter .
Ob das Sauen sind , ging es mir durch den Kopf und da ich ja auf einer offenen Leiter sitze ,legte ich eine Hand an den Stutzen und Augen und Ohren konzentrierten sich voll auf die Ecke aus der die Geräusche kamen .
Da , Bewegung zwischen den Buchen und ich konnte wieder nur den Körper des Stückes erkennen, bis eine Lücke den Blick auf die Vorderpartie freigab . Auf die 50 Meter Entfernung konnte ich ohne Fernglas erkennen dass es ein Bock war . Jetzt nur ruhig bleiben, den Stutzen in Anschlag gebracht , dabei auf eine Lücke im Bestand geachtet um einen sicheren Schuß anbringen zu können und in Gedanken gehofft , dass der Wind nicht wieder dreht . Als er in die Lücke kam und das Absehen auf dem Blatt war ,ließ ich fliegen. Im Schuß knickt der Bock vorne ein und schlägt mit den Hinterläufen aus und geht im " leichten Trab " noch 30 Meter, bleibt stehen und fällt dann um.
Ich bin dann noch eine halbe Stunde sitzen geblieben und habe für mich die Jagd beendet .Meinen "Geburtstagsbock" habe ich dann geborgen und bis es dunkel war den Abend in der Natur genossen .

Wünsche euch allen Waihei und eine so schöne Bockjagd

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bekomme das mit der Forensoftware nicht hin .
 
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Dann will ich auch mal...

Häufig gehen wir am Abend zur Jagd und erleben tolle Stunden im Revier. Mir jedoch wird immer wieder bewusst, wie schön es doch gerade am Morgen sein kann. Oft stelle ich mir den Wecker und bleibe dann doch liegen, denn es ist ja so schön warm und das Wild ist auch bestimmt nicht auf den Läufen. :roll:

Am 08.05. 2013 jedoch sollte es gelten. Am Abend zuvor hatte ich zwei schwache Jährlinge in einer Junganpflanzug ausgemacht. Vom Sitz aus hatte ich sie, samt eines weiblichen Stückes, bestätigen können, jedoch viel zu weit für einen sicheren Schuss.
Nach Ende des Büchsenlichts, auf dem Weg zum Auto, beschloss ich es am Morgen erneut zu versuchen.
Gesagt getan. Die "Brocken" waren noch am selben Abend im Auto verstaut, lediglich der Drilling wartete im Schrank auf seinen Einsatz.
Es war 04:20Uhr als mich der elendige Wecker aus dem Schlaf riss, und ja, ich hätte ihn am liebsten gegen die Wand geworfen. Wiedermal. Egal, es half ja nichts, raus mit dir...Noch im Halbschlaf die zurechtgelegten Klamotten an, Drilling aus dem Waffenschrank und raus ins Kühle. Vor der Haustür, kaum Wind, und bereits einsetzendes Büchsenlicht, besser konnte es kaum sein. Kurze Zeit später war ich im Revier und pirschte vorsichtig in Richtung der Kultur, in der ich die beiden "Jepper" vermutete. Einige Male veränderte ich noch meine Position, um einen möglichst guten Einblick in die Fläche zu bekommen. Endlich eingerichtet begannen die ersten Vögel an zu zwitschern und die Nacht wich langsam dem Tage.

