Ab welchem Monat können Kitze allein überleben?

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Lieber @Bluadwurz Nun, wenn es so funktioniert :unsure: ist ja prima. Ich habe solange ich jage in reinen Waldrevieren gejagt. Zu Deinen Aussagen ein paar Bemerkungen:
1. Wenn im Mai und Juni soviele Rehe erlegt wurden, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Der Kitzabschuss wurde im letzten Jahr untererfüllt und es sind einfach zu viele da
b) Das Revier hat einen geringen Geißenbestand, der hohe Abschuss ergibt sich aus Zuwanderungen von Revieren in denen der Abschuss des weiblichen Wildes vernachlässigt wird.
Über eine Altersklassenaufteilung des erlegten Wildes redet in vielen Revieren niemand mehr. Reh ist Reh, wenn tot dann gut.
Wenn der Abschuss auf diese Weise funktioniert :unsure: und das im Wald ohne Kirrung, dann sollte man die Ausnahme nicht zur Regel erheben.
Oder kommt ein wesentlicher Anteil auf Drückjagden zur Strecke?

Im Wald-Feld-Revier bejagen wir unter ständiger Verbesserung der Lebensbedingungen für Wildtiere im Offenland das Rehwild nicht. Wir "produzieren" da aber Rehe, die mit Freizeitdruck fertig werden. Je nach Zwischenfruchtanbau und Deckungsfunktion der Hecken nach Laubabfall wandern die Rehe dann auch bei uns ohne Geballere in Richtung Wald. Dort jagen wir scharf mit ständig wechselnder Kirrung und ernten sauberes Wildbret. Bockkitze haben Vorrang, da gerade diese vorallem Deine nachaltigen Strecken garantieren. Wie weit Rehwild in frei gewordene Lebensräume wandert, können sich viel nicht einmal ansatzweise vorstellen.

Die Schussschneisen in der Gründüngung am Waldrand sind nicht nur wegen der Sauen angelegt worden. Die meisten Gründüngungsmischungen liefern wertvolle Äsung, z.B. Buchweizen. Aber neuerdings wird auch Phazelia verbissen. Meine Wildkaninchen in der Voliere sind richtig wild drauf.

Schußschneise Gründüngung.JPG
Ein Konzept - wie auch das von Stöbi - einfach als das einzig richtige anderen Revieren überzustülpen, davor warne ich.
Wenn Fegeschäden ein Problem sind, dann interessiert niemand dass die zugewanderten Jährlingsböcke pro Stück den 10-fachen Fegeschaden verursachen als ein alter Bock, der die Kraftmeierei nicht nötig hat. Man hat für alles eine einfache Lösung: Und die ist falsch. Im Gatter konnte ich sehr gut beobachten, wie die Fegeintensität mit jedem Jahr abnimmt. Als Jährling und Zweijähriger ging da richtig die Post ab.

Warum sollen hier keine Rehe leben? Der Wald zeigt ob die Strategie stimmt und dafür gibt es nicht nur eine Verfahrensweise. Etwas anders zu machen, heißt nicht automatisch falsch.

Schönbrunn 008verkl.JPG

Ja und wenn es mal einen Winter gibt, dann wird gefüttert. Wir haben in dem einen Revier nur 150 ha Wald. Da zieht dann nochmal Wild vom Feld rein wenn der Schnee höher liegen sollte.
Nur so nebenbei: Es gibt bei uns im Revier keinen Kulturzaun. Hätte mir ja beim Forentreffen ein paar mehr Förster gewünscht. Schreiben kann jeder.
 
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Zur Ausgangsfrage:
Ich habe dieses Jahr ein Rehkitz (Gais) großgezogen, dessen Mutter ich nach einem Verkehrsunfall Ende Mai erlösen musste. Das Kitz hatte zu diesem Zeitpunkt knapp über 2 kg.

