9,3 x 74R wiederladen

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Liebe Wiederlader,

hat einer von Euch Erfahrungen mit dem Wiederladen der 9,3 x 74R fuer eine Doppelbuechse? Ich habe noch nicht mit dem Wiederladen begonnen, aber wuerde es speziell gerne wegen dieses Kalibers beginnen. Es gibt ja einerseits aufgrund der Randhuelse und aufgrund der Tatsache, dass es fuer eine Doppelbuechse ist, einige Dinge zu beachten, oder nicht? Falls jemand seine Erfahrungen zum besten geben koennte wie zB "klappt gut" oder "saukompliziert", waere ich froh, damit ich weiss, worauf ich mich einlasse. Lust dadrauf habe ich aber sehr.

Viele Gruesse und Danke,
Abies
 
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Wiederladen für DB heisst ganz einfach die Laborierung die zum Garnieren der Läufe verwendet wurde so ganu als möglich zu kopieren.

Das ist dann im engeren Sinn balistisch zu verstehen, wenn es die original Komponenten nicht mehr gibt, versucht man möglichst nahe heran zu kommen. Unter verwendung von änlichen Pulvern, Geschossen und Hülsen. Bei der 9,3 wurden ja meist RWS Labos zum Einschiessen genommen (weil die auch meist über sehr lange Zeit unverändert hergestellt wurden und immer noch werden).

Wenn es die original Komponenten noch gibt kann man meist die Präzision etwas steiger da man die tollerenz der Komponenten durch sortieren dieser, verringern kann (wenigstens pro Schachtel, wobei man dann meist von 10 Schachtel etwa 2 mit Grosser Abweichung hat un etwas 4 sehr gute, die restlichen sind mittelmass.)

Wenn man jedoch ein Gewehr das mit einer exoten Labo garniert wurde hat, wird es etwas schwiriger, als Litheratur ist (Shooting the british Double rifle) zu empflehen, darin wird beschrieben wie sich die meisten DB verhalten und wie man die richtigen Labo mancht.

Für 9,3 braucht man das eigentlich nicht weil nur in ausnahme Fällen eine Waffe da ist die mit garnichts gut schiessen will.

Geschosse, Pulver, Hülsenfabrikat wechsel etc. ist alles nicht so einfach, es kann funktionieren aber muss nicht oder die Ladung muss etwas angepasst werden. Tricky wird es bei wechsel von Runkopf auf ein Spitziges Geschoss, auch wenn das gewicht gleich ist. In Meiner DB schiessen die Rundkopf 18,5g Vollamntel gut (einschluss Labo), aber es gehen auch die H-Matel von RWS die leichter sind. (wobei dann aber bei den H Mantel in etwa die gleich Mündungsgeschwinigkeit angelet wird wie bei den VM)

DB sind extrem zickig. Wenn der DB das Geschoss nicht gefällt, will sie einfach nicht. Nosler Partition brachte ich nicht zu schiessen wie auch die Lapua Geschosse.
 
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semi schrieb:
, wird es etwas schwieriger, ist als Literatur
(Shooting the british Double rifle)
zu empflehen, darin wird beschrieben wie sich die meisten DB verhalten und wie man die richtigen Labo mancht. .
Diese Lektüre wurde hier schon des öfteren empfohlen.
ich habe auch einem der vielen begeisterten Interessenten leichte Geschosse geliefert.
Erfolgsmeldungen sind aber bisher ausgeblieben -
viel Lärm um nichts......
nach jahrelangen Versuchen habe ich die Läufe meiner "zickigen" BB "freilegen" lassen.
War vorher dreimal im Werk zum "nachgarnieren" -
jedes Mal mit 200 Schuß Einschußlaborierung.....
ich betone immer wieder:
Die BB/DB ist die Königin der Büchsen.
und vornehme Damen haben manchmal Launen.....,
wollen mit Gefühl behandelt werden....
sollten nicht mit Arbeitstieren ( Dienstmägden) verwechselt werden.
P. :roll: :roll: :roll:
 
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Das reine Wiederladen der 9,3x74R ist nicht schwieriger als für jede andere Patrone.

Aber, gerade der Anfänger braucht Erfolgserlebnisse, um am Wiederladen die Freude zu behalten. Ob das Laden für eine Doppelbüchse dafür das geeignete Objekt ist, ist mehr als zweifelhaft.

Der Zeitaufwand für das Auskühlen und die Fahrerei zum Schießstand können immens sein ohne das zum Schluss ein Erfolg steht. Ich spreche aus leidvoller Erfahrung.
 
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OldHand schrieb:
Aber, gerade der Anfänger braucht Erfolgserlebnisse, um am Wiederladen die Freude zu behalten. Ob das Laden für eine Doppelbüchse dafür das geeignete Objekt ist, ist mehr als zweifelhaft.

