Bejagung des Schwarzwildes - Tipps und Tricks

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So wie du das beschreibst hat auf der Wiese EINMAL eine einzelne Sau ein bisschen gebuddelt. Da kannst Du dir monatelang den Arsch plattsitzen und die ganze Ecke verstänkern bis da wieder was vorbeischaut - und das garantiert wenn du gerade nicht da bist.

Es sei denn du legst eine Kirrung an, dann schauen sie irgendwann regelmässig vorbei und eine gezielte Bejagung ist möglich.

Zu deinen Fragen:

1- Ein schwaches Licht sehe ich nicht als furchtbaren Störfaktor, bevorzuge aber selber das Anpirschen im Dunkeln. Auch wenn es ein paar Minuten länger dauert.

2- Bei unstetem Wind bleibst du der Ecke lieber fern.

3- Gar nicht schlimm, mache ich auch.

4- Ja, kannst du. Wenn die Sauen sowieso nur selten vorbeikommen brauchst du dort auch nicht nächtelang sitzen. Wäre mir auch viel zu fad. Ich würde kirren, natürlich nicht mitten auf der Schadfläche - muss aber auch nicht mehrere Kilometer weiter weg sein.
 
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Meine bescheidene Meinung dazu:

Wenn du das Gelände kennst, kannst du im Dunkeln ohne Licht mit WBK problemlos die Kanzel angehen, ggf regelmäßig Hindernisse wie Stöcke o.ä. wegräumen damit du dich nicht maulst.
Rotlicht könnte auch unproblematisch sein, denke aber da gibt es unterschiedliche Erfahrungen zu.
WBK beim Angehen nutzen ist immer vorteilhaft, da du so auch vermeiden kannst Rehwild zu vertreten.
Im Zweifel früh genug ansitzen und kein Risiko eingehen.

Zum Thema Witterung:
Ich habe schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass Sauen meinen vor kurzem (5min waren das kürzeste) gegangenen Weg gekreuzt oder sogar selbst belaufen haben ohne misstrauisch zu werden.
Wenn sie jedoch direkten Wind von dir bekommen sind sie in meinem Fall immer direkt weg gewesen.

Zum Thema Licht: kommt drauf an, ob und wie viel wirklich nach draußen scheint.
Im Zweifel lieber sein lassen.

Und Stelle vertreten kommt auch auf die Gegebenheit an,
wenn wir bei uns reger Publikumsverkehr herrscht ist das vermutlich egal, bei einer selten frequentierten Stelle ist das vielleicht schon eher problematisch, wobei auch da gilt es selber Erfahrungen sammeln, s.o. Witterung.
 
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Wie soll ich vorgehen um auf den Hochstand zu kommen? Seht ihr Licht (zb Rotlicht) als Störfaktor? Oder ist es schlimmer länger zu brauchen um auf den Hochtstand zu kommen dafür ohne Licht?
Also ich gehe die Rotten im Feld an, oft habe ich meine Kopflampe mit Rotlicht dabei. Stört die Sauen bisher auf 70m Entfernung kaum, solange man sie nicht direkt anleuchtet und nur auf den Boden strahlt. Ich habe sogar mal vergessen, sie auszuschalten. Trotzdem Sau tot.

2) Wie ist es bei rotierenden Wind. Soll ich da besser gleich abbaumen weil ich die ganze Umgebung kontaminiere oder hat das auch Chancen? Hier habe ich gelesen das Sauen manchmal einen Hochstand umkreisen um zu winden.
Genau das Gegenteil zu 1. Die Sauen sind sofort weg, wenn sie von mir Wind bekommen.

3) Wie schlimm ist Licht am Hochstand zb. von einem Handy auf niedrigster Lichtstufe? Mit lesen kann man sich ja etwas die Zeit vertrieben
Das helle Display verhindert die Nachtsicht, auch strahlt Dein Gesicht dann engelsgleich aus der Kanzel. Das sehen sie schon, Rehwild wird unruhig und springt ab.

4) Kann ich eine Stelle komplett vertreten wenn ich zu oft da bin?
Ja.
 
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Eine kurze Anmerkung.. Wenn ich auf dem Hochstand sitze habe ich Wald im Rücken. Die Regel ist dass auch dort der Wind von hinten kommt somit sollte alles gut sein. Nur letztens war es so dass halt der Wind ständig wechselte. Mal von Links, dann von Rechts. Zum Glück nie direkt von vorne weil dann trägt es meine Witterung direkt hinter mir in den Wald.