Fast zeitgleich wurde im Nachbarrevier eine Gais mit zwei Bockkitzen tot gefahren. Die Kitze waren aber offenbar um mind. zwei/drei Wochen früher gesetzt als mein Kitz. Man wollte die Kitze zu mir bringen und ich habe gesagt "beobachten" auch weil der Nachbarjäger gesagt hat, sie machen einen sehr selbstständigen Eindruck!

Die Zwillinge haben sich immer in der Nähe eines kleinen Hofes mit großen Garten aufgehalten, haben sich gegenseitig bewacht und aufgrund des guten Äsungsangebotes haben sie offenbar auch keine Not gelitten. Vor einigen Wochen hat mir der Eigentümer dieses Hofes gesagt, seine Bockzwillinge leben noch und haben sich gut entwickelt und halten sich noch immer bevorzugt um den Hof auf, auch wenn er den Eindruck hat sie seinen etwas kleiner als andere Kitze - ist ja nicht wirklich verwunderlich.

Es geht also bereits notfalls und guten Bedingungen bereits sehr früh...

Mein Kitz hat die "Behandlung" durch meine Kinder, meiner Frau und meinen Hund ebenfalls überlebt ;)
 

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Das geht mit gutem Gewissen, wenn man will! Ab 01.05. bis ca. erste / zweite Juni-Woche Intervalljagd mit Sammelansitz und hündischer Hilfe auf Schmalreh u. Böck. Ggf. im April mit WBK schon mal schauen, wo und wie man ab Mai mit Hundi spazieren geht und auch im Mai immer wieder mal schauen, wo und wie mans am WE mit der Manschaft machen könnte.

Der Rest dann im Oktober als Doublette (aber soo viel ist da nicht mehr nötig). Macht in gut zwei Stunden zw. 5 und 12 mal bumsi, je nach Waldverhältnissen. Allein im Mai an den WE schnell 40 Stückl und da kannst mir glauben, sind genug Weibsn drunter. Dann ist Jagdruhe bis August / September. Mal von JJ, die unbedingt blatten wollen abgesehen. Im Oktober / November nochmal Vollgas wg. Migration aus der Nachbarschaft (weil die alle draußen herumballern, gibts ne Verbisskonzentration im Wald und deshalb ist das extrem wichtig). Ab 1.12. Jagdruhe bis 1.5. im nächsten Jahr. Blitzsaubere Jagd bei bestem Licht auf überschaubare Entfernung bei bester, schneller und sicherer Ansprache.
Kein Kirrungsdummfug im Herbst / Winter nötig.
Danke für deine Mühe mit dem langen Text.

Ich werde das dann im nächsten Jahr mal im Mai an einem sonnigen Wochenende mit dem "schnell Bumsimachen" ausprobieren...:)

basti
 
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Ich kümmer mich mal nicht um die bislang gegebenen Antworten und gehe nur auf das Startposting ein.
"Irgendwie überleben" geht relativ früh. Da die Natur aber auch wenig zu verschwenden hat bleiben sie nicht ohne Grund lange zusammen.

Man sieht es den frühen Waisen in aller Regel ein Leben lang an, die werden einfach nicht so stark.
Machen/helfen kann man wenig. Handaufzucht geht.
Später im Jahr kann man (beispielsweise wenn jetzt um die Zeit die Wildunfälle wieder mehr werden und es eine Geiß erwischt) ansonsten wenig tun. Man kann etwas dazu helfen indem man beizeiten ein klein wenig an den Fütterungen ausbringt. Auch zu lernen wie man über die schlechtere Jahreszeit kommt will gelernt sein.
Das ersetzt zwar die Geiß nicht, aber kann eine kleine Hilfestellung sein.
 
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@wernerzwo

Sehr interessante Erfahrung, daß im Mai verwaiste Kitze (die ja durchaus im April gesetzt sein können) ohne Mutter durchkommen !
Das hätte ich bezweifelt - beweist aber, daß sie eben sehr früh auf pflanzliche Erhaltungsnahrung eingestellt sind.

