Anschuss Nachsuche Rotwild

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Ist das in der Masse der Rotwildreviere von den SHF überhaupt leistbar?


In den richtigen Rotwildrevieren, die ich kenne, wird der Bestand, die Jagd und die Nachsuche nicht dem Zufall überlassen. ;) Da ist alles mit Plan unterlegt, wer sitzt wann und wo, wo und wann sind jegliche Störungen zu unterlassen... bis zur Bergung ist da alles vorbereitet.

Wenns da zur Jagd geht, dann ist auch ein HF erreichbar und niemand muss erst Fragen stellen was man nun machen und wen man anrufen könnte. Selbstverständlich wird dann auch jeder Gast entsprechend eingewiesen oder gleich begleitet. In den Wechselwildrevieren und bei den Abstaubern geht es da sicherlich etwas lockerer zu.
 
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1.
Am Anschuss liegt die Wahrheit. Vorsichtig angucken, markieren ("verbrechen"), und dann aus Pirschzeichen, Beobachtungen und "Bauchgefühl" Lage ehrlich (!!!) beurteilen. Wenn einem alles nach einem guten Schuss aussieht, max. 150m mit dem Gebrauchshund hinterher.
Wenn man natürlich schon direkt nach dem Schuss sieht, dass der Schuss schlecht war, dann kann man sich den Gang an den Anschuss auch sparen.

2.
Wenn es schon am Anschuss schlecht aussieht oder nach 150m immer noch kein Stück liegt, abbrechen, Nachsuchenführer rufen.



Eigentlich ganz einfach. Klappt bloß selten. Entweder überwiegt bei der Beurteilung des Anschusses mehr Wunschdenken statt Ehrlichkeit oder es fehlt an der Einsicht, dass "der hat auch einen Hund" nicht unbedingt bedeutet, dass der das genauso gut kann wie ein erfahrenes Gespann.
 
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1. Wer sich zutraut, einen Jährlingsbock mit 12kg auf 120m zu erlegen, der wird auch jeden Hirsch mit 50kg+ auf 200m treffen. Die Murmel fliegt gerade aus und bei jeder halbwegs vernünftigen Laborierung und 4cm hoch / 100m ist der Geschossabfall auf 200m auf einen Hirsch nicht kriegsentscheident.
2. Nach den gezeigten Pirschzeichen vermute ich einen Muskeltreffer am (Vorder)Lauf. Weich oder gar Lunge schließe ich bei 900m Riemenarbeit eigentlich aus. Das wäre schon einer der ganz wenigen Ausnahmen, wo das mal vorkommt. Bei einem solchen Treffer braucht man nicht über Kaliber oder Geschoss diskutieren. Da spielt beides kaum eine Rolle, sondern eher die Begleitumstände, die Tagesform vom Hund und NSF. Evtl. noch die Witterung.
3. Wenn die Kugel aus der 308 in der Kammer sitzt, fällt jedes Stück Rotwild binnen weniger hundert Meter. Mir ist jeder Schütze lieber, der seine 7x57 R oder 308 sicher ins Ziel bringt, als alle, die mit 9,3 oder 8x68 wunderschöne Löcher in der Landschaft produzieren, oder eben zufällig das Stück dort treffen, wo es zwar schmerzhaft aber nicht binnen 30 Sekunden tödlich ist.
4. Ich kann nicht erkennen, dass der TS bzw. sein Vater einen Fehler gemacht haben, der den Ausgang der Nachsuche negativ beeinflußt hat. Als Gäste im fremden Revier sind sie auch eher auf die Kontakte des Revierinhabers angewiesen, als auf die eigenen Kontakte zu den örtlichen NSF. Der Einzige Fehler wäre m.E. ohne einen (zwei, drei) Kontrollschüssen mit dieser Waffe weiter zu jagen.
 
