Sorry, aber Du unterliegst natürlich einem Denkfehler!
INNERHALB des Kerngebiets wird die SW-Dichte sowieso aufmöglichst Null runter gefahren. Da ist die Bestandshöhe letztendlich nachrangig bzw. "nur" eine Frage der Zeit. Der Aufwand der regelmäßigen Suche ist ebenfalls notwendig, solange sich in der Kernzone noch etwas Schwarzes regt und ob die verendete Wutz nun drei Tage länger liegt oder nicht, ist wurscht, Hauptsache, sie wird überhaupt gefunden...
Auch was die "aktuell anfallenden hohen ASP-Fälle" betrifft, sprechen die offiziellen Zahlen in Hessen und v.a. in RLP übrigens eine andere Sprache (in RLP eine Zunahme von 4 oder 5 Fällen seit Oktober).
Danke für den Denkfehler, gerne informiere ich dich dann mal per p.n. über das tatsächliche Geschehen und die daraus erwachsenden Konsequenzen in der Seuchenbekämpfung
Ich habe leider zu wenig Zeit, um all deine wissensfernen Vorstellungen und Thesen jetzt hier explizit abzuhandeln, denn ich weiß nicht bei welchen Quellen du dich über das aktuelle ASP - Geschehen informierst, anscheinend keine verlässlichen Quellen!
Deshalb hier nur kurz die Daten der positiven ASP Sauen des Monats November für das Geschehen in Südhessen, Stand 26.11.2024 :
Im Monat November, Stand 26.10.2024, also nicht mal 4 Wochen, kurz überschlagen, 124 positive ASP Fälle in Hessen!
Es ist wohl seit dem Ausbruch des Geschehens klar, dass sich der Hotspot des Infektionsgeschehens von Anfang an im Kreis GG und dann später noch im LK HP abspielt und ihr in RLP nur durch "überschwappen" der Infektion in die linksrheinischen, waldarmen und sauenarmen Flächen leider auch betroffen seid!
Dein Vergleich des Infektionsgeschehen von RLP und Hessen bzw. der Hinweis auf die geringe Zahl der Neuinfektionen in RLP, ist auf dem Hintergrund des Wissens um die unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Sauendichten in diesen Regionen in Südhessen und RLP ist also nicht nur unsinnig, sondern geradezu fahrlässig!
Diese Zahlen und Fakten sollten deine Aussage, Relativierung und wissensferne Argumentation wohl endgültig ins rechte Licht gestellt haben!
Das ist reine Theorie, insbesondere dann, wenn sie noch mit irgendeiner fiktiven Zielbestandszahl verbunden wird, die irgendein Theoretiker am grünen Tisch ausgebrütet hat.
Eine solche Vollschonung gibt es doch sowieso schon seit Jahren nicht mehr! Und schon gar nicht, wenn man die zunehmend hemmungslose, ganzjährige und 24/7- Wutze-Knallerei in vielen Feld-Wald-Mischrevieren unter Zuhilfenahme modenster legaler und illegaler Technik anschaut. Jeder anerkannte SHF könnte wahrscheinlich dutzende Beispiele aufführen.
Olle Kamellen, weder ich noch jemand anderes sprach oder spricht von flächendeckender Vollschonung der Bachen über die Republik!
Deine Rhetorik und dein Schema alle Aussagen ad absurdum zu führen, zieht bei kurzer Überprüfung der Faktenlage nicht (siehe oben).
Und es gibt aber immer noch genug Reviere, wo ein Bachenabschuss immer noch tabu und streng reglementiert ist und z.T. sogar sanktioniert wird.
Mir liegen die Streckenzahlen von 5 hessischen Landkreisen der letzten 3 Jahre vor, alle im bundesweiten Vergleich reale Hot Spots des Schwarzwildvorkommens, und aus diesen von den Jägern selbst gemeldeten Zahlen ergibt sich ein Bachenabschuss von deutlich unter 5% der Gesamtstrecke!
So wird das jedenfalls nichts mit der Reduktion!
Falsch umgesetzten "Hegemodellen" pauschal deren völlige Abschaffung als neues "Credo" zu propagieren, halte ich ganz sicher nicht für der Weisheit letzter Schluss.