Frühe Selbständigkeit wird uns nat. vorgetäuscht, weil es für Wild-Verhalten keine absolut in Stein gemeißelten Regeln gibt.

Wie dieses Kitz: aufgenommen am 27.05.20, hatte ich es den ganzen Abend ohne Ricke vor und es rief auch nicht nach ihr; es äste bereits in der Wiese...
Im Dämmern sprang es munter in den Waldhang, wo vermutlich die Ricke stand. Dort gibts es 100%ig keine Verluste (Verkehr, Wolf). Ich sah die Stücke hinterher im Sommer noch mehrmals...
Die Mama wollte eben einfach mal ihre Ruhe haben...;)
DSC02161.JPG
 
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Ja und genau die richtige

Ich kümmer mich mal nicht um die bislang gegebenen Antworten und gehe nur auf das Startposting ein.
"Irgendwie überleben" geht relativ früh. Da die Natur aber auch wenig zu verschwenden hat bleiben sie nicht ohne Grund lange zusammen.

Man sieht es den frühen Waisen in aller Regel ein Leben lang an, die werden einfach nicht so stark.
Machen/helfen kann man wenig. Handaufzucht geht.
Später im Jahr kann man (beispielsweise wenn jetzt um die Zeit die Wildunfälle wieder mehr werden und es eine Geiß erwischt) ansonsten wenig tun. Man kann etwas dazu helfen indem man beizeiten ein klein wenig an den Fütterungen ausbringt. Auch zu lernen wie man über die schlechtere Jahreszeit kommt will gelernt sein.
Das ersetzt zwar die Geiß nicht, aber kann eine kleine Hilfestellung sein.

(y)
Sag ich ja.
 
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Habe gerade die Fotos gesucht, die ich per WhatsApp bekommen habe.
Das ist vom 11.06.
1603880868751.png

Da es im Nachbarrevier ist, habe ich die Sache dann nicht mehr verfolgt, aber Mitte September hat mir der Besitzer des abgebildeten Gartens dann erzählt das die beiden wohlauf sind...
 
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Für die Aussage werde ich wahrscheinlich gelyncht, aber ich würde mal behaupten, dass bei den aktuellen Wintern im Flachland auch ein gesundes Kitz, das im August seine Mutter verliert durch Verkehr, Krankheit, etc. zu 90% überlebt.

Da ginge ich mit. Insbesondere bei dieser unglaublichen Eichelmast dieses Jahr bei uns.
 
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Nur einmal hatte ich ein solches Erlebnis.
Anfang Juni wurde auf der das Revier durchziehenden Bundesstraße eine führende Geis zum Verkehrsopfer.
Etwa zwei Wochen später zeigte sich nahe der Unfallstelle im dichtesten Brombeergestrüpp (daumenstarke Ranken) ein kleines mickriges Kitzerl. Zum erlegen war keine Zeit und Hemmungen hatte ich auch. Mein Gedanke damals, die Natur wird es schon richten und der Fuchs als Waldpolizei seiner Arbeit nach kommen.
In der ersten Augustwoche war ich wieder mal in diesem Revierteil um zu blatten. Auf die ersten Fieptöne hin, stand plötzlich dieses Kitz vor mir. Weder abgekommen noch sonst irgendwie nicht körperlich dem Alter entsprechend.
Erlegt hab ich es dann Mitte Oktober. Gewicht: 8,5 kg - durchaus ein mittleres Kitzgewicht, (ich hab mir das extra notiert), keine Auffälligkeiten, keine Anzeichen für Krankheit oder übermäßigen Parasitenbefall.
Ob es alleine unbeschadet durch den Winter gekommen wäre? Ich denke mal ja.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Grad egal ob ÖJVler, BJVler, oder sonst ein Vler. Wer wissentlich die Gais vorm Kitz schießt, soll bitte den Blitz beim Scheißen treffen. Und nein da gibts 0,0 gar nichts zu diskutieren.
Unwissentlich ist es dann kein Problem :unsure:
Dann durften bei Drückjagden keine Ricken geschossen werden.
Das ist Blödsinn, was du das sagst, es ist eine Vermenschlichung von Wild dem Kitz ist es egal ab November, ob es eine Ricke gibt oder nicht es ist wissenschaftlich mehrfach belegt, dass die Ricke ab November keinen Einfluss auf die weitere Entwicklung oder das wohlergehen hat.
Übrigens deckt sich das auch mit meinen Beobachtungen der letzten 11 Jahre in meinem Revier. Nicht die Ricke, sondern der Lebensraum und die Wilddichte sind entscheidend.
 
