Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschichte

steve

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Ich bin begeisterter Raubwildjäger. Schon immer gewesen. War am Anfang das Erreichen hoher Niederwildbesätze die Motivation dieses oder jenes auszuprobieren, so ist mittlerweile auch der Weg das Ziel geworden. Für mich ist das Überlisten eines Räubers, der ohnehin schon bessere Sinne als seine Beutetiere hat mit das reizvollste an der Jagd. Viele Füchse und Dachse habe ich erlegt, Marder gefangen und geschossen und schließlich Silvester 2001 bei strömendem Regen ein Hermelin angepirscht und mit der Flinte erlegt.

Wie das nun so unter Jägern ist, man umgibt sich gerne mit Gleichgesinnten und spricht über seine Erfahrungen und natürlich ist vor allem Neues und bisher nicht selbst Erlebtes interessant. Aufgrund des fehlenden Vorkommens von Waschbären, hatte ich bis dato keine Erfahrungen mit diesem Raubwild gemacht. In Vancouver hat mich in einem Park mal einer angefaucht als ich meinen Müll in den Mülleimer in dem er saß entsorgen wollte, in Brandenburg huschte mal etwas über die Straße nach dem Abendansitz und beim Versuch dieses Etwas anzusprechen tauchte auf einmal ein Holzstoß im Scheinwerferlicht auf, mit dem ich fast kollidiert wäre. Unter diesem blinzelte mir die Maske entgegen. Ich selbst hörte von 30.06 Spr., von sodia 7*65 und von Targethunter Jagdgeschichten bei denen sie Waschbären fast im halben Dutzend erlegten und hing förmlich an ihren Lippen. Ganz einfach sei es, Waschbären nicht mit sonstigem Raubwild zu vergleichen. Geradezu dämlich seien sie und fast witzlos sei die Erlegung.

30.06 Spr. wollte diesem Zustand dann 2008 abhelfen und überbrachte mir die erste Einladung zur Bärenpirsch bei seinem Mitpächter, der neben dem gepflegten Münsterländer Niederwildparadies (in dem mir mehr Hähne beim Nachladen weggeflogen sind als ich sonst im ganzen Jahr sehe) noch ein Feld-Wald-Revier in Nordhessen sein Eigen nennt. Durch eine Einladung an die beiden von Klüngeljäger zum Klüngeln kam es zu einer Terminkollision und 30.06 Spr. vermittelte mich kurzerhand an sodia 7*65 weiter. Dieser schrieb mir schnell eine PM, ich solle ihn doch anrufen. Nun, eine Selbsteinladung bei jemandem von dem man einen Jagdfreund kennt. Ganz großes Kino. Aber am Telefon klang das schon sehr freundlich, selbstverständlich könnte ich bei ihm meinen ersten Bären erlegen, das sei auch gar kein Problem, sein Revier sei überschwemmt mit Bären, er würde mir einen ankirren und sei sich sicher, dass das klappen würde. Nun gut.