Der Zeitaufwand für das Auskühlen und die Fahrerei zum Schießstand können immens sein ohne das zum Schluss ein Erfolg steht. Ich spreche aus leidvoller Erfahrung.
So sehe ich das auch.
Merke:
Wiederladen ist ein Hobby,
und jedes Hobby kostet Zeit und Geld.

aber ohne wiedergeladne Munition hätte der Besuch im Schießkino
nur die halbe Freude gemacht.
P. :) :) :)
 
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at Henry Stutzen

Wie geschrieben mit anderem Geschossgewicht wird es tricky.

Wenn man sich jedoch an die standardgewichte hällt, reagiert die DB genau wie im Buch geschrieben. Die Ladung da drinn sind jedoch relativ Langsam.

Meist muss man die Ladung dann noch etwas verstärken, damit sie der heutigen Einschussmunition entspricht. Die meisten DB 9,3 werden mit dem 18,5g Rundkopf garniert. Schon beim Kauf meiner DB habe ich denen meine Munition gegeben. Eine Max Ladung 18,5gVM. Mit dem H Mantel liegt man dan etwas unter dem maximum.

Wichtig ist die Geschindigkeit. Wenn die Waffen mit einer relativ Langsamen 18,5g RK Labo garniert wurde und jetzt will jemand die 14,g Solids zum schiessen bringen wird es schwririg bis unmöglich.

Ich habe auch festgestellt dass meine DB sehr zickig reagieren wenn sie aus den unterkühlten Auto kommen. Soblad die etwas lauwarm geschossen sind, schiessen sie viel besser zusammen.

Aber das muss jeder bei seinen DB selber ausprobieren. Die 9,3 ist jedoch noch relativ freundlich, die lief von start weg relativ gut (nach 100Schuss hat man in etwas die zicken der Waffe gelernt - Temperatur achten und keine Nosler Partition oder Lapus Labos). Die 470NE verlagt einem da schon mehr ab, aber nach ca 250Schuss habe ich da jetzt auch gute bis sehr gut Ladungen gefunden.

Bei DB ist definitiv nicht das Wiederladen das Problem sondern die Zickigkeit der DB. Es braucht Munition und Zeit bis man das bei seinen Büchsen alles herausgefunden hat.

Wenn jemand Rekordschussgruppen schiessen will ist er mit einer DB sowieso suboptimal ausgestettet.
 
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Ich hatte noch nie freude am Wiederladen, das scheisst mich doch jedes mal von neuem an, da im Keller wieder irgenwas aufzuladen. Und ich denke das geht alle in etwa gleich. Weil Wiederladen ist kake.

Ein übel aber vieles kan man eben nicht in der gewünschten Qualität kaufen, daher kommt man nicht darum herum.
 
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Erst einmal ganz herzlichen Dank fuer die Antworten. Die Gruende weswegen ich fuer meine neue DB (Krieghoff Classic) selber gerne wiederladen wuerde, setzen sich forgendermassen zusammen: Zum einen habe ich bei meinem Onkel wiedergeladen, es hat wahnsinnig Spass gemacht, ich mag die Tueftelei und diese Dinge in den Fingern haben. Zum anderen orientieren sich meine Ueberlegungen rein praktisch. Ich brauche ein bleifreies Geschoss, da ich auch recht viel beim Staat gehe und es wohl ueber kurz oder lang zum bleifreien Zwang kommt. Bei einer DB muss man sich ja wirklich langfristig ueberlegen, mit welcher Laborierung man schiesst. Ich finde, im Bereich der Bleifreien gibt es aber eigentlich keine guten Laborierungen aus der Fabrik fuer die 9,3 - daher moechte ich sie gerne selber laden. Im Werk sind sie bereit ein paar Laborierungen fuer mich auszuprobieren, um festzustellen, mit welcher Laborierung die Laeufe gut miteinander harmonieren, bevor die Laeufe dann damit eingestellt werden. Die Munition fuer das Werk soll allerdings nicht von mir wiedergeladen sein, was ja verstaendlich ist, aber Jaguar, HDB etc wuerden sie machen, weil sie dies im Werk von gewerblichen Wiederladern beziehen koennen. Ich finde das ist ein Wahnsinns Service, sehr gut. Ich selber wuerde weiterhin von den leichten bleifreien Geschossen profitieren, denn ich habe Angst mir bei der 9,3 irgendwann das Mucken anzugewoehnen, daher kommen mir die leichteren Geschosse sehr entgegen. Allerdings war das bisher nie ein Problem, aber beruhigt mich irgendwie.
 
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Wuerdet ihr die 9,3 fuer eine DB immer vollkalibrieren, oder nur die Halskalibrierung? Ich denke es kommt irgendwann zu Problemen, weil die Huelsen nicht mehr richtig reinpassen, oder? Ich habe jedenfalls hier im Forum davon schon gelesen, aber eben keine Info zum 9,3 Kaliber mit seiner langen Huelse und dem langsamen Pulver.
 
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Abies schrieb:
...es kommt irgendwann zu Problemen, weil die Huelsen nicht mehr richtig reinpassen,
......und dem langsamen Pulver.