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dem Kitz ist es egal ab November, ob es eine Ricke gibt oder nicht es ist wissenschaftlich mehrfach belegt, dass die Ricke ab November keinen Einfluss auf die weitere Entwicklung oder das wohlergehen hat.
Bitte um Quellen. Das ist auch mein Kenntnisstand, aber würde es gern nachlesen
 
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Unwissentlich ist es dann kein Problem :unsure:
Dann durften bei Drückjagden keine Ricken geschossen werden.
Das ist Blödsinn, was du das sagst, es ist eine Vermenschlichung von Wild dem Kitz ist es egal ab November, ob es eine Ricke gibt oder nicht es ist wissenschaftlich mehrfach belegt, dass die Ricke ab November keinen Einfluss auf die weitere Entwicklung oder das wohlergehen hat.
Übrigens deckt sich das auch mit meinen Beobachtungen der letzten 11 Jahre in meinem Revier. Nicht die Ricke, sondern der Lebensraum und die Wilddichte sind entscheidend.

Das würde ich so nicht sagen!
1. laufen die Kitze der Gais -auch ohne das sie noch gesäugt werden- sehr lange nach
2. wenn die Gais absolut keinen Sinn mehr für das Kitz hätte, würde die Natur 1. nicht machen
3. sehe ich an meinen Kitz, wie anhänglich dieses jetzt noch ist

Natürlich ist die Natur grausam und viele Kitze würden auch so (zu?) früh Ihre Mutter verlieren! Aber mit Absicht die Gais von den Kitzen wegschießen ist für mich ein NO-GO beim Ansitz!
So gerne ich auf DJ gehe, es ist für mich immer eine sehr zwiespältige Sache und ich bin immer froh, wenn ich ein Kitz als erstes erlegen kann.
 
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Für die Drückjagd und die Einzeljagd gelten oft unterschiedliche Regeln und Einstellungen über den Muttertierschutz. Wird auf der Drückjagd die Regel befolgt, zuerst das Kitz zu erlegen, dann wird so eine Veranstaltung schnell uneffektiv. Das bewußte Trennen der Kitze von der Geiß ist Teil des natürlichen Feindvermeidungsverhaltens. Im unterholzreichen Wald führt die Geiß eben auch mal den Wolf (oder Hund) an der Nase herum. Je weniger Regeln bei einer Drückjagd gelten, umso effektiver und damit auch diskussionswürdiger, angreifbarer wird sie. Die Gewinnzone wird umsogrößer, jemehr man in der moralischen Grauzone fischt und sich die Regeln zusammenbiegt, wie man sie braucht.
 
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Unwissentlich ist es dann kein Problem :unsure:
Dann durften bei Drückjagden keine Ricken geschossen werden.
Das ist Blödsinn, was du das sagst, es ist eine Vermenschlichung von Wild dem Kitz ist es egal ab November, ob es eine Ricke gibt oder nicht es ist wissenschaftlich mehrfach belegt, dass die Ricke ab November keinen Einfluss auf die weitere Entwicklung oder das wohlergehen hat.
Übrigens deckt sich das auch mit meinen Beobachtungen der letzten 11 Jahre in meinem Revier. Nicht die Ricke, sondern der Lebensraum und die Wilddichte sind entscheidend.
Da Rehkitze von Mitte April bis Mitte Juni gesetzt werden, ist ein Zeitpunkt Oktober bzw. November zu nennen, wann man die Geiss entnehmen kann, nicht sehr empfehlenswert. Da halte ich mich eher an jung vor alt und wenn um diese Zeit eine einzelne Geiß bei einer DJ anwechselt bleibt der Finger eben gerade.
 