Eine Woche später machte ich mich nun auf nach Nordhessen. Den Kofferraum voll mit Wein, um den Selbsteinladungseffekt wenigstens etwas abzuschwächen. Vor Ort fand ich mich erst hinter einer riesigen Kaffeetasse mit Cappuccino und einem großen Stück Torte wieder, dann wurde ich eh ich mich versah in den Jeep gesetzt und erst mal in den Wald zum Rehwildansitz gekarrt. Danach ging es bei Dunkelheit weiter zu einem Sitz an der Bärenkirrung. Kurze Schreibe, kurzer Sinn, Mond und Schlagschatten verhinderten, dass ich auf der Schneise mehr als nur schemenhafte Schatten erkannte. Per SMS bekam ich jedoch von 30.06 Spr. und seinem Mitpächter Nachricht, dass beide nicht nur das Schüsseltreiben bei Klüngeljäger kurz gestaltet hatten, sondern jetzt in der Nähe säßen, ersterer gerade einen starken Bären gestreckt hatte und letzterer zwei Bären vorhatte und für mich schonte. Gegen ein Uhr brach ich dann ab und fuhr zu der Jagdhütte wo beide nächtigten. Nach einer kurzen Nacht, einem Morgenansitz bei dem ich nur in die Nähe eines Fuchses schoss und dem Anblick eine Fahrradfahrers der aus vollem Hals „Ave Maria“ schmetternd durch den Wald radelte, setzte man mich abends dann an den Platz an dem der Mitpächter vor nicht einmal 24 Stunden die zwei Bären vorhatte. Weibliches Rehwild war frei, Raubwild sowieso und natürlich Sauen. Weibliches Rehwild hatte ich endlos viel vor und ein Fuchs stellte sich m helllichten Tag vor mich an die Kirrung, ich war schwer in Versuchung und wiederstand. Einen Bären wollte ich ja erlegen, Füchse gab es zuhause auch. Die Dämmerung begann gerade, da knackte es vor mir im Windwurf. Ich tippte auf eines der Rehe die dort im halben Dutzend um die geschlossene Kanzel herum verteilt stehen mussten. Der Fuchs verflüchtete sich, ein stärkerer Ast knackte und mit einem Mal kam mir das ganze gar nicht mehr rehlike vor. Die Büchse schon aus der Ecke angelnd gewahrte ich einen wackelnden Brombeerstrauch und schon stand eine einzelne Sau an der Kirrung neben mir. Bei bestem Licht eine einzelne Sau im Zielfernrohr zu haben ist für mich schon ein gewisser Luxus. Stark war sie nicht, führen tat sie auch nicht, das Fadenkreuz stand hinter dem Blatt, im Schuss sprang sie ab, es krachte vor mir. Kaum hatte ich geschossen kam die SMS des Mitpächters. „Waschi?“ Ich antwortete mit „Saui!“ Kurze Zeit später standen 30.06 Spr und der Mitpächter vor mir, wir bargen den einzelnen Frischling der noch 30 Meter gegangen war und feierten den Erfolg dann in der Dorfkneipe bei einem riesigen Rumpsteak. Nachts ging es dann weiter ins Münsterland, um am nächsten Abend noch eine Entenjagd mitzunehmen. Über den Frischling freute ich mich wie ein kleines Kind und der noch lebende Bär, mein Erster, geriet in Vergessenheit. Mit einer münsterländer Entenjagd inklusive darauffolgender Wildfrikadellenverkostung und einem gehörigen Schlafdefizit endete dieses erste Wochenende.

Ein Jahr später drängte mit Sodia 7*65 dazu wieder zu ihm zu kommen. Perfekt vorbereitet sei alles, die Kirrung jede Nacht leergeräumt. Nun gut, ich war immer noch Waschbärenjungfrau, hatte ohnehin Landschaft und Einladenden in guter Erinnerung, also ging es wieder die 250 Kilometer nach Nordhessen. Ich mache es kurz, ich wurde auf der Jagdhütte mit vollem Silbertablett, kühlem Pils und frischem Brot empfangen,

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saß zwei Nächte an der völlig verlaufenen Waschbärkirrung und sah: Einen Fuchs. Meinen Gastgeber hinterlies ich mit einem Kasten bestem Rotwein und schwerstens enttäuscht.

Um nun noch eine draufzusetzen kamen mir im Oktober 2009 in Brandenburg beim Morgenansitz auf Kahlwild und Sauen zwei Waschbären. Der erste blieb im ersten Licht weit weg, der zweite kam so schnell näher, dass ich ihn von der hohen Kanzel herab auf ca. 15 Meter beschoss. Ich hörte ihn daraufhin unter mir durchschlurfen, fand am Anschuss Schweiß im bereiften Gras, welcher sich jedoch nach 30 Metern verlor. Die Kopov-Bracke meines Gastgebers stellte diesen Bären bei der Nachsuche 200 Meter weiter in einem Tümpel, wo mein Gastgeber ihm den Fangschuss antrug. Ich hatte ihn wohl tief gestreift. Das sollte mein erster Bär sein? Nein, so wollte ich ihn nicht geschenkt haben.