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Das von mir beschossene Rotwild liegt in 80% der Fällen nicht am Anschuss (308 bleihaltig 180grs). 50 - 150 m Todflucht bei Kammerschuss ganz normal.
Ich hab bestimmt 80Stücke Rotwild mit der 308 bleihaltig 150gr erlegt. Mein Vater ein Vielfaches davon. Ich müsst mich schwer täuschen, aber es waren sicher keine 20%, die nicht am Anschuss oder innerhalb von 20m lagen.
 
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Wäre der Idealfall, bevor es zuerst mit dem Universalhund "probiert" wird!

Ich kenne mehrere Rotwildreviere, wo es so gehandhabt wird - hat sich bewährt!
Naja, ich weiß nicht. Nen Nachsuchenspeziallisten zu holen wenn man am Anschuss Lungenschweiß findet? Viertelstunde Sitzen bleiben, Anschuss kontrollieren, NSF kontaktieren, bis der Hund und Gerödel zam hat, hergefahren ist, da wirds regelmäßig anderthalb bis zwei Stunden nach dem Schuss, bis der da ist. Dann wirds dunkel, dann sucht man eh erst Morgens. dann kann man das Kalb, das nach 50m in den Buchenrauschen liegt auch gleich liegen lassen. Praktikabel ist das nicht. Für die Nachsuchenstatistik und das Anlernen von jungen Schweißhunden kann dass ideal sein, bei entsprechenden Pirschzeichen sollte das aber jeder "Universalhund" auch können.

Das kann an der Waldstruktur in der Heide liegen, dass man dort das Stück auf 50 oder mehr Meter liegen sieht. Im Naturverjüngungsbetrieben funzt das meist nicht: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich hier bewähren würde, ohne massig Wildpret verkommen zu lassen.
 
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@Diplomwaldschrat : was Du schreibst, ist einfach Unfug! Wenn ein Stück nach 900m nicht liegt, liegt kein Waidwund - oder Lungenschuss vor? Wie kommst Du zu solchen Aussagen? Zumal gerade "Weichschüsse" ja eine riesige Spannweite von gleich hinter dem Zwerchfell bis vor den Keulen haben. Da kann die Leber beteiligt sein genau wie nur der Pansen, das kleine Gescheide etc. Und Stücke mit solchen Treffern liegen innerhalb von 900m???

Genauso mutig ist Deine Aussage zum Treffer, was spricht für Deine Aussage? Muskeltreffer am Vorderlauf? Woran erkannt???
Übrigens suche ich immer noch nach Kritik am Verhalten des Schützen - ich habe nichts gefunden.
 
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Wenn der Revierleiter das leisten möchte und kann, ist das sehr schön . Aber das sind sehr spezielle Bedingungen.
Ich sprach vom Idealfall, in diesem "Idealfall" sind in einem sehr großen Rotwildrevier 2 bzw. 3 Schweisshunde ( 2 mit HP) mit 2 Führern vorhanden, sodass damit eigentlich alles abgedeckt wird.
 
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In den richtigen Rotwildrevieren, die ich kenne, wird der Bestand, die Jagd und die Nachsuche nicht dem Zufall überlassen. ;) Da ist alles mit Plan unterlegt, wer sitzt wann und wo, wo und wann sind jegliche Störungen zu unterlassen... bis zur Bergung ist da alles vorbereitet.

Wenns da zur Jagd geht, dann ist auch ein HF erreichbar und niemand muss erst Fragen stellen was man nun machen und wen man anrufen könnte. Selbstverständlich wird dann auch jeder Gast entsprechend eingewiesen oder gleich begleitet. In den Wechselwildrevieren und bei den Abstaubern geht es da sicherlich etwas lockerer zu.
Und das gilt für den Großteil der Rotwildreviere? Da ist jederzeit ein erfahrener SHF verfügbar?
 
