Auschuß? Nein danke!

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Auschuß? Nein danke!

Hallo Lutz Möller,

Ich habe gesehen daß man in Deutschland viel schreibt, welches Kaliber ein Elch am schnellsten tötet. Diese Statistiken sind ja eigentlich Quatsch. Zu töten ist keine Meisterschaft, die man in Metern messen könnte! Wenn ein Elch geschossen wurde und weniger als 100 Meter von Anschußplatz liegt, ist er vom Schuß schon tot! Liegt er 22 Meter oder 58 Meter weg ist das vollkommen gleichgültig. Ich frage immer die Jungjäger, welche Kaliber am besten für Elch sei. Nur eine Antwort sei richtig, sage ich. Sie denken dann lange Zeit und antworten .300" WM oder .375" H & H und viele andere Vorschläge. Ich sage denen dann, das die Kaliber mit dem sie, ohne den Rückstoß zu fürchten, also ohne zu mucken, einen sicheren Schuß ins Ziel bringen können, ist die richtige Kaliber für sie!

Ich jage mit einem „Macho”, der zur Elchjagd eine .460" Weatherby Mag. führt. Diese Jahr schoß er 3 Elchkälbeer an, aber nichts haben wir gefunden, kein Blut, kein Haar, nichts! Er hat vorbeigeschossen. Die Lafette ist zu klein für die Kanone. Wenn er mit einer .308" Win. geschossen hätte, dann hätte er vermutlich drei Treffer gelandet, weil den Rückstoß nicht fürchtete und die .308" Win. hat im Ziel größere Wundwirkung als eine .460" Wby daneben, oder? Ein gut plazierter 6,5 x 55 - Treffer ist viel besser als ein schlecht plazierter .375" H & H aber mit der 6,5 x 55 hat man keine „Reserven” und ein Elch der mit 2 Magazinen 6,5 mm Hornady beharkt wurde, ist nicht nett! Leider sind oft mal 6,5 - mm - Elche, die wir mit dem Hund nachsuchen müssen, aber in den richtigen Händen wirkt der alte Schwede vortrefflich!

Statistik sagt eine Sache. Die Wahrheit ist etwas anderes!

.308" W., .30"-06 Sprg., 8 x 57 IS und 9,3 x 57 sind für Elche gut genug. Besser kann man's nicht haben: Billige Patronen, geringer Rückstoß und tödliche Wirkung! Ich hatte einen Freund, inzwischen leider verstorben, so kann ich die alte Geschichte erzählen. Er hat einen Hirsch „aus Versehen” mit .223" Rem. auf 130 Meter beschossen. Der Hirsch ging noch 5 Meter und war tot. In den richtigen Hände . . .

Ich jage mit Norma Alaska und Norma Oryx und will das weiter in die Zukunft so tun, ganz gleich was die „grüne” über Blei erzählen. Ich habe genug Geschosse für meine ganzes Leben!

Hat ein Nachbar einen Baum der mir Schatten statt Sonne gibt, und er will den nicht wegnehmen, gibt es einen alten „Buschtrick” dagegen, nämlich ein paar Kupfernägel in den Baum zu hämmern. Ein Jahr später stirbt den Baum!

Wie gut ist Kupfer für die Natur?

MfG Svend Månsson, Sonntag, 13. Februar 2005 21:22

Kupfer kann, ebenso bei kupfernes Geschirr seit Jahrhunderten, verzinnt werden, um für Lebensmittel vollkommen unbedenklich zu sein, hoffentlich also auch für Bäume, wenn das denn gewünscht und bezahlt wird.

Auf Nachfrage erläuterter Svend Månsson noch etwas zu den Unterschieden in Dänemark und Schweden. In Dänemark sei lange die hohe Jagd auf Trophäen üblich, während in Schweden die Jagd armen Leuten diente, Fleisch zu erbeuten. So würde auch heute noch gejagt. Svends Jagdgesellschaft in Südschweden untersagt ihren Mitgliedern weiter als 100 m zu schießen. Man möge lieber leise sein und warten bis der Elche ruhig stehe und dann nur einen gut gezielten Schuß antragen, nicht zwei oder mehrere. Auch auf das Herz wird nicht geschossen, nur in die Kammer. Dabei geht am wenigsten kaputt, meine die Alten. Die Erfahrenen meinen weiter, die oben genannten langsamen Patronen wie die 9,3 x 57 mit einem schönen großen langsamen Geschoß, das so fliegt, „als würde man eine Kartoffel werfen”, sei am Besten geeignet eine Elch mit Kammerschuß zu töten, ohne ihn zu zerstören. Am beste sei, so die Alten, wenn das Geschoß gerade bis unter die gegenüberliegende Deck dringe, aber nicht durch. Die alten Schweden wollen also keinen Auschuß. Sie meinen wenn das Geschoß durch das Tier hindurch dringe, aber nicht wieder rausflöge, würde die ganz Energie im Tier zum Töten verbraucht und nicht verschwendet.

Früher hätten die Waffenhändler .30"-06 Sprg. empfohlen, weil die gängig sein, aber von 9,3 mm abgeraten. Heute hingegen, da die Sauen und Bären sich in Schweden zunehmend breitmachen (Die Sauen dringen in Schweden zunehmend nach Norden vor und jeder wartet schon gespannt. Die Bären dringen zunehmend nach Süden vor, aber keiner will sie haben.). Deshalb seien die 9,3 mm Patronen heut der Renner. Die alten 9,3 x 57 Waffen würden wieder hervorgeholt und neue 9,3 x 62. Da unterscheiden sich die Schweden ja gar nicht so sehr von uns. Hier in Deutschland wird Otto Bocks 9,3 x 62 ja auch zunehmen, gerade auf die sich rasend schnell vermehrenden Sauen, geführt.

Ich kann das gut verstehen. Mit dem passenden Geschoß kann man alles Wild der Welt damit strecken. Dank moderne Werkstoffe müssen keine zwar schweren, aber gleichwohl wenig wirksamen, Bleibatzen mehr bewegt werden. Leichtere aerodynamische Geschosse verhelfen dem „Berliner Oldtimer” zu einem zweiten Frühling ohne lästigen Rückstoß aber dennoch gestreckter Flugbahn mit guter Wirkung auf alles Wild ohne viel Wildpret zu schädigen. Das ganze kann die 9,3 x 62 auch aus kurzen Läufen, so daß im Wagen oder in der Kanzel auch Freude aufkommt. Die Sauer Forrester mit 50 cm kurzen, aber dabei dicken und somit dennoch ausbalanciertem Lauf sowie Schmidt & Bender 1,5 - 6 x 42 L3 - fein ist ein hervorragender Vertreter solcher Einheitswaffe für alle Gelegenheiten ohne große Risiken oder Nebenwirkungen.

LutzM
 
A

anonym

Guest
Hallo Lutz,

die 460 Weatherby könnte man immer noch mit Blue Dot, H110 oder N110 runterladen und so eurotauglich und schulterverträglich machen.

Mit der 338 Win Mag funktioniert's ja auch.

Für die Weatherby käme, horribile dictu, vielleicht sogar ein hartes Bleigeschoß in Frage...
 

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