Mittlerweile hatte das ganze natürlich auch schon den Charakter eines Spießroutenlaufes. Bärenkönig nannten mich 30.06 Spr. und Sodia 7*65 spöttisch und ein Mal im Monat wurde ich auf die gut angenommene Waschbärenkirrung in Nordhessen angesprochen. So kam es, dass ich vor drei Wochen wieder den Weg nach Nordhessen auf mich nahm. Dort begrüßte mich die Meute von Sodia – welche ich trotz eines Dutzends Bilder nicht einmal in der Gesamtheit scharf auf einem Bild habe – bestehende aus Wachteln und Terrier. Kaum angekommen standen wieder Cappuccino und frischer Kuchen auf dem Tisch und nach wenigemn Momenten waren wir wieder tief drinnen in Jagdgeschichten und Planungen für den restlichen Verlauf meines Aufenthaltes. Kurz darauf ging es samt Klettenfänger ins Revier.

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Die Kirrung sah aus, als ob eine Armee Waschbären jede Nacht über die Wiese und die dort unter schweren Holzklötzen versteckten Leckereien herfallen würden. Auch beim gemeinsamen Abendessen am reichlich gedeckten Tisch wurde seitens meiner „zwei“ Gastgeber keine Gelegenheit ausgelassen Druck aufzubauen. Heute musste es aber klappen, einer wäre kein Ziel, mehrere müssten es eigentlich werden, wenn heute nicht wann dann, diverse Besen sollten verspeist werden wenn heute nicht und so weiter und so fort. Nach gefühlten 12000 Kalorien brachte mich Sodia 7*65 an meinen Platz, wünschte mir Waidmannsheil und verpflichtete mich zu sofortigem Rapport, sollte sich auf meiner Waldlichtung etwas tun.

Ich erklomm die Kanzel, die etwa 10 Meter neben der Waldwiese stand. Nachdem ich mich eingerichtet hatte, kamen mir erstmals Zweifel. Der Schlagschatten des Mondes machte den Wiesengrund verdammt dunkel. Die Wipfel der Randfichten waren dagegen taghell erleuchtet. Nach einer Viertelstunde leuchtete ich mit dem Glas die Wiese ab und zu meinem Entsetzen bewegte sich just in dem Moment einer der „Kirrungsklötze“ und verschwand im Wald. Um Himmels Willen, warum sitzt Du hier eigentlich? Ich haderte und haderte mit mir, während ich nun non-stop die Kirrung im Glas behielt. Kurz darauf war ich mir sicher, es waren wieder Waschbären an der Kirrung. Doch durch das Glas des Drillings waren nur schemenhafte Bewegungen zu erkennen. Eine halbe Stunde später waren die Bären verschwunden, Sauen standen an der Kirrung und auch diese waren einfach nicht ins Glas zu bekommen. Meine Nerven lagen nach über einer halben Stunde die ich ständig zwischen Zielfernohr und Doppelglas hin- und herwechselte blank. Irgendwann waren auch die Sauen wieder verschwunden - ohne dass ich Anzahl und Stärke hätte ansprechen können – und ein Fuchs schnürte schemenhaft vorbei. Immerhin, den konnte ich nun immerhin schon als solchen ansprechen und auch im Zielglas erkennen, dass er breit stand. Zum Schießen reichte dieser kurze Anblick jedoch auch nicht.