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22 Sep 2023
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Hier ist das so und man hat gelernt, dass es vorteilhaft ist, einen NSF immer zur Verfügung zu haben.
Ich schreibe bewusst NSF, d.h., das ist rasseunabhängig!
 
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19 Mai 2011
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Das muss man örtlich differenziert sehen. In den Rotwildgebieten ist das eher möglich als in unserem NW Hegering. Hier stehen sich die NSF mit geprüften Gespannen und zuviel Nachwuchs die Beine in den Bauch.
 
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Bei allem Respekt @Diplomwaldschrat vor Deiner Praxis.
Aber Du schließt

bei 900m Riemenarbeit
aus und damit gehe ich absolut bei Hochwild allgemein und bei Rotwild im Besonderen nicht einig.

Ich erlebte selbst z.B. im letzten Jahr eine Nachsuche auf einen Rotspießer mit Steckschuß schräg von hinten durchs Gescheide, die dauerte 4 h, reichte10 (!) km und das Stück war noch auf den Läufen und erhielt den Fangschuß; es stellte sich erst ganz am Ende der Suche !

Steckschüsse auf den Körper (hinten) halte ich auf hohe Entfernungen für wahrscheinlicher als bei Normaldistanzen, v.a. mit den Kalibern an der unteren Grenze der Mittelmaße...(z.B. .308 - siehe anderer Faden von @Westwood).
 
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In der „Verbandszeitschrift“ des LJV-NRW sind regelmässig die anerkannten Schweisshundführer bzw. -stationen in NRW publiziert, möglicherweise auch im Internetauftritt des LJV-NRW. (Ob das in anderen Landesverbänden auch so ist, entzieht sich meiner Kenntnis.) Das können/sollten die Beständerinnen wie Beständer zum Anlass nehmen, ganz unabhängig von einem Notfall Kontakt zum nächst gelegenen Schweisshundführer aufzunehmen, um sich bekannt zu machen und um ein gutes Verhältnis aufzubauen. Die Stationen haben meist auch gute Kontakte zu Kolleginnen/Kollegen, so dass bei Unabkömmlichkeit auch ein anderer Schweisshundführer kontaktiert werden kann. Ich meine, dass das auch bei Schwarz- und Rehwild wichtig ist. Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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Das muss man örtlich differenziert sehen. In den Rotwildgebieten ist das eher möglich als in unserem NW Hegering. Hier stehen sich die NSF mit geprüften Gespannen und zuviel Nachwuchs die Beine in den Bauch.
Ist das in den Rotwildrevieren wirklich allgemeingültig oder werden eine handvoll Vorzeigereviere plötzlich zum Standard erklärt.
 
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22 Sep 2023
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Ich wehre mich v.a.gegen Aussagen wie " bei 900m Fährtenlänge schliesse ich einen Weichschuss aus" und dann die Diagnose Muskeltreffer am Vorderlauf! Woran soll man das auf den Bildern erkennen? Es ist eine gute Ausrede, aber leider Schönfärberei, wenn man ein Stück bei einer Nachsuche nicht bekommt!
Was wissen wir denn in diesem Fall? Eigentlich nur, dass der Spiesser irgendwo getroffen wurde und dass die Nachsuche nicht erfolgreich war.
Das kann alles von Bagatellverletzung bis zu tödlichem Treffer bedeuten.....
Dem Schützen ist sicherlich kein Vorwurf zu machen! Shit happens....
 
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10 Jan 2016
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Das von mir beschossene Rotwild liegt in 80% der Fällen nicht am Anschuss (308 bleihaltig 180grs). 50 - 150 m Todflucht bei Kammerschuss ganz normal.
Lose Gedanken dazu
308 und 180 grain ….., kann man machen
Wenn bei mir nicht 80% am Anschuss oder bis max 50m liegen würden , würde ich denken ich habe einen nicht optimalen Haltepunkt.

Ps
Ändere Deinen Nick oder schiess Dein Rotwild mit der 30-06 😎
 

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