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Zu Deinen Aussagen ein paar Bemerkungen:

1. Wenn im Mai und Juni soviele Rehe erlegt wurden, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Der Kitzabschuss wurde im letzten Jahr untererfüllt und es sind einfach zu viele da
b) Das Revier hat einen geringen Geißenbestand, der hohe Abschuss ergibt sich aus Zuwanderungen von Revieren in denen der Abschuss des weiblichen Wildes vernachlässigt wird.

Lieber Colchicus, ich bin kein Hellseher, aber ich vermute, Du triffst ins Schwarze. Es ist halt ein Kreuz mit den lieben Nachbarn .... ;)

Über eine Altersklassenaufteilung des erlegten Wildes redet in vielen Revieren niemand mehr. Reh ist Reh, wenn tot dann gut.

Das ist die typische BJV´ler / Hobbyjäger - Tönung. Ein Revier ist möglichst schonend, effizient und nach gesicherten Erkenntnissen zu bejagen. Wenn Du mir moderne Quellen nennst, die beim REHWILD eine ausdifferenzierte Altersklassenbejagung wissenschaftlich belegen, werde ich die Meinen überzeugen und ab nächstes Jahr umstellen. ;)
Nach alldem, was ich mir an seriösen Quellen angelesen habe, deutet vieles darauf hin, dass man beim Rotwild differenziert vorgehen muss. Dafür habe ich aber keine Verantwortung. Wenn ich sie hätte, würde ich es tun .

Beim Rehwild jedoch ist ein genetisch gesunder, vitaler Bestand in einem nicht übernutzten Revier JEDERZEIT gesichert. Aber komm mir bitte nicht mit Euren beiden akademischen Allzweckwaffen, die Ihr immer dann ins Feld führt, wenn Ihr eine Meinung braucht, die zu Euch passt. :cool:

Wenn der Abschuss auf diese Weise funktioniert :unsure: und das im Wald ohne Kirrung, dann sollte man die Ausnahme nicht zur Regel erheben..

Wenn man will, funzt das bei Rehleines eigentlich immer. Der Maxl muss noch nicht mal richtig hinein, verlassen die meisten Rehleins schon die Wohnung, kommen schnell zur Ruhe, schauen und wundern sich, sichern und wenn da einer sitzt, machts bumsi. Man muss nur wollen. Wenn ich aber alles in Frage stelle, dann kann ich 100 Jahr im Wald jagan und es funzt nicht, wenn es mir zuwider ist.

Oder kommt ein wesentlicher Anteil auf Drückjagden zur Strecke? .

Du kennst mich doch, was ich davon grundsätzlich halte. In manchen Jahren haben wir sie gebraucht. Heuer nicht!
Manchmal ist das Leben beschissen, dann wieder schreist JUHU. Heuer wars jedenfalls Juhu (ohne Nachbarn, aber das weist ja eh, versteht sich von selbst).

Im Wald-Feld-Revier bejagen wir unter ständiger Verbesserung der Lebensbedingungen für Wildtiere im Offenland das Rehwild nicht. Wir "produzieren" da aber Rehe, die mit Freizeitdruck fertig werden. Je nach Zwischenfruchtanbau und Deckungsfunktion der Hecken nach Laubabfall wandern die Rehe dann auch bei uns ohne Geballere in Richtung Wald.

Das hört man als Öko gern. Hab ich auch angeleiert, allerdings mit dem Landratsamt und den Naturschützern vor Ort im Schulterschluss, sodass da auch außerhalb des Jagdreviers was passiert und ganz unabhängig vom jagdbaren Wild als echte Naturschutzleistung ohne Eigennutz. Hab ich Dir ja schon mal erklärt, wie ich das seh unabhängig von den Hobbyjägern.