Kurz drauf kamen drei Waschbären an die Kirrung. Ich stocherte mit dem Absehen in dem immer noch schwach beleuchteten Ziel herum, fand schließlich einen Bären der von rechts nach links durchs Bild lief vor, dieser verhoffte, das Fadenkreuz stand drauf und raus war der Schuss. Ein wildes Gefauche ging los. Ich war gut „im Dunklen“ abgekommen, das Gefauche wertete ich als Trefferzeichen, die große Kugel aus dem Drilling würde schon ihren Dienst verrichtet haben. Eine Stunde später dann kamen erneut zwei Bären an die Kirrung, diesmal bekam ich sie auch leidlich ins Glas, wieder sprach der Drilling ein lautes Wort mit. Nach dem Schuss war es nun mit meiner Ruhe vorbei. Wenigstens einer der beiden musste doch liegen. Die Lampe beleuchtete die Kirrung und durchs Glas sah ich: Nichts. Ob denn nun einer der Bären hinter einem der Holzklötze lag? Sicher, musste er doch. Ich war doch gut abgekommen, hatte sicher nicht verrissen. Mit meiner Ruhe war es jedenfalls vorbei. Ich stapfte durch die Wiese und fand...nichts. Hinter den auf einmal verdammt hoch aussehenden Holzklötzen, die ich sicherheitshalber auch gleich auf Einschüsse untersuchte lag kein Bär. Da lag genaugenommen gar nichts. Am zweiten Anschuss war nicht mal der Kugelriss zu erkennen. Am ersten Anschuss, mitten zwischen den Holzklötzen lag ein wenig Feist, ein tropfen Schweiß und ein paar Büschel Schnitthaar. Mein Gott, ich hatte mich völlig blamiert. Die Nachsuche, die wir mit aller Gewalt betrieben bis der Wachtel sogar Büschel „Schnitthaar“ einer nächtlichen Balgerei zweier Waschbären verwies blieb gänzlich erfolglos. Mein Gastgeber war sehr enttäuscht und ich ärgerte mich maßlos überhaupt geschossen zu haben.

Der Abend zeigte sich dann völlig verregnet, diesig und nebelig. Schlagschatten würde heute abend sicherlich keine Rolle spielen. Wieder war ich vor Ort. Nach der erfolglosen Nachsuche hatten wir einen Teil der Kirrung auf eine gute Schrotschussentfernung verlegt. Nebel zog auf und ließ mich schon innerlich fluchen, als ein Lüftchen aufkam und die Bodenhelligkeit doch absolut ausreichte. Ein vor mir hin und herturnender Marder den ich mit bloßem Auge sah, bestätigte die verbesserten Verhältnisse. Etwa 90 Minuten des Ansitzes waren absolviert, der Marder war immer noch rastlos unterwegs, die Sauen waren rechts in meinen Wind gekommen und blasend wieder verschwunden, als das Doppelglas zwei von der gegenüberliegenden Seite der Wiese anwechselnde Bären ausmachte. Viel deutlicher als am Abend zuvor waren sie zu sehen, viel klarer war zwischen Holzklotz und Bär zu unterscheiden, klar war auch, dass nun zwei dieser verschlagensten und gerissensten Räuber der nordhessischen Wälder vor mir an der ursprünglichen Kirrung saßen und mir beide ihre Breitseite zeigten. Herrlich, nun musste es klappen. Ich angelte den Drilling aus der Ecke, im Hochnehmen der Waffe entsicherte ich und kontrollierte die Kugelspannung. Im Voranschlag drehte ich das Zielglas auf die höchste Vergrößerung und wollte gerade den Anschlag vollenden, als es vor mir knackste und sich ein Schatten 20 Meter vor mir aus dem Waldrand löste und zur neu angelegten Kirrung wechselte. Durchs Zielglas sah ich einen Bären. Herrjeh, so nahe, das ist die Chance. Schrot? Kugel? Nein, liegen soll er an Ort und Stelle und mein Gastgeber hatte Zweifel, ob für die sehr feisten Bären der Schrotschuss reichte. Also die große Kugel. Einstechen, ins Ziel gehen, den Druck verstärken. Der Schuss brach. Ich war geblendet. Schaute durchs Zielfernohr, sah kur einen von den zwei ersten Waschbären davoneilen, schaute dann Richtung Anschuss, Da, der dunkle Klumpen zehn Meter neben dem Anschuss musste es sein. Himmel, er bewegt sich noch. Weglaufen sollte er nicht mehr. Schon war der linke Schrotlauf abgefeuert und meine erster Bär lag.