Deine Einstellung in allen Ehren, du wirst uns dann jetzt sicher deine alternativen Lösungsansätze zur Reduktion des Schwarzwildes mitteilen?!?
Wahlloses Zusammenschließen von Beständen hat beim Rotwild noch nie funktioniert, hat beim Rehwild noch nicht funktioniert - und funktioniert beim Schwarzwild schon gleich gar nicht.
Äpfel und Birnen, inhaltslose Phrase.
Es gibt genügend praktische Beispiele dafür, dass RICHTIG umgesetzte Bewirtschaftungsmodelle (von dem dummen Narrativ, den Begriff "Hege" pauschal mit nicht-schießen bzw. "Bestandsaufbau" gleichzusetzen und diese Begriff dann zu diskreditieren, einmal ganz abgesehen!) sehr wohl funktionieren und den Bestand auf einem vertretbaren Maß einregulieren können - ad 1.
Entscheidend für eine Bestandsreduktion ist, DASS sie (angemessen) passiert, nicht durch wen (und wann).
Ich warte dann mal auf wissenschaftlich fundierte Nachweise und Fakten!
Deine persönliche Expertise/Qualifikation (abgesehen von deiner Funktion als Jagdpächter, diese nicht existierende Qualifikation besitze ich übrigens auch
) zur Beurteilung einer "angemessenen Reduktion" und den Tatbestand den "Bestand auf einem vertretbaren Maß einregulieren (zu) können" interessiert natürlich auch in diesem Zusammenhang...
Solange ich in meinem Revier sicherstellen kann, dass eine sinnvolle und notwendige Zahl von Sauen in höheren Alters-/Gewichtsklassen zur Strecke kommt, ist es MEINE Entscheidung, ob und wann ich eine DJ veranstalten, wen ich dazu einlade- und was ich freigebe!
Ich weiß, der klassische Jagdpächter kennt seine Sauen und alle anderen Schalenwildarten mit Vornamen und weiss, was bei ihm im Revier so passiert.
Er ist halt der kleine König in seinem Revier, der SEINE Entscheidung gerne nach persönlichem Gutdünken trifft!
Und wenn ich weiß, dass rundum z.B. schon Frischlinge im Kessel liegen, ist mir in der Abwägung eine fiktive Seuchenprävention vollkommen egal gegenüber den konkret drohenden Verstößen gegen den (Mutter-)Tierschutz - ad 2.
Muttertierschutz außerhalb der Restriktionsgebiete hatten wir schon abgespeist und das hat auch niemand in Abrede gestellt, also bitte keine stumpfen Ablenkungsmanöver!
Ich weiß nicht, wo Dein jagdliches Alltagsgeschehen sich abspielt, ICH erlebe auf 99% der Jagden KEINE Gewichtsbeschränkungen, Trophäengebühren beim Schwarzwild kenne ich ebenfalls nur noch von Bundesforten.
Die Abschuss - Zahlen von 5 Landkreisen in Hessen mit den sehr geringen angegebenen Bachenabschüssen habe ich bereits erwähnt, das trifft den Nagel wohl auf den Kopf
Ich persönlich habe erst letztes Jahr eine private DJ erlebt, bei der eine entsprechenden Ansage gretätigt wurde, dass nur Sauen bis 40 KG frei sind und bei überschreiten dieser Gewichtsgrenze eine Strafe von 10 Euro pro Kilo bei der Übernahme fällig sei, verlassen.
Frischlinge unter 15 KG aufgebrochen waren laut Ansage auch tabu.
Dies Jagd hatte im letzten Jahr einen Wildschaden von 16000 Euro auf 390 ha zu leisten,
dies spielt aber tatsächlich keine Rolle.
BTW, derselbe Pächter hat nebenbei auch noch eine Top Rotwildjagd in 35 km Entfernung, ein bisschen Spaßfaktor bei der Jagd sollte wohl drin sein!
Finanziell sind ihm eben keine Grenzen gesetzt!
WAS ich sehr wohl erlebe, ist die Ankündigung, dass schlecht geschossene Stücke - und hier und da auch rauschige Keiler - von den Erlegern übernommen werden "dürfen". Und ich begrüße derartige Ansagen ausdrücklich!
Das ist auch in Ordnung, hat aber weinig bis keinerlei Relevanz zur unserer Ausgangsfragestellung!