Meine Annahme war sobald der Wind dort kreuselt dann macht es keinen Sinn mehr dort zu sitzen weil ich links und rechts und im schlimmsten Fall auch hinter mir alles kontaminiere, also besser gleich gehen.

ps. Danke für Tip mit Rotlicht und Handy.
 
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Ich würde eher drauf achten, bei welchem Wind die Sauen aus dem Wald kommen. Daraufhin entsprechend ansitzen. Wenn es der Kugelfang hergibt, ggf mit Vierbein und Campingstuhl auf dem Feld …
 
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PS: An einer Stelle, wo „mal eine Sau war“, zu warten, bietet erhöhtes Frustpotenzial. Such Dir eine erhöhte Stelle bzw. fahr mal eine Nacht lang verschiedene Stellen im Revier ab und kundschafte mit der WBK aus, wo die Wechsel sind.
 
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PS: An einer Stelle, wo „mal eine Sau war“, zu warten, bietet erhöhtes Frustpotenzial. Such Dir eine erhöhte Stelle bzw. fahr mal eine Nacht lang verschiedene Stellen im Revier ab und kundschafte mit der WBK aus, wo die Wechsel sind.
DANKE. Das geht leider kaum bis gar nicht. Es ist sehr hügelig und defacto alle Stellen liegen so dass man nicht direkt vom Auto aus hinsieht bzw man wirklich direkt durchs Revier fahren müsste was natürlich auch anderes Wild beunruhigen würde.

Besagte Stelle liegt tatsächlich als eine der wenigen an einer Straße aber wiederrum in einer Senke sodass man 400 von 500m über die Wiese muss um die Stelle einzusehen.
 
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Is wohl ähnlich, wie hier. Nur hier keine oder weniger Hügel.
Auto stehen lassen, mit WBG pirschen. Wind beachten.
Rehe störts wenig, wenn man 100m Abstand hält. Manche sind da noch dickfelliger, kann man nur mal testen.
Handy stört hier das Rehwild nicht. Nachmodus hilft.

Sauen können in der nächsten Nacht an der alten Brechstelle sein, oder auch nicht, beide Varianten habe ich schon gehabt.
Momentan laufen sie wieder über offene Feld auf ehemalige Maisäcker und brechen dort.
Also suchen wir die gezielt mit dem WBG ab und gehen dann an.
Hat im November schon 9x geklappt.
 
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1) Wie soll ich vorgehen um auf den Hochstand zu kommen? Seht ihr Licht (zb Rotlicht) als Störfaktor? Oder ist es schlimmer länger zu brauchen um auf den Hochtstand zu kommen dafür ohne Licht?
Idealerweise ohne Licht. An einer Wiese (im Feld?) sollte man eigentlich genug Streulicht haben, um sicher auf dem Ansitz anzukommen. Wenn dem nicht so ist, nehme ich meine normale LED Lenser auf der niedrigsten Stufe. Ich halte die Lampe tief und sie liegt so in der Hand, dass nur etwas Licht durch die Finger leuchtet. Der Vorteil ohne Lampe ist, dass die Hände für die WBK und den Pirschstock frei sind.

Ganz wichtig ist Augen und Ohren! offen halten. Ein paar Meter gehen, stehen bleiben, abglasen und lauschen. Eine Rotte mit 15 Sauen sollte in vielen Fällen nicht zu überhören sein. Bevor es die WBK‘s gab, war das Gehör eins der wichtigsten Instrumente für die nächtliche Sauenjagd.

2) Wie ist es bei rotierenden Wind.
Ist immer ungünstig. Hier kann es sein, dass sie dich mitkriegen und wieder verschwinden.
Dann lieber die Stelle, sofern möglich, mit Abstand und gegen den Wind beobachten.

3) Wie schlimm ist Licht am Hochstand zb. von einem Handy auf niedrigster Lichtstufe? Mit lesen kann man sich ja etwas die Zeit vertrieben
Noch keinen negativen Einfluss festgestellt.

4) Kann ich eine Stelle komplett vertreten wenn ich zu oft da bin?
Noch keinen negativen Einfluss festgestellt. Wenn man ohne Beute geht, waren sie in der Regel nicht da und man hat nichts vertreten. Wenn sie da waren, besteht eine gute Chance, dass man mit Beute nach Hause fährt.
 
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DANKE. Das geht leider kaum bis gar nicht. Es ist sehr hügelig und defacto alle Stellen liegen so dass man nicht direkt vom Auto aus hinsieht bzw man wirklich direkt durchs Revier fahren müsste was natürlich auch anderes Wild beunruhigen würde.