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Fotografiert habe ich ihn erst am nächsten Tag im Rheinhessischen, wo er und seinesgleichen Gott sei Dank noch nicht vorkommen. Er wird auch nicht der letzte gewesen sein, ich will es im Winter noch einmal versuchen, die Kirrung dort ist nach wie vor beschickt. Nachdem ich nun fast drei Wochen – die mit Hirschbrunft, Taubenjagd und viel Arbeit ausgefüllt waren – gebraucht habe, um mal diese lange Geschichte aufzuschreiben, möchte ich mich ganz herzlich bei 30.06 Spr. und Sodia 7*65 bedanken, die mich mit herzlichster Gastfreundlichkeit zu meinem ersten Bären gebracht haben. Ich hoffe, ich kann in den kommenden Monaten wenigstens einiges durch den einen oder anderen Tag mit warmgeschossenem Flintenlauf in Rheinhessen zurückzahlen, bevor ich dann im Dezember – so den Zeit vorhanden ist – wieder ins Nordhessische aufbreche. In jedem Fall freue ich mich schon auf unser Zusammentreffen im Niederwildparadies im Münsterland.

Herzliches Waidmannsheil

Steve
 
G

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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Waidmannsheil Steve!
 
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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Waidmannsheil zum Bären!
Schön erzählt,könnte ruhig Öfter mal einer sein Jagderlebniss hier reinschreiben...
 
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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Weidmanns Heil, super geschrieben! Was machst du mit dem Waschbären? Komplett präparieren lassen?

Ich werde es Mitte November auf Waschbären probieren dürfen, dank Einladung aus dem Forum.
 
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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Schön erzählt, danke für die nette Geschichte und ein kräftiges Weidmannsheil zum Bären, den du im Erlegerfoto schon fast wie einen der großen Braunen drapiert hast! :D 8)
 
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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Ich hatte mich in den letzten Monaten schon nicht mehr getraut zu fragen. :wink:

Waidmannsheil Bärenjäger!

Skogman
 
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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Waidmannsheil! Aber hättest Du von Anfang an nicht die "Silberbüchse" sondern gleich den "Bärentöter" dabei gehabt, dann wär Dir viel erspart geblieben :wink:
 
A

anonym

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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Waidmannsheil, toll geschrieben steve!
 
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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Waidmannsheil! Nette Story!

jenajaeger
 

Rotmilan

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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Waidmannsheil, schön erzählt!!

Welche Nachtoptik hast Du denn?

Aber Du bist mit den verpassten Gelegenheiten nicht alleine: Waschbären (und Dachse) habe ich nur selten vor und noch keine erlegt. Besonders ein Dachs würde mich freuen.

Kleine Geschichte dazu?
Beim letzten Mond wurde ich zum nächtlichen Sauenansitz eingeladen. War etwas Besonderes, da wir mitten in der Rotwildbrunft jagen mussten, im Tal um uns herum schrien die Hirsche. Aber der Zustand der Wiese lies keine Zweifel aufkommen, die Sauen sollten -ohne allzuviel Unruhe zu erzeugen- am weiteren Brechen gehindert werden. Bei der Einweisung eine Bitte des Beständers: Füchse sollten mit Rücksicht aufs Rotwild geschont werden...

Also saß ich auf meinem verkleideten Stühlchen Nahe einiger Apfelbäume im Schatten und wartete auf die Wutzchen. Da es "optisch" ruhig war, erfreute ich mich an dem Rufen der Hirsche, die vom Wald im Schutze der Dunkelheit langsam ins Wiesental herabzogen.
Links oben in der Wiese suchte ein Fuchs nach Mäusen, aber Füchse - klares Nein. Plötzlich knackte es rechts von mir in der Hecke. Kamen die erhofften Wutzchen? Der ma Nachmittag gefundene Wechsel lag eigentlich weiter weg. Mein Herzschlag beschleunigte sich, die Atmung wurde unwillkürlich flacher, nur kein Lärm, es war irgendwas ganz nahe. Nach einigen Sekunden löste sich ein "dicker" Schatten aus der Hecke und zog unter die Apfelbäume. Ein Frischling? Nein, irgendwas "stimmte" nicht. Ein Dachs! Ahhhh, Mist, zu Dachsen hatte keiner was gesagt. Sollte ich doch?

