Aufbrechen

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Hi,
habe vorgestern ein Schmalreh geschossen u. da kamen mir beim Aufbrechen zwei Fragen in den Sinn, die ich hier in der Runde mal stellen will:
1. Wo brecht ihr auf - direkt an Ort u. Stelle oder in einem für das Wild weiter interessanten Ort (wie z.B. ein Fichtenstangenholz) oder habt ihr sogar einen zentralen Aufbrechplatz?
2. Was nehmt ihr am Aufbruch mit (wenn nicht zerschossen): nur Leber+Nieren, auch Herz oder auch noch Lunge und Milz (die letzteren als Hundefutter?)
Bin auf Eure Jagdpraxis gespannt!
WH
Erik

[Dieser Beitrag wurde von ErikT am 25. Juni 2001 editiert.]
 
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1.) Unser Jagdherr hat eine "Wildkammer" und NUR hier wird aufgebrochen. Dort ist alles vorhanden; Raum deckenhoch gefliest, gutes Licht, fliessend Wasser, das richtige Werkzeug, Waage, Aufhängvorrichtungen, Flaschenzug und Wild-Kühlzelle.
2.) Leber, Herz, Nieren (jeweils: falls brauchbar)
Von der Milz kriegen meine Hunde den Dünnsch.... !



[Dieser Beitrag wurde von Foxhunter am 25. Juni 2001 editiert.]
 
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Ich breche im Revier auf. Wenn die Stelle nicht passt, zieh ich das Stück ein paar Meter weiter. Ich habe ein Aufbruchset im Beutel, der wiederum im Rucksack verstaut ist.
Darin befinden sich Stirnriemen für die UKE-Taschenlampe, Kälberstrick zum ziehen des Stücks, Skinner, Säge, Plastikbeutel etc. Ein spezieller kleiner Plastikbeutel mit DM 20,- für Trichinenbeschauer. Kommt ggf. mit Visitenkarte an die Haustür des Beschauers.

Leber und Herz kommen mit nach Hause. Der Aufbruch wird verbuddelt oder als Schleppe für den Fuchs (Zwiebel-oder Kartoffelnetz) genommen.

Horrido Biber
 
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Je nach Licht und Grösse. Reh meist im Revier. Entsprechende Beutel und eine Wanne sind stets im Fahrzeug. Wenn der Pansen offen ist gehts sofort zum nächsten Wasserhahn egal ob im Garten oder in der Wildkammer.
SW immer in der Wildkammer, da Tierarzt manchmal den Aufbruch sehen will.
Allerdings nehm ich Herz, Leber, Niere und Zunge mit.

Ich glaub an die Zunge denken die wenigsten. Ist aber vom feinsten!

WH
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von ErikT:
Hi,
habe vorgestern ein Schmalreh geschossen u. da kamen mir beim Aufbrechen zwei Fragen in den Sinn, die ich hier in der Runde mal stellen will:
1. Wo brecht ihr auf - direkt an Ort u. Stelle oder in einem für das Wild weiter interessanten Ort (wie z.B. ein Fichtenstangenholz) oder habt ihr sogar einen zentralen Aufbrechplatz?
2. Was nehmt ihr am Aufbruch mit (wenn nicht zerschossen): nur Leber+Nieren, auch Herz oder auch noch Lunge und Milz (die letzteren als Hundefutter?)
Bin auf Eure Jagdpraxis gespannt!
WH
Erik
[Dieser Beitrag wurde von ErikT am 25. Juni 2001 editiert.]
<HR></BLOCKQUOTE>


Zuerst einmal Respekt, ich traue mich um diese Jahreszeit kein Schmalreh schießen, - wegen der Verwechslungsgefahr!
Zu 1.
Generell wird alles Wild unaufgebrochen zum Jagdhaus (im Revier) gefahren. Dort gibt es Wasser und ggf. Licht. Wer kann schon im Schein der Taschenlampe erkennen ob die inneren Organe bzw. der Magen- / Darmtrakt auffällige Veränderungen aufweisen. Das Stück wird nach dem Aufbrechen sofort mit Wasser gereinigt und anschließend gekühlt.
Zu 2.
Wir vermarkten unser Wild selber; d.h. Abgabe an den Endverbraucher in der Regel nur komplette Stücke, jedoch gekühlt, abgehangen, portionsweiße zerkleinert (vorher Absprache über Größe der Teile, ggf. Knochen hohl ausgelöst, Rippenbögen entbeint usw.) im Gefrierbeutel mit Beschriftung über den Inhalt! Verwendung finden nur hygienisch saubere und optisch ansprechende Transportbehälter.
In diesem Zusammenhang sehen die Kunden natürlich appetitliche Aufbrüche, - es entsteht automatisch eine Nachfrage (viel größer als Angebot), Stammkunden erhalten deshalb öfters Herz, Leber und Nieren. Natürlich essen wir zwischendurch auch selbst Leber (gebacken, paniert, sauer oder als Leberknödelsuppe verarbeitet), Herz (kurzgebraten mit Salz / Pfeffer und frischem Brot) und Nieren (sauer mit Semmelnknödeln). Die Milz gehört den Hunden, jedoch nicht die Lunge! Sie ist für den Hund wertlos und schadet ihm nur.