Besagte Stelle liegt tatsächlich als eine der wenigen an einer Straße aber wiederrum in einer Senke sodass man 400 von 500m über die Wiese muss um die Stelle einzusehen.

Gummipirsch ist bei uns absolut unproblematisch, ich habe zwei „Schleifen“ die ich abfahre und aus dem Auto abglasen kann.
Da das SW bei uns einwechselt aus verschiedenen angrenzenden Wäldern habe ich nur wenige Optionen:
1. Ansitzen und warten, kann funktionieren wenn der Wind passt, was oft genug auf Grund der Topographie wegen küselndem Wind schlecht funktioniert.
2. Wildkameras an Kirrungen und Hotspots(Wiesen) aufhängen und warten bis die Schwarzkittel sich zeigen.
Funktionierte bisher sehr gut bei Beachtung von Wind und Instandhaltung der Pirschwege.
3. Gummipirsch auf besagten Schleifen, funktionierte bisher sehr gut und hat ähnlich viel Strecke gebracht wie Option 2.
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich nicht dauerhaft Schleife nach Schleife fahre sondern das Ganze maßvoll einsetze.

Ich hoffe das hilft dir etwas, Waidmannsheil
 
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Gummipirsch ist bei uns absolut unproblematisch, ich habe zwei „Schleifen“ die ich abfahre und aus dem Auto abglasen kann.
Da das SW bei uns einwechselt aus verschiedenen angrenzenden Wäldern habe ich nur wenige Optionen:
1. Ansitzen und warten, kann funktionieren wenn der Wind passt, was oft genug auf Grund der Topographie wegen küselndem Wind schlecht funktioniert.
2. Wildkameras an Kirrungen und Hotspots(Wiesen) aufhängen und warten bis die Schwarzkittel sich zeigen.
Funktionierte bisher sehr gut bei Beachtung von Wind und Instandhaltung der Pirschwege.
3. Gummipirsch auf besagten Schleifen, funktionierte bisher sehr gut und hat ähnlich viel Strecke gebracht wie Option 2.
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich nicht dauerhaft Schleife nach Schleife fahre sondern das Ganze maßvoll einsetze.

Ich hoffe das hilft dir etwas, Waidmannsheil
Ist wie bei mir.
Sichtweite mit WBK locker 2-3km.
Platter Acker.
Keine Saueneinstände im Revier.
Hochsitze sind auf diesen riesen Flächen sinnlos. Ich habe Punkte, die leicht höher liegen und die Fundamente der 20 WKA. Die fahre ich an und schaue mir das Geschehen auf mehreren km² an. Wenn Sauen einwechseln, fahre ich die auf rundibund 300m an und der Rest passiert dann gegen den Wind zu Fuß. Sehr effektive Jagd! Habe wenig Schneidertage.
Letzte Nacht pottendunkel, die Bache hat mich auf 120m gesehen. Wahrscheinlich, weil ich nicht auf den hellen Horizont im Hintergrund geachtet habe. Kurzes Wuff und die Bühne war leer. Ist mit seit Jahren nicht mehr passiert ... Hab jetzt echt ne Depri :(
Ich kann nachts guggn wie eine Katze und fühle mich auch im Dustern sauwohl. Habe aber auch schon Nächte erlebt, in denen ich den 2,5m hohen Mais neben mir nicht gesehen habe, obwohl mein Ellenbogen dran langstreifte.
Gruß-Spitz
 
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Vielen Dank für eure Tips. Manches habe ich intuitiv natürlich schon so gemacht aber es gibt ein gutes Gefühl trotzdem jetzt. Ich werde heute meine Chance nutzen und ansitzen. Der Fuchs war gestern in der Kamera also vielleicht wirds ja zumindest was mit dem.

Beim Pirschen kommt erschwerend hinzu dass wir dort sehr oft Nebel haben. Teilweise so dicht dass man keine 5m sieht. Wenn wie letzte Woche Neumond ist dann ists finster wie in einem Eisbärenarsch. Das wäre ja eigentlich schon fast ein Vorteil danke WBK, aber die Maulwürfe geben sich dort jeden Abend eine Party und man stolpert von einem Hügel zum nächsten.
 
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Wenn ich die nicht sehe, können die mich ja auch nicht sehen. Mein Vorteil liegt doch in der WBK wo ich durch den Nebel hindurch sehe, wenn auch mit schlechterer Qualität
 
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Bei wirklich dichtem, schwerem Nebel (wovon ich bei 5m Sicht ausgehen würde) bringt auch die WBK nicht so viel. Ich glaube nicht das man da auf größere Entfernung noch groß etwas erkennen kann.
 

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