Es war nur ein kurzer Gedanke. Die Hirsche riefen mich zur Ordnung. ;-) Jetzt erklärte sich auch der flache Durchgang am Zaun oberhalb der Wiese, der bei mir, mit einiger Erde beschmutzt, am Nachmittag noch ein Stirnrunzeln verursacht hatte. Der restliche Ansitz verlief natürlich ergebnislos, nur ein Fuchs passierte mich auf knappe 20 Schritt. Der Wind hatte also den ganzen Abend gepasst.

Als wir uns zur vereinbarten Zeit trafen und besprachen, erzählte ich natürlich die Geschichte vom Dachs. Kommentar des Beständers: "Denn hättest Du gerne schiessen können." Ja ne, ..... Arghhh. :lol:

Naja, Geduld gehört zum Jagern ja dazu. ;-)
 
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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Kräftiges Waidmannsheli zum Bären! Freut mich sakrisch für dich :wink:
 
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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

:lol: :lol: :lol: :lol:
Sehr schön geschrieben!
So viel Aufwand für einen kleinen Bären . . . aber beim Lesen hat man gemerkt, dass es das alle Male wert war!!!

Waidmannsheil!
 
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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Der Bärenkönig hat zugeschlagen! Waidmannsheil. :mrgreen:

So ein kleiner Bär würde sich bei mir auch noch gut tun . 40 km vom Revier entfernt lag vor wenigen Monaten schon der erste auf de Autobahn. Hoffen wir, dass sie nie den Weg in unser Revier finden :roll:
 
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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

REDSTAG schrieb:
Der Bärenkönig hat zugeschlagen! Waidmannsheil. :mrgreen:

So ein kleiner Bär würde sich bei mir auch noch gut tun . 40 km vom Revier entfernt lag vor wenigen Monaten schon der erste auf de Autobahn. Hoffen wir, dass sie nie den Weg in unser Revier finden :roll:

Ich kann nur die Dauemn drücken das sie bei Euch fern beleiben!
Bei uns sind die Bären jetzt seit vllt. 3 Jahren da...und vermehren sich unbeschreiblich schnell!Dieses Jahr ist es schon fast nicht auszuhalten!



@Steve....ein herzlich Weidmannsheil! Schön das es endlich geklappt hat!
 
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Re: Bärenjagd/Aller guten Dinge sind 3/Die endliche Geschich

Waidmannsheil und super geschrieben! :D

Da hätte ich auch mein erstes Bärenerlebniss beizusteuern.
Wir machten letztes jahr einen Gemeinschaftsansitz auf Rot u. Rehwild, ich saß im Hochwald an einem gluckernden Rinnsal als es so im letzten Büchsenlicht hinter meinem Bodensitz knackte und eine Amsel böse zu schimpfen begann. :wink:
Meine Aufmerksamkeit war nun voll nach hinten gerichtet, da erschien auch schon keine 15m entfernt das eindeutige Antlitz des kleinen Bären in der im eigenen Fortbewegungsart .
Fieberhaft fingerte ich meinen Kipplauf aus der Ecke, dies bekam aber dieser kleine Schelm mit, machte kehrt und gab Fersengeld .
Mitlerweile hatte ich mein Gebüchs im Anschlag fuhr mit und als das ZF mit Bär gefüllt war zog ich ab.
Rumms und es war still im Wald :D
Mein erster Bär war im Feuer geblieben.
War übrigens der erste Waschbär im Tal ! Das Hallo und die darauffolgende Bärenfeier war vom feinsten.
Jetzt ziert sein Präparat meine Jagastube :D

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