Dort jagen wir scharf mit ständig wechselnder Kirrung und ernten sauberes Wildbret. Bockkitze haben Vorrang, da gerade diese vorallem Deine nachaltigen Strecken garantieren. Wie weit Rehwild in frei gewordene Lebensräume wandert, können sich viel nicht einmal ansatzweise vorstellen. .

GEENAU, die Vorstellungskraft manches jagenden Zeitgenossen ist gerne mal begrenzt, aber dafür sind ja dann auch wieder ausgleichende Kräfte am Werkeln, nicht wahr! ;)
Wenn Du kirrst, werd halt dann glücklich damit, solang der Wald wächst. Ich halt nix davon. Aber dass das klar ist: Sauber geerntetes Wildbret hat mit Kirrung soviel zu zun, wie die Klosterschwester mit der Bordsteinschwalbe, also NIXN.

Und Vorrang hat IMMER das, was vor dem Lauf ist, tierschutz- und jagdrechtskonform in die Gefriertrue befördert werden kann, damit der Wald wächst und die Menschen ZUERST den CO2- speichernden Wald als Erholungs- und Freizeitfunktion und DANN das Wild als Lebensmittel genießen können, wenn sie hungrig aus dem intakten Wald kommen.

Und nach Absprache mit dem werten Bauern macht der Öko draußen auch gern Äsung, denn was draußen frisst und bleibt, verbeißt drin nix. Gilt aber blos, wenn sie draußen auch Ruhe finden, die Knospenbeißer. Ist zuviel Gaudi, sind Rehleins gestresst, gehen zurück und verbeißen trotzdem. Das ist Dir als BJV´ler in den letzten Jahrzehnten Waldjagan zwar nicht aufgefallen, aber es stimmt trotzdem. ;)

Ein Konzept - wie auch das von Stöbi - einfach als das einzig richtige anderen Revieren überzustülpen, davor warne ich. .

Ach Gott ach Gott, der @Stöbi ist doch ein so liebenswerter, toleranter, feinfühliger Mensch, immer lieb zu den Hobbyjägern und stets locker. Zu behaupten, dass grad der @Stöbi einem Anderen seine Meinung aufzwingen wollen tät, dass ist schon arg gemein von Dir. Sei froh, dass ich nix zu melden hab und KEIN Politiker bin. Ich würde Euch schon was stülpen. Da kannst aber Gift drauf nehmen. :cool::p:D


Wenn Fegeschäden ein Problem sind, dann interessiert niemand dass die zugewanderten Jährlingsböcke pro Stück den 10-fachen Fegeschaden verursachen als ein alter Bock, der die Kraftmeierei nicht nötig hat. .

Da hast selbstverständlich recht und das weis auch der Öko. Aber der Öko sagt, wo nur mehr wenig sind, können auch nur mehr wenig 10-fach verfegen, d. h. müssen erst wieder so junge Hupfer zuwandern und wir haben ja mehrere Intervalle.
Aber hast schon recht. Im Bedarfsfall, dort wo schlecht zu jagen bzw. zu schießen ist, machts im Einzelfall Sinn, einen Alten stehen zu lassen, wobei der natürlich auch den ein oder anderen Beibock duldet.

Man hat für alles eine einfache Lösung: Und die ist falsch. Im Gatter konnte ich sehr gut beobachten, wie die Fegeintensität mit jedem Jahr abnimmt. Als Jährling und Zweijähriger ging da richtig die Post ab. .

Ja mei, Colchicus, was heisst denn einfache Lösung? Der Hobbyjäger soll aber auch nicht immerfort alles kompliziert reden, was ganz einfach ist. Unsere Zunftigen hier können doch schon seitenweise über Gummistiefel, Joppen und Unterhosen debattieren. Und dann erst über Bixn.