Abglasen. Erneut Abglasen. Nichts war zu sehen. "Das gibts doch nicht!"
Es war bereits heller geworden und die ersten Sonnenstrahlen erreichten den Boden, soweit die dichter gewordenen Wolken es zuließen. Auf meiner Kotze sitzend war ich kurz eingenickt und träumte so von den kleinen Böckchen vor mich hin. Als ich nach einer Weile die Augen aufschlug konnte ich eine Bewgung in der Kultur erhaschen und meinte einen Spiegel verschinden gesehen zu haben. :unbelievable:
War es einer der beiden? War es überhaupt etwas?
Tatsächlich, mit dem Fernglas machte ich ein Stück aus und direkt daneben ein zweites. Schürze, weiblich. Keine Schürze, Bock. :shock:
Das müsste doch ein drittes Stück bei sein, aber ich fand kein weiteres. Gute 170m mussten es sein, denn die Stücke standen an diesem Morgen genau auf der entgegen gesetzten Seite. "Super, du Depp, wieder alles richtig gemacht", dachte ich bei mir. Nach einigen Miunten war ich mir aber sicher, dass es sich um einen der gesuchten Böckchen handelte.
Der Drilling glitt in die Auflage des Dreibeins und im Schneidersitz versuchte ich den Bock ins Absehen zu bringen.
Die 10fache Vergrößerung brachte Klarheit. Er ist einer der beiden, ganz sicher. Ein kleines Böckle zwar, aber das hinderte den Puls nicht daran in´s, gefühlte, unermessliche zu steigen. Ich weiß nicht warum, aber gerade bei diesen passiert mir das.
Dennoch fand das Absehen das Blatt des schwachen Stückes sicher und entsichern und stechen waren eins. Nochmal tief durchatmen. Nochmal mit dem Fernglas schauen, ob er es auch wirklich ist. "Du Depp, jetzt hast du schon das 10te mal geschaut. Er ist es!"
Den Drilling in die Schulter gezogen und langsam den Druck auf den Abzug erhöht. "Rummmmmms" und die 8*57IRS ging auf die Reise und schubste das schmale Geschöpf einfach um. Kein Schlegeln, nichts. Er liegt!
Bestimmt eine halbe Stunde setzte ich mich einfach dazu, nachdem die rote Arbeit erledigt und der letzte Bissen gegeben war. Waidmannsheil!
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Das mit der Forensoftware will bei mir nicht funktionieren...
 
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Na dann will ich mich auch mal versuchen...
Am 17.05 war ich Nachmittags mit dem Motorrad unterwegs, doch leider musste ich meinen Ausritt einstellen, weil sich der Horizont dunkelblau bis schwarz färbte - ein Gewitter zog auf.
Nachdem ich es gerade noch rechtzeitig nach Hause geschafft hatte, begann es auch schon zu schütten und zu donnern. Am Fenster sitzend und das Wetter beobachtend kam mir ein Gedanke: Die Fische beißen beim Angeln am besten nach einen Gewitter, dann könnte es doch gut möglich sein, dass auch die Rehe ziehen.
Als ich mich dazu entschlossen hatte meine Theorie zu überprüfen, machte ich mich "Wasserdicht" ;) den mein angepeilter Sitz hatte kein Dach.
Als ich für das Wetter gewappnet war setzte ich mich auf meine Moto Cross und fuhr in unser Revier (mein Vater ist Jagdpächter).Als ich vom Mopped abstieg regnete es zwar noch und der Donner war auch noch zu hören, aber am Horizont wurde es klarer.
Nach meinen kleinen 200m Marsch durch eine hohe Wiese war ich um 15:50 an meinen Sitz angekommen.Direkt vor mir ein 50m breites Weizenfeld, danach ein 300m breites Rapsfeld in der Blüte und zur Rechten der Wald. Zwischen Rapsfeld und Wald war eine kleiner Wiesenstreifen ca. 6m breit mit hohem Gras an den ich letzte Woche schon einen Bock und am 1. Mai ein Schmal geschossen hatte.
Mit dem Wind im Gesicht lies der Regen langsam nach bis er völlig ausblieb, das Donnern verstummte.
Mit meinen Fernglas suchte ich wie immer den Raps nach Rehköpfen ab, die man wegen den super Kontrasts gut sah.
Als ich es um ca. 16:30 wieder absetzte sah ich auf den Wiesenstreifen plötzlich 2 Rehe in den Raps ziehen. Sofort schaute ich mit den Fernglas nach doch aus dem Wald kam noch eins mit gesenkten Haupt. Breitstehend und genüsslich fressend zog das noch unbekannte Stück Richtung Rapsfeld, den anderen nach. An der Kante des Feldes hielt es kurz still und erhob das Haupt - juhu, ein Bock!
Ich wechselte sofort von Fernglas zu meiner Savage aber da war er schon im Raps. Ich konnte aber durch mein Meopter gut sehen wo er zog, denn die Rapsblühten wackelten wo er ging. "Der kommt sicher nicht mehr raus, was hab ich also zu verlieren" dachte ich mir und startete einen Versuch ihn aus den Raps zu locken.
PPPfffiiihhh!! schrie ich laut, im Anschlag meinen Repetierer, die 7 Gramm Kupfer der .30-06 entsichert und bereit.
Einige Sekunden später bewegten sich die Rapsblüten Feldauswärts zum Wiesenstreifen, da Stand er breit und lauschen. Nach dem Knall meiner Büchse lag er gleich im Feuer.
Ich wartet noch 10 min ob vielleicht die beiden anderen Stücke auch noch rauskommen, aber nein... :(
Als ich abbaumte schrat ich zum Bock, es waren 180 Schritt, ca. 160-170m.
Der Treffer war etwas hoch, aber gerade noch
akzeptabel in Anbetracht der Entfernung.
Ich gab ihm noch den letzten Bissen, bat ihm um Verzeihung und packte ihn in meinen Rucksack.
Meine Lektion an diesen Tag: Ruhig mal öffters was neues versuchen :biggrin: :thumbup:
 
