Anfänger- und Drillingsfragen

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Hallo allerseits,

nach etlichem Lesen und Stöbern in diesem und in anderen Foren - auch unter Ausnutzung der SuFu, die mir aber meine Fragen nicht befriedigend beantworten konnte - hoffe ich, hier entsprechende Ratschläge zu bekommen.

Die Situation ist folgende:

Urogroßvater, Großvater, Vater - alles Jäger, bin quasi damit aufgewachsen. Bei mir selbst hat es etwas länger gedauert, vor allem berufsbedingt. Deswegen habe ich auch den Kompaktkurs gewählt - für den normalen fehlt mir einfach die Zeit.
Überflüssig zu erwähnen, dass sich Großvater und Vater ziemlich gefreut haben, als ich - keine 30 mehr - die Anmeldung präsentiert habe.
Von ersterem gab es auch gleich das Versprechen: "Drilling und Repetierer kriegst du von mir". Soweit so gut. Es handelt sich dabei um einen 30.06-Repetierer mit 2,5-10X50 - also nachjagdtauglich für Sauen bzw evtl. kommende Drückjagden.

Mein "Problem" ist der Drilling. Wobei es wohl eher ein Luxusproblem ist. 12/70 und 8x57 - die Kombination nutzen hier nicht nur die beiden erwähnten Altvorderen seit Jahren zu ihrer vollen Zufriedenheit, auch andere.

Allerdings ist die Waffe an sich etwas besonderes - zu schade für einen Anfänger?
Das Modell ist ein Sauer&Sohn, Baujahr 1951 - allerdings mit Vorkriegsstahl. Keine Spuren von Rost oder dergleichen. Dazu kommt ein Schaft aus dunkelstem Wurzelmaserholz, tiefgestochene Gravuren, lange Seitenplatten etc - optisch ein Gedicht.
Mit FLG schießen Kugellauf und beide Schrotläufe Fleck auf 45 Meter, die Toleranzen sind - laut Büchsenmacher - Null.

Mein erster Gedanke war: Einstecklauf in den rechten Schrotlauf und das Nonplusultra für das Revier ist vorhanden. Allerdings raten viele davon ab - die Belastung für den Verschluss wäre zu groß. Ist hier wirklich nichts machbar in Richtung 5,6 bis 6,5mmm OHNE die Waffe zu ruinieren?

Was mich wirklich umtreibt, ist aber vielmehr die Frage:
Ist das eine Waffe um mit ihr ins Revier zu gehen? Kratzer reinzumachen etc? Oder täten es nicht eine gebrauchte BBF im genannten Kaliber und der Hinweis: "Verkauf den Drilling und gönn dir dafür noch etwas schönes" in Richtung Großvater?
Abgesehen davon dass er ihn nicht befolgen würde weil er ihn seit 20 Jahren für mich aufhebt - ich hab einfach ein ungutes Gefühl sofort mit einem materiellen Wert von "deutlich mehr als 15.000 Euro" (Zitat BüMa, für genaueres bräuchte der mehr Zeit) die Kanzeln hochzukraxeln. In Katalogen stehen Waffen dieser Art heutzutage ab 30.000 Euro aufwärts. Weit außerhalb meiner Regionen - ich könnte vielleicht 3.000 Euro investieren.

Danke fürs Lesen und evtl. Antworten und die Bitte - nicht falsch verstehen, ich weiß dass das ein Luxusproblem ist und viele Anfänger gern in meiner Lage wären. Nur hab ich mir bisher alles selbst erarbeitet - und in den letzten fünf Jahren niemanden bei egal was für Jagden mit einer annähernd vergleichbaren Waffe gesehen - schon gar keinen Anfänger.

MfG

Carra
 
A

anonym

Guest
ich auch den Kompaktkurs gewählt - für den normalen fehlt mir einfach die Zeit.
Überflüssig zu erwähnen, dass sich Großvater und Vater ziemlich gefreut haben, als ich - keine 30 mehr - die Anmeldung präsentiert habe.

herzlich Willkommen hier.
schon mal alles Gute für die Prüfung.



die Belastung für den Verschluss wäre zu groß. Ist hier wirklich nichts machbar in Richtung 5,6 bis 6,5mmm OHNE die Waffe zu ruinieren?

auf Dauer ja, selbst Hersteller der Waffe und auch doe für die Einsteckläufe empfehlen max. 22 Hornet, wird schon seine Gründe haben.
Du willst ja auch dauerhaft Freude am Erbstück haben.

Ist das eine Waffe um mit ihr ins Revier zu gehen?

wenn du damit sichr und schnell klar kommst warum nicht.
Geh erst einmal mit dem Repetierer und dem Drilling 2-3 Jahren jagen, dann merkst du schon selbst was eventuell noch fehlt: eine Flinte!