Es schadet nicht, die Hülsen der 9,3x74R voll zu kalibrieren. Sie bilden den Verschlussabstand ja über den Rand. Wenn man aber unbedingt bei dieser Patrone Halskalibrieren will, dann sollte man nach ca. fünfmal wieder Vollkalibrieren. Fluppt dann besser.

Langsame Pulver? Die 9,3x74R wird üblicherweise mit mittelschnellen Pulvern geladen.
 
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OldHand schrieb:
Es schadet nicht, die Hülsen der 9,3x74R voll zu kalibrieren. Sie bilden den Verschlussabstand ja über den Rand. Wenn man aber unbedingt bei dieser Patrone Halskalibrieren will, dann sollte man nach ca. fünfmal wieder Vollkalibrieren. Fluppt dann besser..

Halskalibrieren hat mit dem Verschlussabstand nur bedingt was zu tun, wenn man in derselben Waffe verschießt.

OldHand schrieb:
Langsame Pulver? Die 9,3x74R wird üblicherweise mit mittelschnellen Pulvern geladen.

Sogar Tendenz zu schnellen. Meine Labo wird mit N201 angetrieben. (17g Geschoss)
 
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Krieghoff :22: würde ich mal ganz schnell abbestellen. Das Teil hat keine Ejektoren :22: . DB ohne Ejektoren ist totaler Käse. Sowas kauft doch nur ein absolute Anfänger (nach 2 Jahren wirst Du die in die Tonne kloppen weil die niemand mehr abkauft :25:, ich habe eine Hubertus und die kauft niemand mehr). Oder wenn Du das Teil nur auf den Stand brauchst ist es ok, aber für mehr kann Du es vergessen. (Jeder weiss ganz genau dem Typen hat´s nicht zu was richtigem gereicht, da musst Du dann eine Tüte über den Kopf ziehen :oops: )

Im normalen Preissegment gibt es nur Heym oder bei Merkel die Seitenschlossvariante (die Ansonschlosse bei Merkel sind eine Katastrophe). Oder dann noch so Büchsenmacher die was auf Kundenwusch zusammenbauen, aber das kostet meist dann auch ganz schnell etwas mehr. Oder von Spanien gibt es auch voll ausgrüstete DB in etwa zum Preis der Krieghoff aber eben voll ausgestattet. Oder was von Frankreich. Oder Italien. Dann könnte wenigstens die Handelsbilanz etwas geglättet werden. :18:

Die 9,3 und 470 funktionieren in DB nur vollkalibriert einwand frei. Und was für Bleifrei garnieren lassen, würde ich auch gleich vergessen, weil diese Geschosse entweder sehr lang oder sehr leicht sind. Entweder hast Du weniger Brennraum oder ein sehr leichtes Geschoss bei ebenbürdigem Brennraum (die 9,3 hat echt nicht überschüssig viel Brennraum um diesen mit eine Solid zu verschenden, da sollten dann schon noch 4-4,2g Pulver platz haben, weil sonst hast Du zuwenig powder).

Bei einer eigenen Labo muss man die Komponenten so wählen, dass diese auch in 20 Jahren noch angeboten werden. RWS/RUAG Kamponenten und wenns geht USA/Canada/Australien pulver (die wechsel nicht so schnell den Lieferanten und meist sind die tolleranzen sehr gering weil sonst die Wiederlader dort aufschreien). Einbasig brennt meist leichter an und heisser= auch gut bei gringerem Druck. Ich bin nicht so überzeugt von den Rotweilpulver von Bofors. Bei R904 habe ich jetzt ein gutes los aber mal hatte ich eine mit dem ging einfach keine Ladung wirklich gut (kam nur mittelmas heraus, schaute aber auch nach einem Pulvergemisch aus.)
 
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Ich denke auch, dass die 9,3x74R eher zu den schnelleren Pulvern tendiert. Derzeit lade ich hinter dem 14,3g Naturalis LR das Kemira N 135 - funktioniert aus meiner Heym 88 bestens!
 
A

anonym

Guest
FSK 300 schrieb:
Ich denke auch, dass die 9,3x74R eher zu den schnelleren Pulvern tendiert. Derzeit lade ich hinter dem 14,3g Naturalis LR das Kemira N 135 - funktioniert aus meiner Heym 88 bestens!


@ all: Oder vielleicht mal 258 grs. Tm Rk mit 56 grs. N 140 dahinter probieren. Das flog auch sehr gut aus einem Drillingsbüchsenlauf seinerzeit. Angaben ohne Gewähr.
 
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Wenn wir schon bei der Pulverdiskussion sind:

Ich möchte meine 20 JAhre alte Labo modernisieren und habe etwas gequickloaded. :21:

QL wirft mir beim 17g Geschoss Alliant Reloder 17 als optimal aus. Da auch bei anderen Patronen (22-250; 8,5x63) das sehr gut zu sein scheint, werde ich das mal probieren und entlaste so meine Aufbewahrungskapazität.
 

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