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Alles fing vor gut 4 Wochen an. Ich sah an einer Weihnachtsbaumkultur einen Bock der auf der einen Seite eine komplett ausgebildete Stange hatte und auf der anderen Seite einen abgebrochenen Stumpf trug. Diesem Bock galt seit dem Aufgang der Bockjagd meine volle Aufmerksamkeit.

Wo fang ich an....

Seit geraumer Zeit fieberte ich dem Aufgang der Bockjagd sehnlichst entgegen. Als ich vor 4 Wochen den Einstangenbock (ich nenne ihn mal so) zum ersten Mal sah wusste ich das es der Bock ist den ich erlegen möchte. Dort wo ich den Bock sah, war ein Revierteil, der leider seit Jahren jagdlich in Vergessenheit geraten ist. Die alte Kanzel die dort steht ist, ich nenns mal höflich, renovierungsbedürftig. Ich musste mir also überlegen wie ich dort ansitzen möchte. :help:

Mein Opa sagte immer wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und so brachte ich mir einen mobilen Drückjagdsitz dort hin.
Die Kanzel hatte zur linken ein ganz langes Nordmannstanngatter (Rehwild kommt da trotzdem rein :roll: ) zur rechten waren frisch Fichten und Kiefern gepflanzt und direkt vor mir Wiese :D . Ich erhoffte mir den Bock auf diese Weise in Anblick zu bekommen.

Mein Gewehr auf der Schulter, das Fernglas um Hals zog ich Tag ein Tag aus, morgens wie Abendes, immer wieder raus ins Revier um meinen Bock zu erlegen.
Des öfteren bekam ich ihn in Anblick. Doch wie es so oft ist irgendwas passt immer nicht. Den einen Tag kam er viel zu weit, den anderen Tag bekam er Wind und am nächsten Tag zog er spitz auf mich zu um dann mit einen Satz nach links im Waldrand zu verschwinden :evil: . Trotzdem hatte ich mit unter herrlichen Anblick von anderen Tieren. Das Schwarzspechtpaar, welches ich sehr oft mit meinem Glas beobachtete, war es wert immer wieder ins Revier zu ziehen.

Sekunden, Minuten, Stunden, Tage vergingen ohne das ich meinen Bock gesehen hatte. Immer wieder hörte ich meinen Opa sagen: Die meiste Zeit des Lebens sitzt der Jäger vergebens.