Der Mensch neigt das aktive Leben an Stellen zu verkomplizieren, wo sich alles ganz logisch eigentlich ganz von selber ergäbe. Und jagan ist mithin das Ursprünglichste vom Leben. Das haben schon Leut beherrscht, die nicht mal lesen und schreiben konnten. Jetzt können sie es, haben studiert und fangen an, jeden Mist über sechs Ecken zu denken. Manche sehen halt das Reh vor laute Rehen nicht.

Wer zuviel Jahrling und Zweijährige stehen lässt, weil er glaubt eine gute Veranlagung erkennen dürfen zu müssen, der hat natürlich eine Fegeintensität, die ein kompliziertes Denken erfordert. Aber man muss ja nicht so viel glauben, sondern es reicht, wenn man praktisch aktiv handelt. Du nimmst also eine Bixn, eine Patrone und schaust, ob du was siehst. Dann wird alles gut.

Warum sollen hier keine Rehe leben? .

Ja selbstverständlich sollen da und woanders auch noch Rehe leben. Wer bitte kauft denn mehrere Gefrierschränke blos für eine Saison? Das wäre ja ökologischer Unfug. Die nachhaltige Nutzung unseres Wildprets ist eine gute und erstrebenswerte Sache. Und der Naturnutzer soll unser Wild auch sehen. Sich am Anblick erfreuen. Aber nicht gleich an 30. Drei reichen auch.

Ja und wenn es mal einen Winter gibt, dann wird gefüttert. Wir haben in dem einen Revier nur 150 ha Wald. Da zieht dann nochmal Wild vom Feld rein wenn der Schnee höher liegen sollte. .

Da schau her. Wir haben auch Winter aber füttern tun wir nicht. Die Natur hat es so eingerichtet, dass sich die Rehleins auf den Winter einstellen. Wir lassen sie im Winter in Ruhe.

Der Stoffwechsel der Tiere fährt herunter und sie brauchen nur ganz ganz wenig Nahrung, die sie immer finden. Die schwächsten Tiere überleben vielleicht nicht, aber das ist bei Wildtieren auf der ganzen Welt so, wenn keine Hobbyjäger da sind. Bei uns in der Nachbarschaft wird gefüttert und gekirrt auf Teufel komm raus. Die Rehleins brauchen dann wieder Rohfasern und verbeißen. Die Wenigsten achten zudem auf artgerechte Fütterung. Egal wo ich hinkomme, Futterkrippen oder Kirrungen fotografiere. das Hirn der Hobbyzunft ist meistens drunter gemischt. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Nur so nebenbei: Es gibt bei uns im Revier keinen Kulturzaun. Hätte mir ja beim Forentreffen ein paar mehr Förster gewünscht. Schreiben kann jeder.

Einmal ganz ohne nebenbei: Bei uns gibts auch schon lang keinen Kulturzaun mehr. Hab sogar fleißig geholfen, ihn abzubauen, aber wir haben emsig schon früher wilddichte Weisergatter gebaut, nachdem unser Chefe die Hobbyjäger effizient vergrämt hatte.

Dann haben wir mit der Arbeit angefangen und nach ein paar Jahren war es drinnen und draußen gleich schön, v. a. aber viel schöner wie beim Nachbarn. Deshalb fühlen sich bei uns Rehleins vom Nachbarn teilweise pudelwohl. Wir haben super eingerichtete Wohnzimmer für Rehleins und auch der Maxl freut sich, wenn er wieder besuchen darf. Das hat sich rundumerdum um unser Revier bei Rehleins generationenübergreifend schon herum gesprochen, dass man bei uns die meiste Zeit im Jahr sehr komfortabel wohnen kann.

Ist das bei Dir auch so?

Na ja, irgendwie kann ich die Förster schon verstehen, dass sie zum Forentreffen nicht kommen. Weil Du ihnen immer überstülpen möchtest, dass Deine paradisischen Verhältnisse auf 1000 ende Hektar Staatswaldfläche übertragbar wären. ;)
 
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