Hobidiehre

Anmerkung: Hallo Sauenjäger Du bist ja ein richtiger Feinschmecker, - richtig Schweinezungen munden vorzüglich!

[Dieser Beitrag wurde von terrier am 25. Juni 2001 editiert.]
 
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Moin !

Rotwild und Rehwild wird an Ort und Stelle aufgebrochen.
Schwarzwild wird an der Kühlkammer aufgebrochen.

Die gesamte Ausrüstung zum Aufbrechen und zum Zerwirken habe ich immer dabei.

Der Aufbruch verbleibt in der Nähe des Erlegens, und ist in der Regel am nächsten Tag verschwunden (Nachkontrolle durch mich selbst), durch Fuchs, Sauen und Kolkraben.
In kleinen Revieren die von Menschen sehr viel frequentiert werden, würde ich es vergraben, in großen Revieren fast ohne Menschen ist das m.E. nicht notwendig, da die Natur für sich sorgt.

Vom Aufbruch nehme ich in der Regel Herz und Leber mit, für den Hund bleiben die Nieren und Lunge.
An manchen Tagen und nach guten Nachsuchen etc. bekommt der Hund auch schon einmal alles.

Was ich überhaupt nicht mag, sind gewisse "alte Regeln", wie z.B. Ärmel nicht aufkrempeln....
Also ich breche manchmal auch mit Handschuhen auf wenn erforderlich (Parasiten...), habe immer die Ärmel hoch und Uhr ab, und stets viel Wasser dabei und alles was man für Hygiene benötigt.
Das halte ich für sehr wichtig.

türülü

[Dieser Beitrag wurde von Großer Brachvogel am 25. Juni 2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Großer Brachvogel am 25. Juni 2001 editiert.]
 
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Hallo,
wir halten es bei uns in der Jagd so, dass wir zum Aufbrechen an die Hütte fahren um das erlegtwe Stück dort sauber und fachgerecht in der Kühlkammer zu versorgen! Richtig "fiese" Schüsse werden, wenn dann aber nur sehr sehr selten, sorort versorgt! Ansonsten nehme ich persönlich vom Aufbruch immer nur die Leber, das Herz, die Lunge und die Nieren! Der Rest wird dann entsorgt!
Gruß P.H.
 
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17 Feb 2001
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Bevor ich es vergesse. Bei Lidl gibt es z.Zt. Vakuumiergeräte für DM 33,- mit 2 Jahren Garantie. Beutelbreite 29cm. Da kann man nichts verkehrt machen.
Horrido Biber
 
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27 Feb 2001
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Moin zusammen!

Ich breche immer an Ort und Stelle auf. Der Aufbruch kommt unter die nächste dichte Fichte und ist fast immer am nächsten Morgen verschwunden. Wirklich selten erlege ich Wild bei Dunkelheit. Im Waldrevier ist das Wild meistens früh unterwegs und man kann bei gutem Licht aufbrechen.

Da wir die Schweinepest überhabt nicht kennen (kam und kommt bei uns nicht vor) erübrigt sich das Vorzeigen von SW-Aufbruch.

Die Ärmel werden immer hochgekrempelt. Seidem ich Anfang des Jahres einen Vortrag von unserem Amtstierarzt und einem ansäsigen Metzger gehört habe, sind die auch Handschuhe beim Aufbrechen immer dabei. Hat außerdem den Vorteil, das die Hände sauber bleiben.

Danach wird das Wild in der Wildkammer ausgewaschen und kommt sofort in die Kühlung.

Vom Aufbruch verwerte ich nur Herz und Leber, da ich weder Nieren noch Lunge mag.