Am 20. Mai zog es mich wieder einmal ins Revier um nach meinem Bock Ausschau zu halten. Da ich immer morgens und abends ansaß entschloss ich mich heute dafür es mal um die Mittagszeit zu probieren. So zog ich um 11Uhr los.
Es war ein schöner sonniger Tag. Die Vögel zwitscherten munter vor sich her und mich beschlich das Gefühl das es heute ein guter Tag werden würde. Am Sitz angekommen glaste ich das Gebiet weiträumig ab. Wie so oft keine Spur von meinem Bock :( . Einzig und allein eine Fähe zog auf der angrenzenden Wiese ihre kreise. Um 12:10 Uhr sollte sich alles ändern als ich links von meinem Sitz ca. 170-180m entfernt eine Bewegung vernahm. Das Glas an den Augen traute ich meinen Augen kaum.....mein Bock :) :D :) . Am äsen wie an den Tagen bevor er verschwand. Er zog in aller seelenruhe auf mich zu. Der Wind, der mir beim beobachten des Bockes ins Gesicht stand, konnte mir heute keinen Strich durch die Rechnung machen. Meter für Meter zog er spitz auf mich zu. 50-60m waren geschafft als das Unglück geschah. Beim hochnehmen der Büchse knallte mein Fernglas gegen die Brüstung des Sitzes :twisted: . Das Resultat --->>>Bock war weg :help: .
Alle Schimpfwörter dieser Welt kamen mir in den Kopf, doch ehe ich sie alle aussprechen konnte sah ich vor mir eine Bewegung. Direkt vor mir keine 100m entfernt zog mein Bock auf die Wiese und plätzte an einem Weidenbusch. Diesmal ging alles ganz schnell. Gewehr in Anschlag gebracht und die Sicherung nach vorne gleiten lassen. Den Stecher gestochen und als der Bock breit Stand die 308 Win. fliegen lassen. :shoot:
Der Bock quittierte den Schuss und brach auf der Stelle zusammen. Ich hielt einige Minuten inne und dachte über das ganze erlebte nach. Es war ein wirklich tolles Erlebnis, mit einer Geschichte die sich schlecht in Worte fassen lässt.


Für die Statistik
Waffe: Hänel Jäger 10
Kaliber: 308 Win.
ZFR: Meopta Meostar R1
Munition: Federal Softpoint 11,7gr.
Entfernung: 85-90m
Flucht:0m
 

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Der alte Sturmbock vom Förstersgrund

Horrido ans Forum,

hier ist ein besonderes Erlebniss mit einen sehr guten Freund den ich vor eineinhalb Jahren hier im Forum kennenlernte.
Wir hatten uns für Sonntag gemeinsam verabredet auf einen schönen Jagdtag der starten sollte mit einen Morgenansitz bei uns im Revier danach weng die Lage checken für den geplanten Abendansitz, auf unseren Programm stand auch eine Leiter zusammen zu bauen das dauerte bis in den späten Nachmittag- und danach schön lecker Grillen bei mir zu Haus und dann gemütlichen wieder aufzubrechen zum Abendansitz . Aber es kam etwas anders :lol: Der Morgenansitz hat nicht statt gefunden da wir verschlafen haben :lol: also gemütlich ausgeschlafen dann getroffen bei mir zum Frühstück-lecker Frühstück zusammen gemacht und aufgebrochen ins Revier-dort Haben wir ne super gute Leiter gebaut-die Sauleiter-und dann mit großen Hunger wieder ab zu mir zum grillen-zuhause angekommen gleich den Grill angeworfen Salate und Baguette zubereitet Fleisch zurecht gemacht kühles Fränkisches Bier auf dem Tisch und los ging das große(fr)essen :biggrin: :trophy: :lol:
in der Zeit zog ein riesen Unwetter mit richtigen Sturmcharkter auf........
lange Gesichter machten sich breit da es aussah als würde der geplante Ansitz nicht statt finden können.......also warteten wir und hofften einfach das beste......
gute 2 stunden später wurde es bissl besser leichter regen und wind war noch aber es ging dachten wir......wie sagte mein guter Freund; ich war schon bei besseren Wetter draussen aber egal ;)
Also packten wir alles zusammen und ab los ins Revier-ich setzte ihn an seine selbst ausgesuchte Leiter wünschte ihn kräftig Waidmannsheil und dann fuhr ich zu meinen Ansitz.
wir waren keine 20min gesessen find das Unwetter an in die 2. Runde zu starten......irgendwie typisch....
Also schrieb ich ihm eine sms da er auf ner Leiter ohne Dach saß.....sag bescheid dann hol ich dich gleich wieder ab wenn es zu nass wird :biggrin: .darauf bekamm ich die antwort. die dicke Eiche über mir ist super und hält noch alles Wasser.
Also gut dachte ich wenn er aushält dann machen wir weiter und genießen den Sturm :twisted: :twisted:

Weitere 20min später plötzlich eine Bewegung am Waldrand-ich nahm das Fernglas und sah den Bock den ich schon länger ohne Erfolg nachstellte-ich dachte so-das gibt es doch nicht bei dem Sauwetter zieht er raus auf ne Wiese-ich tauschte mein Fernglas gegen meine R 93 und machte mich fertig.......es war eine schussdistanz von 147m ich wartete darauf das er mir seine Breitseite zeigt ......und er ließ sich damit schön Zeit, aber dann drehte er sich es passte und ich ließ die Kugel aus dem Lauf.....aber ich konnte nicht ganz sehen wie der Bock absprang mmh dachte ich......gut ich hole erstmal meinen Kollegen ab, der mir in der zwischenzeit 2 sms zukommen ließ ,, hole mich ab,, und kurz drauf,,sag bloß :trophy: :cheers: :trophy: ,, ich schrieb ihn schnell das ich mich sofort auf dem Weg machen.

Also baumte ich ab- der Sturm topte vom allerfeinsten und gab sein bestes und ich und ausrüstung sind komplett baden
gegangen.....
Ich fuhr schnell meinen Kollegen abholen der genauso aussah wie ich wie ein begossener Pudel.
Also alles so wie es ist ins Auto gepackt kurz geschildert was sache ist und ab zum anschuss gefahren.
Dort angekommen fanden wir auch gleich den Anschuss der deutlich Lungenschweiß zeigte.....also ich gleich mein Hündla aus dem Auto geholt die Schweißhalsung umgemachte und ihn such verwund geschickt ca gute 50-60m dicke Brombeeren später lag der Bock verendet da.Die Freude riesen riesen groß mein guter Freund überreichte mir den Bruch und alles war perfekt.Wir zogen ihn raus auf den Weg dort machten wir ein kleines Fotoshooting bei dem dieses tolle Bild zustande kam.

Dann haben wir ihn ins Auto gepackt sind zu meinen chef gefahren wo wir alles nochmal revue passieren lassen konnten stoßten gemeinsam auf dem Bock und den Tag an und ließen dem abend seine lauf nehmen.


Es war ein super Tag der es wettermäßig echt in sich hatte und dann auch noch dieser brave Bock.
Ich werde diesen Tag nicht vergessen-gemeinsam jagern und das mit einen guten Freund ist wirklich das schönste und beste.
Hama beim nächsten mal hoffe ich das es ein schöneres Wetter gibt und auch du bei und zum Jagderfolg kommst-ich hätte es dir sehr gewünscht-aber wie gesagt das war nicht das letzte mal :trophy: :thumbup:
Es war ein super Tag mit Dir Hama der sau viel spaß gemacht hat und nur das zählt letzendlich.

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Pfingstmontag

Waidmannsheil alle miteinander!

Am gestrigen Abend des Pfingstmontags sollte es zunächst einer Überläuferrotte gelten, doch am frühen Nachmittag erreichte mich ein Anruf unseren Jagdaufsehers, er hätte einen alten zurückgesetzten Bock gesehen. Er hätte auf einer Seite ein schwach verecktes Sechsergehörn und auf der Anderen einen Spieß. Er plätzte immer in der Gegend, so war auch klar, dass dies sein Territorium zu sein schien. Ich sollte mich zunächst um einen Bock kümmern, die Überläufer sind später auch noch da… gesagt getan.

Am Abend gegen 18 Uhr machten meine Freundin und Ich uns auf den Weg. Wir ließen das Auto schon 200 m vor seinem vermeintlichen Territorium stehen, um sicher zu gehen, dass er uns nicht bemerkt. Wir pirschten hoffnungsvoll zum Ansitz, eine halbgeschlossene Kanzel an einer Waldkante.