Gruß

K. Bell
 
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kauf dir sowas und mache das gleiche wie dein Großvater: halte das gute Stück in Ehren und vererbe es der nächsten Generation - und fürs schlechte Wetter kann man sich immer noch was günstiges holen
 
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Carrabas schrieb:
...
Allerdings ist die Waffe an sich etwas besonderes - zu schade für einen Anfänger?....
MfG

Carra

Erstmal Herzlich willkommen hier...! :)

Was ist denn zu schade für einen Anfänger?? Ich kenn jemanden,der hat schon länger den Jagdschein und so wie der mit seinen Waffen umgeht,gehört dem eigentlich keine eine...! :roll:
Geh mit dem Drilling jagen und behandel in gut! 8)

Gruß
F
 
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Als Ansitzwaffe ist der Drilling Zeitlos; und immer gut.

Dein Großvater hat das Teil in Ehren geführt und es sein sehnlichster Wunsch das du ihn weiter jagdlich führst.

Traditionen sind nicht immer was schlechtes;

zumal das Kaliber 8x57 IRS absolut Top ist.
( leider kannst du zu diesem Ergebnis die beiden Frilis von 38 und 48 Kg von gestern nicht mehr befragen : die haben den Kontakt mit diesem Kaliber aus der BDB stumpf mit Ableben quotiert....)


Andreas
 
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Ich wuerde die Knarre auch unbedingt behalten - schon aus emotionalen Gruenden - und halt entsprechend vorsichtig sein.

Die Wertschätzung auf ueber 15000 Euros halte ich allerdings fuer nicht sehr realistisch. Was raucht der betreffende Buechsenmacher fuer einen Stoff? :? :lol:

Wegen EL: habe in fast genau demselben Drilling (S&S300, BJ 74, 12-12-7x65R) einen 5,6x50R EL seit etlichen Jahren. Bei mir wackelt nix, aber ich gebe auch nicht sooooviele Schuesse im Jahr damit ab. Wie es allerdings mit den Stahlqualitäten bei einem entsprechend älteren Drilling aussieht, entzieht sich meiner Kristallkugel.

Mit einem EL in Hornet machst Du sicherlich nichts verkehrt :wink:

Rehdubletten sind eher selten und ansonsten hast Du ein sehr gutes Kaliber in der 8x57.

Fuers Schlechtwetter und fuers Grobe kannst Du ja dann den Repetierer hernehmen :wink:

Viel Glueck noch bei der Pruefung!
 

steve

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Carrabas schrieb:
Ist das eine Waffe um mit ihr ins Revier zu gehen? Kratzer reinzumachen etc? Oder täten es nicht eine gebrauchte BBF im genannten Kaliber und der Hinweis: "Verkauf den Drilling und gönn dir dafür noch etwas schönes" in Richtung Großvater?

Um Himmels Willen, wenn Dein Großvater sich seit Jahren darauf freut, dass sein Enkel mit seiner Waffe raus geht, dann musst Du das ja geradezu machen.

Zu schade ist die Waffe nicht. Wie gesagt, 15.000 € ist sie sicherlich nicht wert. Aber selbst wenn, der Sinn einer Waffe ist gebraucht zu werden. Mein Vater hat mir zum Abitur einen Drilling geschenkt. Neben dem ideellen Wert, ist die Waffe auch so bestimmt nicht billig gewesen. Ich nutze sie trotzdem bei jeder Gelegenheit. Hab mir z.B. die Gravuren und Maserungen des Holzes schon in mancher langweiligen Stunde auf dem Sitz betrachtet und mich daran erfreut. :wink: Es ist einfach ein ganz tolles Gefühl mit so einem tollen Stück Handwerkskunst draußen zu sein. Weit weg von der seelenlosen Massenproduktion. :wink:

Wh

Steve
 
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Der Drilling ist nicht zum ansehen gebaut worden sondern zum Jagen das hat ja dein Großvater auch damit gemacht!

Zum Thema Einstecklauf in Rehwildtauglichem Kaliber lass bitte ja die Finger von .222Rem aufwärts auf die Dauer und das sind nicht viele Schüsse fängt die schöne Waffe an zu wackeln im Gebälk.

Für solch ein Fall wurde die 6x70R entwickelt auch wenn viele die Patrone als Kroppzeug verleiden die sehen nicht den Zweck der Patrone.

Wahei catweasel
 
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Willkommen und allzeit Weidmannsheil,

nimm den Drilling und geh ins Revier. Vom rumstehen wird er auch nicht besser. Eine Geldanlage sind Waffen auch nicht und Geschichten um den Drilling wirst Du nicht erzählen können, wenn der hinter der Blechtür sein Dasein fristet. Der Drilling knüpft ein noch festeres Band zwischen Dir und Deinem Großvater. Wenn Du die Waffe Deinem Sohn weitergeben kannst und und zu jeder Kerbe eine Geschichte parat hast, dann ist der Drilling richtig verwendet worden. Man kann ihn ja pflegen und warten lassen. Da hält der Dein Jägerleben lang. Ich nutze eine Sauer DF in 16/70 von meinem Vater, die vorher dem Vater eines Jagdfreundes von ihm als feste Betriebswaffe zugewiesen war, der mit über 80 Jahre noch auf seinem Eisenschwein (MZ 150 Trophy TS) auch bei Schnee über den Berg fuhr, um nach den Fallen an der Fasanerie zu sehen und den einen oder anderen Fuchsbalg zu erbeuten. Und wenn er bei mir zu Besuch ist und wir zusammen sitzen, dann kommen die gemeinsamen Erlebnisse um diese Waffe und unsere Hunde zur Sprache. Das ist einfach Klasse.