WH
Moorerpel
 
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Tach Jägers,

Reh- und Schwarzwild immer vor Ort, Ausbruch wird nächtens biologisch entsorgt, habe bisher keine Innereien verwertet, werde mir das aber nach Lektüre der obigen Postings nochmal überlegen. Wild kommt dann in die Kühlkammer, wo auch die Trichinenschau und das Zerwirken erfolgt.
Das Tragen von Latexhandschuhen und hochkrempeln der Ärmel nebst dem Ablegen der Uhr ist selbstverständlich.
Habe bisher keinen(!) Trinkwasserkanister zwecks Spülung des Wildprets im Auto, da dieses "Trinkwasser" nach mehreren Wochen im kanister aus hygienischer Sicht diesem Begriff nicht mehr gerecht wird, weil vielfach kritisch verkeimt.
Erfahrungsgemäß wird dieses Wasser nicht regelmäßig gegen Frischwasser ersetzt, was aus o. g. Gründen geboten ist.
wmh
wutach
 
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1 Jan 2001
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Hallo zusammen,
wir brechen grundsätzlich nur in unserem kleinen Jagdhäuschen auf.

Da gibt´s vernünftiges Licht, das Wild kann per Seilwinde an einen Querträger gehoben und dort mit Fleischerhaken aufgehängt werden. Der Raum ist an dieser Stelle gefliest, Trinkwasser zum spülen, Abfluß, Säge etc. ist vorhanden usw.

Dabei ziehen wir uns eine Plastikschürze und einen Kettenhandschuh (für die Hand die kein Messer führt) an, man kann sich und die Geräte regelmäßig säubern.

Wir und unsere Privatabnehmer legen großen Wert auf sauber gewonnenes Wildpret, mit der Abnahme gibt´s bei uns keine Probleme (die Warteliste ist lang, es wird aber immer nur das ganze Stück [zerteilt] abgegeben, bei Sauen auch schon mal hälfig).

Ich jage dort seit 5 Jahren, vorher habe ich auch alles Wild im revier aufgebrochen: der Unterschied ist enorm, vor allem w.g. Licht und Sauberkeit.

In diesem Raum passiert auch das aus der Decke schlagen (abschwarten ...) und das zerteilen in einfrierbare Portionen.

An Innereien werden bei uns Herz/Leber und ggfs. auch schon mal Zunge verwertet.

Die Aufbrüche kommen in ein großes Faß, dann Deckel drauf und ab ins Revier an bestimmte Luderplätze. Decke/Schwarte wird vergraben da die sich nicht so leicht auflösen und schon mal meterweit durch die Gegend gezogen werden (z.B. auf Wege wo sie dann gewissen Zeitgenossen unangenehm auffallen).

Grüße
Franz
 
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REhwild wird meistens im Revier Aufgebrochen
und anschliesend in der Wildkammer versorgt.

Dam- und Sw wird Grundsätzlich in der Wildkammer aufgebrochen, bei gutem lLicht und Wasser.
Der Aufbruch vom SW geht mitsamt Decke und
Reste des zerwirkens nach der Trichinenschau zur TKB.

Andreas
 
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27 Feb 2001
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Servus ErikT,
Rehwild und Schwarzwild (hier am Ort keine ESP)brechen wir im Revier auf, wenn möglich in der Nähe des zentralen Luderplatzes. Bis auf Weidsack und Gescheide wird alles mitgenommen. Lunge, Milz, Nieren bekommen die Hunde, gekocht und in kleinen Mengen mit dem üblichen Hundefutter vermischt gibt´s auch keinen Durchmarsch. Herz bekommen die Jäger, gekocht und mit sauerer Mehlschwitze ein Gedicht!
Gruß & Waidmannsheil

best
 

Pit

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16 Mai 2001
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Wir brechen unser Wild (Reh/Sau) meistens im
Revier auf.

Eine Wildwanne/Kanister mit Wasser
PVC-Beutel für Aufbruch /Handschuhe sind immer im Auto.

Herz,Leber,Niere wird mitgenommen und mit
guten Freunden verzehrt.

Weihei
Pit
 
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4 Feb 2001
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Vielen Dank für das umfangreiche Feedback - ich werde mal bei uns im Revier die Einrichtung eines Wildversorgungsraums andiskutieren - hat sicherlich von der Wildhygiene (Wildbret als Nahrungsmittel!) nur Vorteile.

Wie sieht denn die Wirkung von Schweiss / Aufbruch auf das Reh- und Rotwild aus - dass die Sauen damit kein Problem haben, ist klar - ich habe mal gehört, dass Schweiss Rehwild beunruhigt / verschreckt, aber keine eigenen Erfahrungen damit gemacht - stimmt das oder ist das Jägerlatein?

WH

Erik

@Terrier - das es ein Schmalreh war, war offensichtlich, ich hatte es ca. 1/4h vor mir und konnte es ausgiebig von Seite(beim Kratzen am Träger mit dem Hinterlauf) u. hinten ansprechen - ausserdem nach 15 Jagdscheinen hat man ja auch eine gewisse Erfahrung u. das Wild in dieser Ecke des Reviers kenne ich auch ganz gut...
 

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