Schon 75 Meter vor dem Hochsitz bemerkten wir eine mehrjährige Ricke, die uns nicht weichen wollte. Sie sprang immer zwanzig Schritt und verhoffte oder ging auf uns zu. Vermutlich, weil Ihre (wie sich später herausstellte) zwei Kitze neben dem Pirschpfad lagen. Letztendlich sprang die Ricke dann doch noch ab, einmal über die Wiese und wie wir dann vom Ansitz beobachten konnten blieb sie bei einem Bock stehen. Alles ganz ruhig, keine Aufregung war spürbar bis dann der Bock die Ricke trieb. Durchs dichte Gehölz, über die Wiese bis genau hinter uns. Dort von wo wir gekommen waren. Direkt hinter uns, außerhalb jeglichen Schussfeldes. Ich hab mir jedoch keinen Kopf gemacht, es war ja Bewegung im Geschehen, was natürlich nicht immer der Fall ist in einer Waldjagd am frühen Abend bei anhaltendem Regen. Nun mussten wir abwarten. Der Bock markierte durch Plätzen sein Revier und ziehte ohne jeglichen Verdacht bedächtig durchs Stangenholz. Jedoch immernoch hinter uns.

Nach einiger Zeit konnten wir jedoch kein Rehwild mehr entdecken, weder Bock noch Ricke. Die Sicht war durch starke Fichten auch sehr eingeschränkt. Es verging eine Stunde bis wieder Bewegung in unserem Sichtfeld gekommen war. Der Bock plätzte erneut und machte durch lautes knacken und klopfen auf sich aufmerksam. Die Ricke stand nun auch wieder ruhig bei Ihren Kitzen. Doch in Momenten der Ruhe und des Beobachten dieses schönen Anblicks kamen zwei Personen mit einem Dalmatiner den Feldweg entlang. Der Bock sprang ab. Wir wussten nicht wohin, vermuteten allerdings, dass er sich innerhalb der uneinsehbaren Waldkante aufhielt und sich nicht auf die Freifläche traute. Nach einigen Minuten der Ungewissheit, dann der Moment des Abends.

Der Bock betritt die Wiese auf ca. 45 m, leider spitz auf mich zu. Ich schnappte mir die Büchse(eine Sauer 202 im Kaliber 30.06 mit RWS ID Classic und einem Schmidt und Bender ZF 3-12x50 mit LP und Absehen 4) und strich die Gehörschützer über die Ohren. Noch schnell die Vergrößerung auf die nahe Distanz anpassen und den Bock ins Absehen stellen. Es vergingen Minuten bis etwas passierte. Meine Freundin ganz ungeduldig (es war Ihr erster Ansitz mit Blick auf potenzielle Beute) ist das ein Bock? Ist das der den du suchst? Mein Blick war erstarrt und ich bekam die Fragen in diesem Moment gar nicht mit. Viel zu sehr war ich mit dem Ansprechen des Bockes beschäftigt. Vor mir stand ein Bock, gerade mit dem Haarwechsel begonnen, eher schwach im Wildbret, Rosen mit dem Durchmesser einer 5-Mark-Münze und zwei Spießen die bis zum Lauscher reichten, dazu mit stärkerer Perlung im unteren Drittel. Die Dachrosen und das ganze Erscheinungsbild deuteten auf älteren Zeitgenossen hin, welcher bereits stark zurückgesetzt hatte.

Nun hatte er uns bereits im Blick konnte, aber wohl die Gefahr nicht deuten, sodass er langsam über die Wiese zog. Ich begleiteten Ihn mit meiner Büchse und als der Spießer dann nahezu scheibenbreit stand ließ ich die Kugel fliegen. Ich traf ca. 3cm hinter dem Blatt und der Bock lag im Knall. Die Ricke äugte uns an und sprang ab. Die Freude war groß, der Bock liegt und meine Freundin hatte den ersten Schritt in ein Jägerleben gemacht.

Der Ansitz:



und meine Beute:



 

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