Grüße,
Alg_de
 
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Hallo,

besten Dank für die prompten und netten Antworten.
Anbei hab ich mir das Zitat von Winchester rausgepickt.

winchester schrieb:
Die Wertschätzung auf ueber 15000 Euros halte ich allerdings fuer nicht sehr realistisch. Was raucht der betreffende Buechsenmacher fuer einen Stoff? :? :lol:

Wegen EL: habe in fast genau demselben Drilling (S&S300, BJ 74, 12-12-7x65R) einen 5,6x50R EL seit etlichen Jahren.

Mit einem EL in Hornet machst Du sicherlich nichts verkehrt :wink:


Viel Glueck noch bei der Pruefung!

zur Wertschätzung: Die Waffe ging vom Vor- und Erstbesitzer, den ich mit sehr jungen Jahren noch kennen gelernt habe, nach dessen Tod an meinen Großvater. Es sind sämtliche Schussbücher vorhanden und weisen für den Kugellauf bis heute knapp 280 Schuss aus, was in dem Kaliber kaum der Rede wert ist. Von daher meinte der BüMa: Zustand nahezu neuwertig - und ist er auch.

Mit einer Ausnahme (2 Jahre) ist der Drilling seit dieser Zeit (insgesamt 25 Jahre) bis auf einen Einsatz vor 2 Monaten (Schießstand) nicht mehr genutzt worden, sondern wurde seitdem nur noch verwahrt und gepflegt - wohl für mich. Der Drilling war ihm zu schwer - sind zumindest seine Worte :wink: .

Die Hornet würde mir - zur Not - reichen als EL. Füchse die etwas zu weit weg für Schrot sind, so zwischen 35 und 60 bis 70 Meter entfernt, sollten damit machbar sein. Ein Rehwildtaugliches Kaliber wäre mir allerdings das liebste - allerdings werde ich mit Sicherheit nichts machen, was der Waffe schaden könnte.

Besten Dank noch für die guten Wünsche zur Prüfung - vieles ist aus meiner "Jugendzeit" noch hängengeblieben und wurde in den letzten Jahren aufgefrischt. Der Lehrgang läuft - und fällt mir leichter als erwartet.
Die Vorbelastung ist gut - ein Mitschüler hat kein solches Elternhaus und scheint zunehmend überfordert mit dem Kompaktkurs.

MfG

Carra
 
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Ich habe einen Sauer 3000 ebenfalls geerbt, ist allerdings etwas neuer. Für den Einstecklauf waren seinerzeit wohl einige kleinere Arbeiten nötig, aber es lohnt sich. 30-06 und 5,6x50RM ist für unser Revier die ideale Ansitzkombination. Auch nach 25 Jahren rappelt da nix, der Drilling schließt dicht.

Am Wochenende habe ich mich wieder über einen sauberen Schuss mit der kleinen Kugel auf ein Kitz ohne Wildbretentwertung gefreut. Da hätte die 30-06 wohl mehr zerstört.

Bis auf ganz wenige Ausnahmen geht immer der Drilling mit zum Ansitz, Drückjagd, Pirsch oder Nachsuche, da schlägt dann die Stunde des Repetierers. Der Sauer 3000 schießt bekanntermaßen sehr gut, das ist für einen Jungjäger absolut beruhigend, wenn er sich auf seine Waffe verlassen kann.

Also nimm ihn mit, und der Tipp mit dem Lodenetui ist wirklich gut!

Schau mal in die Preise, mehr als 2500 Euro, je nach Optik und Montage bringen die guten Stücke kaum. Meist liegen sie sogar unter 2000 Euro, weil mit 4x oder 6x - Glas und SEM wenig vielseitig.
 
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ja dafür sage ich danke an duncan - und werd mir auch so ein futteral zulegen. wegen dem wert hab ich mich denk etwas missverständlich ausgedrückt - der BüMa sagte auch das man höchstens die Hälfte bekommt.
Mir ging es auch weniger um die Zahlen (Verkauf käme in keinem Fall in Frage) - ich denke/dachte dass man als Neuling sprichwörtlich klein anfängt.

Weisst Du evtl noch welche "kleineren Arbeiten" für deinen EL 5,6 notwendig waren? Der Gasdruck der käuflichen Laborierungen ist ja auch nicht ohne...
Nebenbei hab ich vor einer Weile auf Wikipedia gelesen dass die 6x70R einen auch für ältere Drillinge verträglichen Gasdruck haben soll - hat jemand Erfahrungen?

MfG

Carra
 
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9 Okt 2007
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Danke, schonmal zwei Sachen die ich dann mal nachfragen kann. die 6x70 hat sich erledigt, hat hier im Forum ja ein recht bescheidenes Ansehen.
Ergo bleibt nichts außer der Hornet nehme ich an?

MfG

Carra
 

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